Brauereien. 1549 Sanierung 1915: Infolge der ungünstigen Zeitverhältnisse (Kriegszustand etc.) beschloss die a. o. G.-V. v. 21./12. 1915 eine Sanierung der Ges., wonach das A.-K. um M. 1 260 000 herabgesetzt wurde, u. zwar durch Zus. legung der Vorz.-Aktien im Verhältnis von 5 zu 2 u. der St.-Aktien im Verhältnis von 5 zu 1 (Frist 31./5. 1916). Die St.-Aktionäre konnten die Zus. legung dadurch abwenden, dass sie auf jede zus.gelegte Aktie eine bare Zuzahl von 40 % = M. 240 leisteten, doch erfolgte solche nicht. Ferner wurde die Ges. von der G.-V. ermächtigt, Vorz.-Aktien mit 6 % nachzuzahlender Vorrechtsdiv. bis zu einem Höchstbetrage von M. 900 000 neu auszugeben. Die Gläubiger der Ges. waren berechtigt, bei der Zeichnung von Vorz.-Aktien ihre Forder. an die Ges. in Anrechnung zu bringen. Der Beschluss wurde durch Ausgabe von M. 500 000 Vorz.-Aktien durchgeführt, indem von den Gläubigern 500 Vorzugsaktien zu M. 1000 übernommen worden sind, begeben zu pari. Der Buchgewinn aus der Sanierung M 1 526 000 wurde mit M. 100 000 zur Bildung einer Sonderrückl. u. mit M. 94 000 zur Dotierung des gesetzl. R.-F. verwendet, der Restbetrag von M. 1 332 000 diente zu Abschreib. auf Gebäude, Mobil. u. Debit. Gleichzeitig beschloss am 21./12. 1915 eine Versammlung der Obligationäre zur Ab- wendung des Konkurses: 1. Die Inhaber der Schuldverschreib. verzichten auf ihr Recht, mit Rücksicht auf die Herabsetzung des A.-K. für ihre Forder. aus den Schuldverschreib. weitere Sicherstell. oder Befriedig. zu erlangen. 2. Die Ges. erhält das Recht, weitere Rückzahl. von Schuldverschreib. bis zum Ablauf von spätestens 5 Jahren, also bis 30./6. 1920 hinauszuschieben. 3. Die Ges. erhielt das Recht, die Zahlung der am 1./4. 1915 fällig gewordenen u. während des Krieges weiter fällig werdenden Zinsen bis 1¾ Jahre zu stunden. Die Zs. bis 1./4. 1918 wurden nachträglich bezahlt. Hypothekar-Anleihe: M. 1 600 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V.-B. v. 4./6. 1901, rück- zahlbar zu 105 %. Stücke auf den Namen Sal. Oppenheim jr. & Co. in Köln à M. 1000 (Nr. 1 bis 1600), übertragbar durch Indossament. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1906 bis längstens 1935 durch jährl. Ausl. im Juni auf 1./10.; kann verstärkt oder ganz mit 3 monat. Frist gekündigt werden. Verj. der Coup. 4 J. (F.), verl. Stücke nach gesetzl. Bestimmung. Als Sicherheit dient Sicherungs-Hypoth. in Höhe von M. 1 900 000 zur I. Stelle auf die zu Köln-Alteburg gelegenen Wohn- und Fabrikgebäude der Ges. einschl. Grund und Boden, Maschinen und Brauereieinrichtung etc. (Taxwert 1./5. 1901 M. 3 085 500), ferner auf das zu Köln-Marienburg, Parkstrasse 1 gelegene Wohnhaus (Taxwert M. 70 000). Die Anleihe diente zur Rückzahlung des auf 1./10. 1901 gekündigten Restes der 4½ % Anleihe von 1891 in Höhe von M. 717 000, sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel u. Bezahlung der Anschaffungskosten der neuen Eismaschine. Noch in Umlauf am 30./9. 