396 Brauereien. Malzbierbrauerei Groterjan & Co. Akt.Ges. in Berlin, N. 20, Prinzenallee 79/80 (Gesundbrunnen), (Firma bis 16./4. 1913: Berliner Weissbierbrauerei Ed. Gebhardt Act.-Ges.) Die G.-V. v. 15./3. u. 16./4. 1913 der Berliner Weissbierbrauerei Ed. Gebhardt beschlossen die Übernahme der Malzbierbrauerei Groterjan G. m. b. H. mit Aktiven, Passiven u. Firma bezw. den Erwerb sämtl. Stamm-Anteile dieser Ges. (siehe auch unten), sowie Anderung der Firma wie oben. Auch das Malzbiergeschäft der Brauerei Oswald Berliner wurde 1913 übernommen. Gegründet: 28./1. 1899; eingetr. 10./3. 1899. Übernahmepreis M. 1 176 180. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Das Grundstück hatte eine Grösse von 7087 am mit einer Front von 42 m u. ist jetzt fast ganz bebaut. 1910 Auflass. des im Jahre 1906 an die Stadt verkauften 621 am Grundstücksland mit M. 39 825 Gewinn, wovon M. 38 000 einem Spez.-R.-F. über- wiesen wurden. Das Grundstück ist jetzt noch 6540 am gross. Der jährl. Bierabsatz der Weissbierbrauerei Gebhardt betrug ca. 40 000 –50 000 hl. 1908/09 u. 1909/10 konnten wegen ungünst. Absatzverhältnisse Div. nicht verdient werden, 1910/11 besserten sich die- Verhältnisse (3 % Div.). Ein regnerischer Sommer, Steigerung der Preise für Hopfen u. Futtermittel verursachten 1911/12 nach M. 61 621 Abschreib. einen Verlust von M. 44 123, gedeckt aus R.-F. Das J. 1912/13, das erste Geschäftsjahr nach Umwandlung der Ges. hatte noch keinen Gewinn erbracht. Das Weissbiergeschäft ergab im ersten Sem. (v. 1./10. 1912 bis 30./3. 1913) noch einen sehr erheblichen Verlust, der aus dem Sanierungsgewinn zu decken war. Auch die Produktion von Malzbier, die mit dem 1./4. 1913 aufgenommen wurde, hatte für die zweite Hälfte des Geschäftsjahres ein befriedigendes Ergebnis noch nicht gebracht. Der Grund hierfür lag in den grossen Schwierigkeiten, mit denen die Ver- legung der bisherigen drei Betriebe der Malzbierbrauerei Groterjan nach dem Grundstück der Gebhardt-Ges. in technischer u. kommerzieller Hinsicht verbunden war, auch war eine grössere Anzahl von Masch. neu zu beschaffen. Das Unternehmen befand sich 1913/14 in guter Entwicklung, als diese im Aug. 1914 durch den Kriegsausbruch unterbrochen wurde. Es konnten 1913 14 u 1914/15 nur die Abschreib. verdient werden, dagegen wurde 1915/16 bis 1917/18 M. 85 918 bzw. 83 534 bzw. 92 233 Reingewinne erzielt durch Herstell. alkohol- freier Getränke. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Die a. o. G.-V. = 15./3. 1913 beschloss Herabsetz. des A.-K. um M. 750 000 auf M. 250 000 durch Zus.-Legung der Aktien 4: 1 u. Wiedererhöhung auf M. 922 000 durch die der Ges. seitens der Aktionäre freiwillig zur Verfüg. gestellten M. 672 000 Aktien. Ausserdem waren 6 Aktien für kraftlos zu erklären. Für die zur Verfüg. gestellten nom. M. 672 000 Aktien einschl. der neu geschaffenen nom. M. 78 000 Aktien, zus. nom. M. 750 000 Aktien wurden zunächst sämtliche Anteile der Malzbierbrauerei Groterjan & Co. erworben. Im Anschluss hieran übernahm die Ges. dann sämtliche Aktiven u. Passiven der G. m. b. H. für M. 750 000 durch einen durch die a o. G.-V. v. 16./4. 1913 genehmigten Vertrag. A.-K. somit jetzt wieder M. 1 000 000. Von diesen neuen Aktien der Akt.-Ges. wurden seitens der Gesellschafter der Malzbierbrauereij Groterjan & Co. G. m. b. H. den Gebhardt-Aktionären v. 1.–7. April 1913 Stücke zu 116 % angeboten. Hypothek: M. 210 000 zu 4 %, ab 1907 mit ½ % zu amortisieren; getilgt M. 15 159. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Okt.-Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F., vom Übrigen vertragsm. Tant. an Vorst. u. An- gestellte, dann bis 4 % Div., vom Rest 10 % an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Jahres- vergüt. von je M. 2400 an Vors. u. Stellv. u. je M. 1200 an jedes Mitgl.). Bilanz am 30. Sept. 1918: Aktiva: Grundstück 550 000, Gebäude 330 000, Masch. 89 000, Wagen 15 000, Pferde 12 000, Lagerfastagen 8800, Transportfastagen 6700, Flaschenbier- Utensil. 34 000, Restaurat.-Inventar 1, Kontor-Einricht. 1, Schilder 1, Brauerei-Utensil. 1 Geschirre 1, Ausschank-Inventar 1, Treibriemen u. Schläuche 1, Werkzeuge 1, Brunnenbau 1, Beteilig. 1, Elektr. Beleucht-Anl. 1, Kassa 16 136, Effekten 7742, Kaut. 5062, Aussen- stände f. Bier 63 409, sonst. Debit. einschl. Bankguth. 343 951, Darlehne 1720, vorausbez. Versich. 4200, Warenbestände 69 318. — Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 50 000 (Rückl. 6000), Hypoth. 194 840, Kredit. 115 867, Steuerstundung für Bier u. alkoholfreie Getränke 16 135, Kaut. u. Sparguth. 39 949, Guth. der Kundschaft 28 407, Talonsteuer-Res. 18 320 (Rückl. 11 320, Rückstell. für Berufsgenossenschaft etc. 18 627, Tant. an Vorst. 4350, Div. 60 000, Vortrag 10 553. Sa. M. 1 557 052. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikationskosten u. Brausteuer 357 886, Fuhr- werks-Unk. 265 159, Handl.-Unk. 128 178, Löhne u. Provis. 280 274, Betriebs-Unk. 66 229, Steuern u. Abgaben 34 921, Hypoth.-Zs. 7890, Abschreib. 163 427, Gewinn 92 223. – Kredit: Vortrag aus 1916/17 13 134, Erlös aus Waren 1 371 486, do. aus Verschiedenem 11 571. Sa. M. 1396 193. Kurs: Die Aktien der Berliner Weissbierbrauerei Ed. Gebhardt notierten bis 10./7. 1913 in Berlin. Dividenden 1898/99–1917/18: 8, 8, 8, 4, 4, 4, 4, 4, 1, 1, 0, 0, 3, 0, 0, 0, 0, 6, 6, 6 %. C.-V.: 4. (K.), Direktion: Ludw. Jacobsohn, Wilh. Klaus. Prokurist: Max Nohse.