1386 Berliner Weissbier-Brauerei Act.-Ges. vorm. Carl Landre in Berlin N. 37, Strassburgerstrasse 6–8. Gegründet: Sept. 1872. Betrieb der früher C. Landré'schen Weissbierbrauerei. Die Ges. besitzt eigene Mälzerei. Bierabsatz 1907/08–1913/14: 82 000, 74 500, 78 700, ca. 110 000, 85 000, ca. 68 000, ca. 70 000 hl. Anfang 1911 Übernahme der Debit. der Weissbiergeschäfte der Berliner Bierbrauerei vorm. F. W. Hilsebein u. der Berliner Weissbierbrauerei (Gericke). Regen- reicher Sommer, hohe Malz- u. Weizenpreise beeinflussten 1912/13 das Resultat ungünstig; 1913/14 erhöhter Absatz, 1914/15 Rückgang; 1914/15–1917/18 erhöhte Biererzeugung. 1916/17 Übernahme der Brauerei A. Landré. Kapital: M. 1 650 000 in 2750 Aktien à M. 600. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis Ende Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (1903 erfüllt), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Rest 15 % Tant. an A.-R. (jedes Mitgl. ausserdem jährl. M. 1500 feste Vergüt.), Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1918: Aktiva: Grundstück 607 662, Gebäude 639 390, Masch. u. Appa- rate 64 723, Mobil. 1, Pferde u. Wagen 1, Fastagen 18 552, Kassa 17 063, Bankguth. 171 014, Diverse 27 343, Aussenst. f. Bier 30 181, Waren 133 101, vorausbez. Versich. 1122, Effekten 878 125. – Passiva: A.-K. 1 650 000, R.-F. 165 000, Disp.-F. 15 901, Talonsteuer-Res. 8250, unerhob. Div. 576, Brausteuerkredit 17 483, Kredit. 500 751, Tant. u. Grat. 27 750, Div. 132 000, Tant. an A.-R. 10 544, Vortrag 60 025. Sa. M. 2 588 282. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. u. Steuern 152 938, Gespann- u. Ver: triebs-Unk.-Kto 113 271, Reparat. 25 691, Abschreib. 113 205, Gewinn 230 320. – Kredit Vortrag 69 930, Bier 524 356, Pacht u. Miete 2850, Zs. 34 615, Delkr.-Kto 3675. Sa. M. 635 428. Kurs Ende 1901–1918: 183.50, 188, 182, 176, 143.75, 114.50, 94, 91, 93.75, 113.50, 122.50. 83.50. 69.75, 69*; –, 70, 116, 130 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1901/02–1917/18: 8, 8, 8, 6. 4, 1½, 0, 0, 3, 5, 2½, 0, 2, 3, 4, 6, 8 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Emil Schiller, Emil Kauffmann. Prokuristen: M Haasch, W. Bochwitz- Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bankier C. Joerger, Stellv. Handelsrichter Heilmann, Kaufm. Karl Prasse, Brauerei-Dir. Dr. Fritz Koppe, Berlin. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Delbrück Schickler & Co. Böhmisches Brauhaus Aktiengesellschaft in Berlin N0O. 18, Landsberger Allee 11/13. Gegründet: 18./2. 1870. Die Ges. erwarb bei ihrer Gründung die früher A. Knoblauch'sche Lagerbierbrauerei, Übernahmepreis M. 1 290 000. Die bisherige Komm.-Ges. a. A. wurde lt. a. 0. G.-V. v. 23./5. 1910 in eine Akt.-Ges. umgewandelt und zwar mit Wirkung ab 1 /4. 1910. Zpweck: Betrieb des Brauereigewerbes u. aller damit in Zusammenhang stehenden Nebengewerbe; Mälzereibetrieb auf dem angrenzenden Grundstück Friedenstrasse 89, welches (6000 qm gross) 1897 für M. 520 000 übernommen wurde. Die pneumat. Mälzerei wurde 1898/99 mit rund M. 729 731 Aufwand erbaut u. kam Ende 1899 in Betrieb; sie ist 1901 erweitert, sodass die Ges. jetzt ihren gesamten Bedarf an Malz selbst herstellt. 1901 ein drittes Dampfsudwerk aufgestellt. Zugänge auf Gebäude- u. Masch.-Kti erforderten 1908 (9Mon.) M. 760 000, 1908/09 M. 41 109, 1910/11–1917/18 M. 34 917, 84 827, 76 350, 70 416, 241 544, –, 41 865, 418 799. Grössere Umbauten sind 1908 zur Verminderung der Produktions-Unk. durchge- führt. Zur Einführung der Biere in der Provinz wurden zahlreiche Zweigniederlass. errichtet u. zu diesem Zweck Grundstücke erworben. Zugänge für Grundstücke in Zehlendorf u. Storkow nebst sonst. Bauten in 1910 M. 186 462. 1909/10 Erwerb eines Grundstücks in Spandau für M. 72 132; Zugänge auf auswärt. Niederlagen 1914/15–1916/17 M. 92 381, 32 000, 1747. – Bierabsatz 1901–1907: 206 803, 224 987, 232 924, 209 598 hl, später nicht veröffentlicht. Die Ges. hatte 1908/09 u. 1909/10 unter der Ungunst der besond. für das Braugewerbe widrigen Zeitverhältnisse, Preiserhöhung, ungünstige Sommerwitterung zu leiden. 1910/11–1913/14 besserten sich die Absatzverhältnisse; 1914/15 Rückgang des Absatzes, doch Gewinn durch früher eingedeckte Vorräte; 1915/16 Gewinn M. 423 543, 1916/17 M. 554 873, 1917/18 M. 427 895. Neuerdings auch Herstellung von Erfrischungsgetränken, Einrichtung einer Hafermüllerei u. Vermietung der Lagerräume u. Uebernahme von Lohnfuhren. Kapital: M. 3 300 000 in 5500 Anteilen à M. 600. Urspr. M. 1 800 000, dazu 1873 M. 600 000 u. 1874 M. 900 000. Hypotheken: M. 1 963 266, davon M. 253 266 (Friedenstr. 89), ferner auf Landsberger Allee an I. Stelle M. 500 000 zu 4 %, an II. Stelle M. 1 000 000 zu 4 % auf 10 Jahre fest (kaufgenommen 1906), dann M. 173 000 auf Grundstücke in der Provinz. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9., früher bis 1907 Kalenderj. Das Geschäftsjahr 1908 lief vom 1./1.–30./9. Gen.-Vers.: Bis April. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis 20 %, mind. aber 15 % des A.-K. (ist erfüllt). sodann event. Dotierung sonst. Res., vom verbleib. Überschuss vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Rest 6 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div., bezw. nach G.-V.-B. Der A.-R. erhält eine feste Vergüt. von M. 1500 pro Mitgl., der Vors. M. 3000, die auf obige Tant. angerechnet wird. Bilanz am 30. Sept. 1918:-Aktiva: Grundstücke Landsberger Allee 11/13 916 000, Gebäude do. 2 822 000, auswärt. Niederlagsgrundstücke, Gebäude 541 000, abzügl. 173 000 bleibt 368 000, ― —