1917 M. 1 347000. Dieser Rest wurde im Febr. 1919 zum 31./5. 1919 zur Rückzahl. gekündigt. Zahlst. s. unten. Kurs Ende 1901–1917: 100.15, 102.75, 103, 103.20, 103.90, 103, 100.50, 98, 99, 100, 99, 85, 89, 82.50*, –, 70, %. Aufgel. 27./8. 1901 zu 100.25 %. Notiert Frankf. a. M., Köln. Die zum 1./10. 1914 ausgelosten M. 38 000 Oblig. wurden von der Ges. nicht eingelöst, ebenso die Zinsscheine per 1./4. 1915. Wegen Verschieb. des Tilgungstermins u. Stundung der Zinszahl. siehe oben. Uypotheken M. 494 000 auf Wirtshäuser der Ges. in Köln an I. u. II. Stelle. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % zum R.-F. bis des A.-K., dann 6 % Div. an Vorz.-Aktien, bis 5 % Div. an St.-Aktien, vertragsm. Tant. an Dir. Überrest Super-Div. gleichmässig an alle Aktien bezw. zur Verf. der G.-V. Die Tant. des A.-R. beträgt (ausser einer festen Jahres- vergütung von zus. M. 5000) 8 % des Reingewinnes, der nach Vornahme sämtlicher Abschreib. u. Rücklagen, sowie nach Verteilung von 4 % Div. an das ganze A.-K. verbleibt. Bilanz am 30. Sept. 1917: Aktiva: Grundstücke 92 000, Gebäude 1 342 000, Wirt- schaftsgebäude 687 001, ab Hypotheken 494 000, bleibt 193 001, Darrenneubau 40 000, Eis- maschinenhausneubau 57 000, Masch. u. Brauereieinricht. 139 000, Eismasch.-Anlage I 13 000, do. II 77 000, Luftkühlanlage 55 000, Bottiche, Lager- u. Transportfässer 44 000, Fuhrpark u. Stall-Utensil. 1, Mobil. u. Haushalt.-Gegenstände 1, Pferde 1, Eisenbahnwagen 1, Wasserleit.-Anlage 1, Flaschenbiereinricht. Godesberg 1, elektr. Beleucht. 1, Wirtschafts- einricht. 8, Vorräte 86 040, Kassa 4526, vorausbez. Versich. 4000, Debit.: für Bier u. Abfälle 299 084, für Hypoth., Darlehen u. Restkaufpreise auf verkaufte Häuser 835 241. — Passiva: St.-Aktien 240 000, Vorz.-Aktien 700 000, Oblig. 1 347 000, R.-F. 94 000, Sonder- rücklage 100 000, unerhob. Div. 246, Oblig.-Zs.-Kto 175 860, Kredit. 592 069, Gewinn-Vortrag 31 733. Sa. M. 3 280 908. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rohmaterialien, Steuern u. Zs. 264 726, Betriebs- u. Handl.-Unk. 215 251, Abschreib. 65 388, Reingewinn 31 733. – Kredit: Saldo des Bier- u. Abfälle-Kto 574 958, Gewinnvortrag aus 1915/16 2141. Sa. M. 577 100. Kurs Ende 1896–1914: St.-Aktien: 126, 128, 128, 105, 86, 81, 65, 59, 65, 61, 70, 68, 50, 38, 36, 36, 21, 14.50, 10* %. Notierten in Köln. Die Vorz.-Aktien wurden nicht notiert. Dividenden: St.-Aktien 1901/02–1917/18: 3, 0, 0, 0, 3, 3, 1, 0, 1½, 1½, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Vorz.-Aktien 1901/02–1917/18: 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. C.-V.: 5 J. (F.) Liquidatoren: Peter Bohland, Rentner S. Simon. Aufsichtsrat: (4–8) Vors. Komm.-Rat W. Preetorius I., Stellv. Bank-Dir. Felix Goldschmidt, Mainz; Komm.-Rat Dr. jur. Rich. Schnitzler, Rich. Steinert, Konsul Martin Streffer, Köln: Dir. Groshaus, München. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Köln: Sal. Oppenheim jr. & Co., J. H. Stein; Mainz: Disconto-Ges.