Brauereien. 1495 Bergschlossbrauerei & Malzfabrik C. L. Wilh. Brandt, Aktiengesellschaft in Grünberg i. Schles. Gegründef: 17./2. 1897. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Übernahme der von der Firma C. L.. Wilh. Brandt in Grünberg betriebenen, für M. 996 000 in Aktien, M. 250 000 in Hypothek und M. 4000 bar erworbenen Brauerei; Erwerb von anderen Brauereien. Die G.-V. vom 1. Nov. 1898 (bezw. 11. Juni 1900) beschloss Erwerbung der neuerbauten Brauerei H. Krüger in Braunschweig für M. 660 000. Da sich der Betrieb der Braunschweiger Brauerei für die Ges. als verlustbringend erwies, so wurde dieselbe infolge G.-V. v. 24./11. 1900 mit Wirkung ab 1./10. 1900 an den Vorbesitzer H. Krüger für M. 500 000 wieder verkauft. Die Grundstücke in Grünberg umfassen ca. 900 a. 1908/09 Neuaufstellung einer Sudhaus-Einricht. etc. mit M. 97 982 Kostenaufwand. Bierabsatz in Grünberg 1905/06–1914/15: 23 365, 23 571, 25 331, 25 701, 28 095, 30 912, 31 661, 33 353, 34 535, 25 967 hl.; später jährl. 20 000–25 000 hl. Kapital: M. 680 000 in 680 doppelt abgestempelten Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 1./1 1. 1898 um M. 500 000 Hiervon dienten M. 300 000 zum Erwerb der Krügerschen Brauerei in Braunschweig, M. 200 000 wurden von einem Konsort. zu 110 % übernommen und von diesen den Aktionären zu 115 % angeboten. Die G.-V. v. 25./3. 1901 beschloss Reduktion des A.-K. von M. 1 500 000 auf M. 1 084 000 in der Weise, dass die Mitglieder des A.-R. M. 145 000 in Aktien zur Vernichtung hergaben, und dass ferner M. T 355 000 durch Zus. legung von 5 zu 4 Aktien auf M. 1 084 000 reduziert wurden. Hierdurch wurde ein buchmässiger Gewinn von M. 416 000 erzielt, der mitsamt einer Vergütung des H. Brandt in der Deckung der Unterbilanz per 30./9. 1901 von M. 418 739 sowie in Abschreib. und Reservestellungen im Betrage von M. 197 260 Verwendung fand. Der Verlustsaldo 30./9. 1902 von M. 121 124 zwang zu einer neuerlichen Sanierung. Die G.-V. v. 15./12. 1902 beschloss demgemäss Zus. legung der M. 1 084 000 Aktien von 3 zu 2 und Ankauf von M. 64 000 Aktien zu 28 %, sodass das A.-K. sich auf M. 680 000 reduzierte. Der Rückkauf der Aktien erbrachte M. 46 080, die Zus. legung 340 000, zus. also M. 386 080 Buchgewinn. Derselbe fand Verwendung: Zur Deckung des Verlustsaldos von 1901/1902 M. 121 124, zu Abschreib. Grundstücke ete. M. 70 803, zur Deckung des bei 5 Subhastationen entstandenen Verlustes 54 287, zu Abschreib. auf Eonto-Korrent 34 756. Alsdann verblieben M. 105 109, welche die Ges. zur Deckung für event. spätere Ausfälle auf Spez.-R.-F. verbucht hat. Hypothekar-Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Oblig. vom Dez. 1898, rückzahlbar zu 105 %, Stücke Lit. A à M. 1000, Lit. B à M. 500, übernommen vom Bankhause Herz, Clemm & Co. in Berlin und der Ostbank für Handel u. Gewerbe in Posen. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1900 in 37 Jahren durch jährl. Ausl. im April auf 1./10. Die Anleihe ist auf dem Grünberger Brauereianwesen hypoth. sichergestellt. In Umlauf Ende Sept. 1918 noch M. 360 500, von denen M. 85 000 im Besitz der Ges. selbst sind. Zahlst.: Grünberg: Ges.-Kasse, Sam H. Laskau, H. M. Fliesbach's Wwe; Posen: Ostbank f. Handel u. Gew. Nicht notiert. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Bis Ende Jan. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 6000), Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1918: Aktiva: Grundstücke 36 234, Gebäude 505 722, Masch. 111 515, Lagergefässe 9250, Transportgefässe 4194, Pferde u. Wagen 1, Eisenbahnanlage 10 653, Eisenbahnwaggons 1655, Inventar, Mobil. u. Utensil. 20 702, Restaurationsinventar 2183, Bier- niederlageneinricht. 1, Hypoth.-Debit. 198 309, Deb. 18 684, Bankguth. 187 672, Kassa 875, Effekten 205 464, Kaut. 497, Vorräte 28 774. – Passiva: A.-K. 680 000, Oblig. 360 500, Kredit. 11 288, Kaut. 1500, Oblig.-Zs. 6131, unerhob. Div. 150, Erlös aus der Aktien- versteigerung 180, R.-F. 32 368 (Rückl. 2977), Spez.-R.-F. 50 279, Delkr.-Kto 27 000, Kriegs- gewinnsteuer-Res. 19 016, Disp.-F. 9000, Talonsteuer-Res. 2000 (Rückl. 1000), Div. 34 000, Tant. an Vorst. 9000, do. an A.-R. 2837, Vortrag 97 139. Sa. M. 1 342 391. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikations-Unk. u. Brausteuer 9277, Handl.- Unk. 48 501, Brennmaterial. 23 404, Furage 16 583, Gespann-Unk. 1603, Reparat. 1452, Be- leucht.-Unk. 1518, Eis 1726, Assekuranz 4806, Salär 24 253, Lohn 56 484, Abschreib. 35 370, Reingewinn 146 954. – Kredit: Vortrag 87 399, Bier 263 541, Treber 2031, Malzkeime 360, Zs. 5499, Lohntrocknung 13 105. Sa. M. 371 937. Kurs: Die Aktien notierten bis 1901 in Berlin. Die abgest. Aktien waren nicht, die doppelt abgestempelten sind noch nicht zum Börsenhandel zugelassen. Dividenden 1902/03–1917/18: 1, 2, 2, 2½, 2, 2, 0, 2, 3, 3, 3½, 3½, 5, 5, 5, 65 % ― 4 J. (K.) Direktion: W. Rottmann. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Franz Mangelsdorff, Grün- berg; Bankier Ludw. Hirschel, Glogau; Bankier Mor. Herz, Berlin. Zahlstellen: Für Div.: Grünberg: Ges.-Kasse, Samuel H. Laskau; Glogau u. Grünberg: H. M. Fliesbach's Wwe. Brauerei Iserlohn Akt.-Ges. in Grüne-Iserlohn. Gegründet: 28./8.; eingetr. 3./10. 1899. Gründer: 27 Bürger von Iserlohn etc. Errichtung u. Betrieb eines Bierbrauereigewerbes nebst den dazu gehörigen Nebengewerben. Mit dem Ausstoss des Bieres wurde März 1901 begonnen. Jährl. Bierabsatz ca. 18 000–25 000 bl.