1590 Brauereien. Waitzingerbräu Akt.-Ges. in Miesbach. Gegründet: 25./11. bezw. 11./12. 1902 mit Wirkung ab 1./1. 1902; eingetr. 24./12. 1902. Firma bis 9./3. 1907 „Waitzingerbräu Miesbach“. Gründer s. Jahrg. 1903/1904. Übernahme u. Betrieb der seither unter der Firma Carl Fohr'sche Brauereien Miesbach u. Wallenburg, u. vormals unter der Firma Brauerei Waitzinger & Co. in Miesbach betriebenen Brauereiunter- nehmen. Kaufpreis M. 1 700 000, wovon M. 600 000 für eine übernommene Hypoth.-Schuld in Abrechnung gebracht werden. Für den Rest von M. 1 100 000 erhält der Einleger Carl Fohr 796 Aktien zu je M. 1000 = M. 796 000, M. 4000 in bar u. M. 300 000 auf Namen laut. Schuld- verschreib. der A.-G. Bierabsatz 1904–1911: 52 639, 56 555, 58 560, 82 415, 82 282, 89 783, 90 800, 94 066 hl; später jährl. rd. 90 000 hl; Absatz 1915 u. 1916 gefallen. Besitz: Ausser der Brauerei auch eine Mälzerei, die Gasthöfe Waitzinger, Kobel, Münchener Kindl, zum Brucken- wirt in Miesbach, Gasthof Berggeist in Hausham, Münchener Hof in Rosenheim, Bahnhof- restraurant Schliersee, Gasthof „Wendelstein“ Schliersee, Anwesen Sinnstebichl, Gasthaus- Bierhaus, Gasthaus Finsterwald u. der Haindlkeller, Bauplätze u. Wiesen in Miesbach u. Stauden. 1907 Erwerb der Brauereien Zederbräu u. Schafbräu in Landsberg a. L., wofür 210 neue Aktien v. 1907 zu 150 % in Zahl. gegeben wurden. 1908 Erwerb der- Brauerei zum Kristeiner mit Wirtschaftsanwesen u. Grundbesitz in Landsberg a. L. Diese drei Brauereien, welche z. Z. einen Bierabsatz von ca. 27 000 hl aufweisen, sind zu einem Betriebe vereinigt worden. 1908 erwarb die Ges. die Brauerei Moosrain mit jährl. ca. 10 000 hl Bierabsatz u. vereinigte diesen Betrieb mit der Brauerei in Miesbach. 1909–1917 Zugang auf Wirtschaftsanwesen-Kto M. 280 675, 116 828, 16 961, 89 343, 87 838, 88 255, 40 532, 153 837, 128 343. 1917 Ankauf des Pfletschbräues in Landsberg a. L. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 16./5. 1903 um M. 100 000, übernommen von der Bank f. Brau-Ind. in Berlin, angeboten den Aktionären zu pari, und zwecks Einlösung der Teilschuldverschreib. und zur Stärkung der Betriebsmittel lIt. G.-V. v. 20./3. 1905 um M. 400 000, übernommen von der Bank für Brau- Ind. zu 112 %, angeboten den Aktionären zu 116 %. Die G.-V. v. 9./3. 1907 beschloss noch- malige Erhöh. um M. 500 000 (auf M. 2 000 000) in 500 Aktien, wovon 210 Stück zu 150 % zum Erwerb von 2 Brauereien (s. oben) dienten, von restlichen 290 Stück, begeben zu 120 %. wurden 250 Stück den alten Aktionären zu 120 % angeboten. Hypothek (Ende 1917): M. 736 280, auf Hauptanwesen in Miesbach, Landsberg u. Moos- rain, davon: M. 600 000, verzinsl. zu 4 % u. 2 % Amort.; an erster Stelle auf dem Brauerei- anwesen eingetr. zugunsten der Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank u. M. 150 000, verzinsl. zu 4½ %, zu amort. mit 3½ %, an zweiter Stelle, M. 100 000 zu 3½ % verzinslich u. 2½ % amort., zugunsten derselben Bank. –— Ferner M. 889 645 auf Wirtsanwesen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. besond. Abschreib. u. Rückl., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen J ahresvergüt. von M. 2500 pro Mitgl.), vertragsm. Tant. an Vorst., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 1749 098, Wasserleit. 6983, Masch. 121 816, Lagerfässer u. Bottiche 70 181, Versandgebinde 14 832, Fuhrpark u. Kraft- wagen 2, Schäfflerei 2, Utensil. u. Flaschen 2, Brauhausinventar 2, Mobil. 2, Poststall 1= Wirtsch.-Anwesen 485 789, Wirtschaftsanv-sen-Inventar 21 138, Kassa u. Bankguth. 351 005, Wertp. 264 604, Wechsel 87 000, Debit. an Bier, Nebenprodukten u. Zs. 104 161, Hypoth. u. Darlehen 933 960, Debit. 31 671, vorausbez. Prämien 10 971, Vorräte 112 839. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypoth. 736 280, R.-F. 200 000, Extra-R.-F. 180 000, Delkr.-K. 150 000, Ge- bührenäquivalent 16 000, Talonsteuer-Res. 12 000, unerhob. Div. 120, Kaut. 23 513, Barein- lagen 467 748, Kredit. 200 367, Rückstell. 36 938, Div. 120 000, Tant. an Vorst. u. A.-R. u. Grat. 30 394, Disp.-F. 29 188, Vortrag 163 515. Sa. M. 4 366 065. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gerste, Malz, Hopfen u. Aufschlag 308 862, Gen.-Unk. 372 698, Steuern u. Abgaben 52 858, Abschreib. 130 812, Reingewinn 403 467. – Kredit: Vortrag 159 384, Bier 1 051 055, Nebenprodukte 25 973, Zs. 32 286. Sa. M. 1 268 699. Kurs Ende 1904–1917: 140.50, 134, 136.75, 127.50, 113, 111, 115, 120, 109, 116.50, 118*, –, 110, 128 %. Zugel. Mai 1904; erster Kurs 28./5. 1904: 133 %. Notiert in München. Dividenden 1902–1917: 8, 8, 8, 8, 8, 8, 7, 7, % 7 „ 8, 5, 5, 6, 6% C.-Vi.4 9. (K.) Direktion: Zach. Wolff. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Rentner Carl Fehr, Stellv. Justizrat Dr. Ant. Mössmer II, München; Rentner Friedr. Wochinger, Traunstein. Zahlstellen: Miesbach u. Landsberg a. L.: Ges.-Kassen; München: Bayer. Handelsbank. Bayer. Hypoth.- u. Wechselbank; Berlin u. Dresden: Bank für Brau-Industrie; Miesbach Genossenschaftsbank e. G. m. b. H. Aktienbrauerei Mindelheim Akt.-Ges. in Mindelheim. Gegründet: 4./3. bezw. 12./8. 1907; eingetr. 17./8. 1907 in Memmingen. Ludw. Zinth, u. Carl Haggenmiller haben das von ihnen unter der Firma Lammbrauerei in Mindelheim betriebene Brauereigeschäft mit Aktiven und Passiven zum Reinwerte von M. 474 508 in dite Akt.-Ges. eingebracht. Die a. o. G.-V. vom 16./9. 1907 beschloss den Ankauf der früheren Gebler'schen Brauerei in Schmiechen.