Aachener Exportbier-Brauerei (Dittmann & Sauerländer), Actiengesellschaft in Aachen-Rothe Erde. Gegründet: Juni 1887. Betrieb der früher Dittmann u. Sauerländer gehörigen, in Rothe Erde bei Aachen und in Valkenburg (Holland) gelegenen beiden Brauereigeschäfte. Am 1./11. 1897 wurde die Brauerei von Jean Stump in Forst angekauft (Kaufpreis M. 432 059) u. in eine Malzfabrik umgewandelt. 1900 Verkauf eines für den Geschäftsbetrieb entbehr- lichen Grundstückes für M. 280 000. 1908/09 wurde das Masch.-Kto. von M. 43 850 auf M. 284 540 heraufgesetzt u. dadurch eine Unterbilanz von ca. M. 240 000 vermieden. Die Ges. besitzt verschiedene Wirtschaftshäuser, mit M. 1 104 475 zu Buch stehend. Jährl. Bier- absatz 40 000–50 000 hl. Nach M. 117 255 Abschreib. u. Delkr.-Rückl. ergab sich 1908/09 ein Verlust von M. 109 493, der vorgetragen wurde; derselbe konnte 1909/10 auf M. 108 340 u. 1910/11 auf M. 82 695 vermindert werden, hielt sich 1911/12 auf dieser Höhe, stieg aber 1912/13 auf M. 209 551 infolge niedriegerer Bewert. der Vorräte u. Abschreib. auf Debit. 1913/14 konnten die Abschreib. verdient werden; die Unterbilanz wurde wieder mit M. 209 551 vorgetragen; vermindert 1914/15 auf M. 191 602, 1915/16 auf M. 168 761 u. 1916/17 auf M. 134 323. Auch Betrieb der Obst- u. Gemüsedörrung. Die a. o. G.-V. v. 4./1. 1919 beschloss den Verkauf der Abteil. Brauerei Rothe Erde, sowie den Verkauf des Kontingents derselben Brauerei. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 250 00 0, beschloss die G.-V. v. 16./6. 1900 Herabsetzung auf M. 2 000 000 durch Zus. legung der Aktien 13: 8 zwecks Vor- nahme a. o. Abschreib., Anfüllung des gesetzl. R.-F. u. zur Schaffung eines Disp-F. Die G.-V. v. 28./6. 1902 beschloss zur Tilg. schwebender Schulden Erhöhung um M. 300 000 (auf M. 2 300 000) in 300 Aktien, übernommen von einem Konsort. zu pari. Die G.-V. v. 30./3. 1906 beschloss Herabsetzung des A.-K. um M. 300 000 (also von M. 2 300 000 auf M. 2 000 000) durch Einziehung von 300, der Ges. franko Valuta zur Verfüg. gestellte Aktien. Von dem Buchgewinn M. 300 000 gelangten zur Abschreib. M. 120 000 auf Wirtschaftshäuser, Inventar u. Vorräte, M. 180 000 auf Debit. Anleihe: M. 1 200 000 in 4½ % Schuldverschreib. von 1903, lt. G.-V. v. 28./6. 1902, rück- zahlbar zu 104 %. Tilg. 1./1. 1908 durch Auslos. von M. 27 000 im Juli (zuerst 1907) auf 1./1. (erstmalig 1908). Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Sicherheit: I. Hypoth. auf den Brauerei- u. Mälzereigrundstücken. M. 258 000 Schuldverschreib. sind in Depot gegeben. Noch in Umlauf am 1./10. 1917 M. 820 000. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Aachen u. Cöln: Dresd- ner Bank. Hypotheken: M. 650 672 auf Wirtschaftsanwesen (Stand am 30./9. 1917). Geschäftsjahr: 1./10.–30./9.; früher bis 1905 Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–20 % z. R.-F., 4 % Div., Tant. an Dir., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. Bilanz am 30. September 1917: Akti va: Immobilien 1 145 344, Gleisanlagen 3938, Wasserleitungs- u. Wasserradanlagen 2, Masch.-Anlagen 144 599, Wirtschaftshäuser 366 228 abz. 650 672 Hypoth. bleibt 366 228, Inventar 262 478, Vorräte 109 851, Kassa u. Post- scheckkto 6665, Debit.: diverse 317 205, hypoth. gesicherte 461 603, eigene Schuld- verschreib. (in Depot gegeben) 258 000, Avale 63 000, vorausbez. Versich. 10 446, Verlust 134 323. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Schuldverschreib. 820 000, do. Auslos.-Kto 43 040, do. Zs.-Kto 7 110, Kredit. 165 957, Darlehen von Aktionären 184 578, Avale 63 000. Sa. M. 3 283 686. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 168 761, Fabrikat.- u. Handl.-Unk. 716 164, Abschreib. auf Anlagen 92 001. – Kredit: Bier-, Miete-, Zs.- u. Abfällekonti 842 604, Verlust (Vortrag) 134 323. Sa. M. 976 927. Dividenden 1905/06–1916/17: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ludw. Sauerländer. Prokuristen: Fr. Thomé, Tillmann Laabs. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Justizrat Carl Eltzbacher, Cöln; Rechtsanw. Justizrat Franz Oster, Kratzenfabrikant Carl Heusch, Bank-Dir. Dr. Walther Seidel, Aachen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Aachen u. Cöln: Dresdner Bank. Brauerei zum Schanzkeller, Akt.-Ges. in Alfeld (Hannover). Ges ründet: 13./12. 1906 mit Wirkung ab 1./10. 1916; eingetr. 22./5. 1907. Gründung siehe dieses Handb. 1913/14. Zweck: Übernahme und Betrieb der Bierbrauerei zum Schanzkeller H. Fricke in Alfeld. Jährl. Bierabsatz ca. 13 000 hl. Am 6./2. 1912 wurde die Brauerei bis auf das Sud- u. Kessel- haus durch Feuer zerstört, sodass die Ges. zu einem Neu- u. Umbau schreiten musste, in dem am 1./7. 1912 wieder mit Brauen begonnen werden konnte. Kapital: M. 125 000 in 125 Aktien à M. 1000; urspr. M. 100 000, Erhöh. um M. 25 000 lt. G.-V. v. 18./1. 1908. Hypotheken: M. 51 400. Hypoth.-Anleihe: M. 308 000 in Oblig. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1918/1919. II. 86