Brnuereien. Aktien-Brauerei Friedrichshain in Berlin, Am Friedrichshain 16/23. Gegründet: Aug. 1868. Weiterbetrieb der Lagerbierbrauerei (vorm. J. P. Lipps, dann Kom.- amandit-Ges. Carl Schilling) durch eine A.-G., Betrieb von verwandten Industrien u. Gewerben. In der Brauerei gelangte 1902 eine neue Masch.-Anlage von 230 PS. mit M. 62 740 Kostenaufwand zur Aufstell. 1888 Beteil. an den von der Societät Belvedere an der Stralauer Brücke errichteten Restaurationsgeschäften; dieselben sind 1898 ganz in Besitz der Ges. übergegangen und stehen jetzt mit M. 429 133 zu Buche. Das Terrain an der Stralauer Brücke umfasst etwa 55 qR. Das entbehrliche Terrain des ca. 15½ Morgen grossen Berliner Brauerei- grundstückes soll zu Bauzwecken verkauft werden; 1904 wurden davon 5729 qm = 404 qR., 1905 134 qR. für zus. M. 563 831 veräussert. Von dem Erlös wurden M. 181 181 als Buchwert des verkauften Terrains dem Grundstückkto abgeschrieben, etwa M. 200 000 zu Extra-Abschreib. auf Gebäude u. M. 182 725 zu Extra-Abschreib. auf die hauptsächlichsten Aktivkonten verwandt, sodass nichts davon zur Div.-Verteilung herangezogen wurde. Das noch 12½ Morgen grosse Brauerei-Grundstück steht danach mit M. 735 000, zu Buch. Vom Eisenbahnfiskus hat die Ges. Stadtbahnbögen, von der Ministerialbaukommission ein kleines Terrain erpachtet. Der Brauereiausschank daselbst ist verpachtet. Bierabsatz 1903/04–1906/07: 96 054, 105 080, 111 231, 103 280 hl.; später jährl. nicht veröffentlicht, noch neuerdings Absatz wieder gestiegen. Am 6./4. 1915 übernahm die Ges. die gesamte Berliner Kundschaft der Riebeck-Brauerei Akt.-Ges. zu Leipzig. Die G.-V. v. 5./12. 1916 genehmigte den Erwerb der Berliner Bierbrauerei A.-G. vorm. F. M. Hilsebein samt dem Grundstück am Tempelhoferberg Nr. 6. Das Contingent der Hilsebein-Brauerei beträgt ca. 20 000 Ztr. Malz jährl. Der Kaufpreis der Hilsebein-Brauerei betrug M. 2 360 000, wovon M. 1 000 000 durch die Übernahme einer gleich hohen Hypothek als erlegt galt, während die restlichen M. 1 360 000 in bar zu zahlen waren, so dass also die M. 2 000 000 Hilsebein-Aktien mit 68 % eingelöst wurden. (Die Hilsebein-Aktien konnten 1917/18 abgestossen werden). Das Grund- stück am Tempelhofer Berg nebst Einricht. ist auf 10 Jahre an die Monopol- Brauerei G. m. b. H. mit Option verpachtet, 1917 noch eine andere kleinere Berliner Brauerei erworben, 1918 Erwerb einer weiteren kleinen Brauerei sowie der Firma Bürgerl. Brauhaus Gebr. Wanninger in Berlin, bezahlt aus bereiten Mitteln. Die Ges. hat die Wanninger-Brauerei auf ihren Hauptbetrieb übergeführt; die übernommenen Grundstücke sind – soweit sie bisher Betriebszwecken dienten – zum grössten Teil als Lagerräume vermietet. Kapital: M. 3 000 000 in 3250 Aktien (Nr. 1–3250) à M. 600 u. 875 Aktien (Nr. 3251–4125) à M. 1200 nach Erhöhung des urspr. Kapitals von M. 900 000 Dez. 1871 um M. 600 000, März 1874 um weitere M. 450 000. Die G.-V. v. 30./12. 1896 beschloss Erhöhung um M. 1 050 000, wovon zunächst M. 300 000 emittiert. Die weiteren M. 750 000, sind Juni 1897 von einem Konsort. zu 108 % übernommen, das dieselben den Aktionären zu 114 % anbot. Hypotheken: M. 1 000 000 auf Brauereigrundstück in einer einzigen Hypoth. von 1914, verzinsl. zu 4½ %. M. 1 000 000 auf Tempelhofer Berg. M. 640 000 auf Neue Königstr. u. Mendelssohnstr. M. 150 000 auf Belvederegrundstück. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im Dez. Stimmrecht: Je M. 600 Aktienbesitz = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 15 % Tant. an A.-R. (ausser einer unter Handl.-Unk. zu verrechnender fester Jahresvergüt. von M. 2500 für jedes Mitgl., von M. 5000 für den Vors.), Rest Super- Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1918: Aktiva: Grundstück Am Friedrichshain 735 000, Gebäude do. 1 906 938, Grundstück, Gebäude u. Anlage Tempelhofer Berg 1 600 000, do. Brauerei Wanninger 1 250 000, do. Belvedere 408 000, Masch. u. Geräte 145 000, Kühlanlage 23 400, elektr. Anlage 11 500, Fässer 70 000, Pferde u. Wagen 56 000, Restaurat.-Inventar 50 000, Mobiliar 1, Niederlag.- Einricht. 1, vorausbez. Versich. 4148, Kaut.-Effekten 5628, eigene Hypoth. 45 627, Beteilig. 14 400, Bankguth. 1 019 070, aussenstehende Forder. auf Bier 28 045, Darlehne bar u. in Restaurat.-Inventar 388 610, Kassa 9575, Bier u. Material. 331 451, Brauereierwerb 320 000. –— Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 300 000, Gewinnanteilschein-Res. 27 000 (Rückl. 3000), Res. für Unfallversich. 6000, Hypoth.: Grundstück Friedrichshain 1 000 000, do. Tempelhofer Berg 1 000 000, do. Neue Königstr. u. Mendelssohnstr. 640 000, do. Belvedere 150 000, Kredit. 1 992 003, Brausteuer-Kredit 22 571, Versandfässer-Leihgebühr 62 872, Pferde- Rückstellung 20 000, unerhob. Div. 792, Tant. 14 444, do an A.-R. 9082, Grat. 8000, Div. 150 000, Vortrag 19 630. Sa. M. 8 422 395. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abgaben 35 189, Hypoth.-Zs. 104 790, Handl.-Unk. 127 261, Reparat. 29 117, Versich. 18 019, Zs. 39 037. Abschreib. 206 963, do. auf Aussenstände 20 000, Gewinn 204 157. – Kredit: Vortrag 20 605, Eingang auf abgeschrieb. Forder. 17 328, Brauerei-Ertrag 746 603. Sa. M. 784 536. Kurs Ende 1901–1918: 91, 105, 108.50, 104, 113, 113.75, 93.75, 89, 83, 88, 89.75, 77, 63.50, 65.50*, –, 83, 98.50, 100 %. Notiert in Berlin. Die Aktien I. Em. sind auch ohne Stempel lieferungsfähig, da der Stempel seiner Zeit im ganzen bezahlt wurde. Dividenden 1901/02-–1917/18: 4, 4, 4, 5½, 6, 4½, 3, 1½, 3, 4, 2, 2, 0, 3, 5, 6, 5 %. C.-V.: