1566 Brauereien. Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz Riebeck & Co., A.-G. in Leipzig-Reudnitz mif 45 Zweigniederlassungen. Gegründet: 2./7. 1887 als A.-G. Fortführ. der für M. 4 000 000 übernomm,, seit 1862 besteh. Bierbrauerei, früher im Besitze der Komm.-Ges. Leipz. Bierbrauerei zu Reudnitz, Riebeck & Co. Die Brauerei betreibt z. Z. zwei grössere Etablissements (in Leipzig und Erfurt), in denen untergärige Biere, und drei kleinere, in denen obergärige Biere hergestellt werden Das Hauptgeschäft befindet sich in Leipzig-Reudnitz, Mühlstr. 13, und nimmt 55 140 am Fläche ein. Das Grundstück ist auf drei Seiten von Strassen begrenzt. Die Gebäude sind mit M. 1 940 520 zur Sächs. Landesbrandkasse eingeschätzt; die maschinelle Einricht. ist mit M. 1 419 120 versichert. Ausserdem gehört noch ein in der Nähe der Brauerei liegendes, 13 050 qm grosses Teich- u. Wasserwerks-Grundstück dazu, das nicht belastet ist. Die Leipziger Brauerei ist z. Z. auf eine Erzeugung von 400 000 hl eingerichtet und voll ausgenutzt. Es sind vier Dampfkessel mit je 200 qm Heizfläche vorhanden, eine Dampfmasch. von 600 Ps, eine Dampfturbine von 500 PS und eine Dampfmasch. von 300 PS. Alle diese Masch. sind direkt mit Gleichstrom-Dynamos gekuppelt und übertragen den Strom auf 120 elektr. Motoren.' Kühlmasch. bestehen sechs, die eine Kälteleistung von 1 000 000 Kalorien aufweisen. Das Sudhaus hat eine Leistungsfähigkeit von 200 Ztr. pro Gebräude. Die Mälzerei verarbeitet 160 000 Ztr. Gerste. Die Gärkeller haben einen Bottichraum von 9500 hl. In den Lager- kellern sind 60–70 000 hl Bier eingelagert. Die Brauerei in Erfurt liegt an drei Strassen und hat eine Fläche von 14 779 qm. Die Gebäude sind mit M. 686 000 zur Brandkasse ein- geschätzt, die Masch. mit M. 405 000 versichert. Diese Brauerei ist auf eine Leistungsfähigkeit von 100 000 hl eingerichtet, ist aber noch nicht voll ausgenutzt. Von den drei kleineren Brauereien ist die eine in Liebertwolkwitz und die anderen in Niederelsdorf bei Lunzenau und in Wittenberg (Reg. Halle) gelegen. Ausserdem besitzt die Ges. an verschiedenen Orten noch 33 eigene Grundstücke von denen 18 zu Niederlags- u. 15 zu Ausschankzwecken dienen. Die Ges. besitzt die sämtl. nom. M. 250 000 Anteile der Leipziger Panorama-Ges. m. b. H., welche auf Häuser-Kto mit M. 250 000 verbucht sind. 1911/12 u. 1912/13 erforderten Zu- gänge auf Anlage-Kti M. 540 000 bezw. 1 600 000, davon entfielen an grösseren Bauten 1 Kühl- haus u. Hafersiloaufbau in Leipzig, Erwerb einer Malzfabrik in Cöthen etc. Zugänge 1913/14 ca. M. 840 000: 1914/15–1917/18: M. 662 482, 290 956, rd. 125 000, 131 112. Ab 1./4. 1904 Über- nahme der Brauerei J. Baumann in Erfurt, die als Abteil. Erfurt weitergeführt wird. Bierabsatz 1906/07–1913/14: etwa 320 000, etwa 360 000, ca. 330 000, 356 569, 422 698, 457 538, ca. 470 000, ca. 460 000 hl; 1914/15–1917/18 Rückgang der Biererzeugung wegen geringer Zuteilung von Gerste. Kapital: M. 7 000 000 in 4000 St.-Aktien u. 3000 Vorz.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000 in St.-Aktien à M. 1000. Zur Beschaffung ausreichender Betriebsmittel beschloss die a. o. G.-V. v. 27./8. 1913 Erhöh. des A.-K. um M. 3 000 000 in 6 % Vorz.-Aktien à M. 1000, mit Div.-Ber. ab 1./10. 1913, übernommen von der Berliner Handels-Ges. zu pari, welche sämtl. Emiss.-Kosten trug. Aufgelegt am 15./9. 1913 zu 108 %. Die Vorz.-Aktien haben ein Vor- recht auf eine Div. von 6 % mit Nachzahl.-Pflicht und im Falle der Auflös. der Ges. einen Anspruch auf vorzugsweise Ausschüttung ihres Nennbetrages zuzügl. eines Aufgeldes von 12 % sowie auf Zahlung der aus früheren Jahren etwa rückständ. Div.-Beträge. Die Ges. ist berechtigt, die Vorz.-Aktien v. 1./10. 1919 ab jedereit ganz oder teilweise nach mind. 6monat. Kündig. mit 112 % ihres Nennbetrages zur Rückzahl. zu bringen. Die Rückzahl. darf nur aus dem nach der jährl. Bilanz sich ergebenden Gewinn erifolgen. Hypotheken: M. 700 000 auf Hauptbrauerei in Leipzig, durchschn ttlich mit 4.60 % ver- zinslich; M. 1 015 478 auf Filial-Brauerei Erfurt, zu durchschnittlich 4.30 %; auf Häuser in Leipzig etc. M. 1 521 966. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Nov.-Dez. in Leipzig oder Berlin. Stimmrecht: 1 Vorz.-Aktie = 1 St., jede St.-Aktie = 3 St. Gewinn-Verteilung: 10 % z. R.-F., etwaige Nachzahl. an Vorz.-Aktien, 6 % Div. (Maximum) an Vorz.-Aktien, 4 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. an St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1918: Aktiva: Brauerei-Grundstücke 1 520 279, Brauerei-Gebäude 1 889 750, Häuser 2 316 100, Masch., Brauerei-Utensil. u. Inventar 327 750, Pferde u. Wagen 130 800, Eisenbahn 19 001, Fastagen 184 400, Eishäuser u. Mobil. 84 800, Kassa 100 500, Post- scheck-Kto 10 920, Effekten 4 599 567, do. f. Angestellte 2607, Bankguth. 1 197 695, Debit. 1 626 673, Vorräte 322 211. – Passiva: A.-K. 7 000 000, Hypoth. Brauerei Leipzig 700 000, do. Erfurt 1 015 478, do. Häuser 1 521 966, R.-F. 599 933 (Rückl. 39 817), do. II 100 000, Ern.-F. 50 000, Talonsteuer-Res. 23 000 (Rückl. 7000), Kriegs-Res. 100 000, Arb.-Unterst.-F. 220 671, Beamten- do. 187 628, Friedr. Wilh. Reinhardt-Stiftung 40 253, Kaut. 58 27 9, unerhob. Div. 5680, Effekten- Zs. 8354, Fastagen-Pfand 174 107, Unterstütz. für Kriegsteilnehmer 130 593 (Rückl. 110 000), Kredit. 1 757 588, Div. an Vorz.-Aktien 180 000, do. an St.-Aktien 400 000, Tant. an A.-R. 26 666, Vortrag 32 854. Sa. M. 14 333 055. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 2 400 692, Abschreib. 965 167, Reingewinn 796 338. – Kredit: Vortrag 25 181, verschied. Eingänge 18 428, Bier u. Brauereiabfälle, abz. der verbrauchten Materialien 3 864 061, Zs. 254 527. Sa. M. 4 162 198. Kurs Ende 1889–1918: In Berlin: St.-Aktien 185.50, 176.60, 173. 165, 175.10, 188, 199.75, 200.50, 204.50, 204.50, 207.25, 204, 203.50, 209.25, 216.75, 215.25, 202.50, 203.25, 179.50, 164.50,