Brauereien. Weissbier-Actien-Brauerei vorm. H. A. Bolle in Berlin. Friedrichstrasse 128. Gegründet: 22./8. 1872; eingetr. 26./8. 1872. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die H. A. Bolle'sche Weissbierbrauerei für M. 1 080 000. Jährl. Bierabsatz ca. 26 000 hl. Die Grundstücke umfassen ca. 118 qR. mit M. 373 000 Feuerkasse. Die qR. steht also mit ca. M. 7500 zu Buch, doch dürften bei einem event. Verkauf ca. M. 10 000–18 000 dafür bezahlt werden. Die G.-V. v. 10./10. 1910 erteilte der Verwalt. unter gewissen Bedingungen Vollmacht zum Verkauf des Grundstücks. Am 24./7. 1917 grösseres Schadenfeuer, sodass der Brauerei- betrieb bis 1./10. 1917 stillliegen musste. Das Braurechit wurde deshalb in einer befreundeten Brauerei ausgeübt, ebenso 1917/18. Der Wiederaufbau nach dem Brandschaden hat sich verzögert. Kapital: M. 570 000 in 1240 abgest. Aktien (Nr. 1–1240) à M. 300 (Thlr. 100) und 165 abgest. Aktien (Nr. 1–165) à M. 1200. Ursprünglich M. 900 000: reduziert 1884 durch Zus. legung von 2 Aktien in eine Aktie auf die Hälfte (von den alten Aktien sind 4 nicht eingereicht). Erhöht 1886 um M. 210 000 und 1887 um M. 90 000 auf M. 750 000. Behufs Tilgung der per 30./9. 1902 auf M. 121 481 gestiegenen Unterbilanz beschloss die G.-V., das A.-K. bis zu M. 200 000 durch Rückkauf von Aktien herabzusetzen. Die Dir. forderte 7./3. 1903 auf, zu- nächst Verkaufs-Offerten auf M. 60 000 Aktien abzugeben; Frist 14./3. 1903; die M. 60 000 wurden zu M. 47 850.30 = ca. 79 ¾% angekauft. Auszahlung 15./12. 1903. Zwecks Ankauf weiterer M. 66 000 Aktien wurden Angebote auf 22./12. 1903 eingefordert. Das A.-K. wurde damit auf M. 684 000 ermässigt. Die G.-V. v. 31./12. 1903 beschloss, den ferneren Rückkauf von Aktien zu sistieren u. zur vollen Beseitigung des Fehlbetrages Herabsetzung des A.-K. durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 6: 5 auf M. 570 000. Frist bis 6./12. 1904. Ein- geliefert zur Zus. legung wurden dieser Gestalt M. 675 000 alte Aktien, die übrigen M. 9000 wurden für ungültig erklärt und ist der Erlös für die versteigerten gültig gebliebenen Aktien von M. 6000 abzügl. Spesen abgehoben. Der aus dem Rückkauf von M. 66 000 Aktien, sowie aus Zus. legung der restierenden M. 684 000 erzielte Buchgewinn von zus. M. 127 920 ist verbucht: M. 80 406 zur Tilg. des restl. Verlustes aus 1903, M. 27 126 zu Abschreib., M. 20 388 zur Res.-Stellungen. In den Kriegsjahren 1913/14–1915/16 weiterer Rückgang des Bierabsatzes; 1915/16 u. 1917/18 lohnender Nebenerwerb. Hypotheken M. 424 141. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im Dez. Stimmrecht: Je 300 M. Aktienbesitz = 1 St. Nur abgest. Aktien haben Stimmrecht. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage: 10 % Tant. an A.-R. (neben einer festen Vergüt. von M. 1200 an den Vors. und von M. 600 für jedes Mitgl.), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1918: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 910 000, Masch. u. Apparate 1, Pferde u. Wagen 2001, Fastagen u. Gefässe 1, Hypoth.-Amort. 8202, Debit. 82 915, Kassa 1223, Effekten 90 972, Vorräte u. Bestände 8316. – Passiva:-A.-K. 570 000, R.-F. 10 000 (Rückl. 1269), Spez.-R.-F. 4095, Hypoth. 424 141, Kredit. 54 713, Unfallversich. 200, unerhob. Div. 270, Tant. 935, Div. 28 500, Vortrag 10 777. Sa. M. 1 103 633. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Reparat. 1035, Handl.-Unk. 35 005, Hypoth.-Zs. 19 902, Unfallversich. 335, Amort. 3076, Verlust 41 482. – Kredit: Vortrag 21 503, Mietsertrag 20 738, Bier u. Malz 53 036, Zs. 5559. Sa. M. 100 838. Kurs: Abgest. Aktien Ende 1905–1918: 100, 103.75, 101, 111, 106, 158.90, 154, 123, 130.50, 119*., – 115, 100, 101 %. Zugelassen in Berlin Jan. 1905; erster Kurs 1905: 87 %. Dividenden: Abgest. Aktien 1904/05–1917/18: 4, 4. 3, 1, 0, 2, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 5, 5 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Hugo Riedel. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Komm.-Rat Rob. Gersbach. B.-Lichterfelde; Stellv. Rittergutsbes. Em. Möller, Justizrat Dr. Jacobsohn, Berlin; Rentier Herm. Saxenberg, Charlottenburg. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Nationalbank f. Deutschland. Actien-Brauerei in Bernburg. Gegründet: Febr. 1891. Neben Bierbrauerei auch Handel mit echt bayer. u. böhm. Bieren; Absatz 1903/04–1906/07: 14 857, 12 189, 12 351, 13 900 hl; später jährl. 13 000 bis 14 000 hl. Kapital: M. 100 000 in 100 abgest. Aktien I. u. II. Emiss. à M. 1000, A.-K. bis 1906 M. 545 000. Die G.-V. v. 11./1. 1906 beschloss Herabsetzung des A.-K. um M. 45 000 (also auf M. 500 000) durch Ankauf von 45 Aktien für M. 38 190, wodurch die Unterbilanz von M. 226 638 auf M. 188 448 zurückging, sich aber 1906/07 wieder auf M. 206 321 erhöhte. Zur Tilg. dieser Unterbilanz, sowie behufs a. o. Abschreib. beschloss die a. o. G.-V. v. 30./6. 1908 die Zus. legung des A.-K. 5: 1, also von M. 500 000 auf M. 100 000. 25 Stück nicht eingereichte Aktien wurden für kraftlos erklärt. Ahnleihe: M. 300 000 in 4½ % Partial-Oblig., rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 100, 200, 500 und 1000. Zs. 2./1. und 1./7. Tilg. durch jährl. Ausl. von M. 6000 im Jan. auf 1./7. Davon begeben bezw. am 30./9. 1918 noch ungetilgt M. 180 000. Zahlst. wie Div. Hypotheken: M. 77 500 (am 30./9. 1918). Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.