Brauereien. „Aktienbrauerei zum Löwenbräu in München. Gegründet: 8./1. 1872; eingetr. 24./1. 1872. Fortbetrieb der Ludw. Brey'schen Brauerei zum Löwenbräu u. der Aktienbrauerei zum Bayerischen Löwen vorm. A. Mathäser. Nach dem Geschäftsbericht für 1917/18 ermöglichte es die gesunde Grundlage des Unternehmens, trotz aller widrigen Verhältnisse, auch für das Geschäftsjahr 1917/18 ein befriedigendes Ergebnis vorzulegen; doch blieb der Reingewinn um rund M. 300 000 hinter dem des Vorjahres zurück. Die Festsetzung des Gerstenkontingents auf nur 15 % brachte die allbekannten Folgen mit sich, insbesondere die namhafte Beschränkung der heimischen Bierabgabe sowohl wie der Ausfuhr und führte infolgedessen zu einem weiteren bedeutenden Rückgang des Absatzes. Schmälerung der Einnahmen für Bier und Brauereiabfälle war die notwendige Folge. Dagegen haben die Einnahmen für Pachte, Mieten und Zinsen zugenommen, da der Anwesensbesitz anwuchs und die Veräusserung von Beständen an Rohstoffen usw. fortschritt. Mit Ausnahme der Konten für Rohstoffe und Malzaufschlag haben die Aus- gaben durch die Verteuerung aller Betriebsbedürfnisse weitere beträchtliche Erhöhungen erfahren. In 1917/18 hat die Ges. ein Gasthaus in Rosenheim, ein Waldstück in Gronsdorf, sowie eine kleine Brauerei in Neustadt a. D. mit Bierausschank erworben. Ausserdem hat die Ges. die Brauerei Pasing und eine zugehörige Wirtschaft eingesteigert; einen Teil des Pasinger Anwesens wurde sofort an die Stadtgemeinde Pasing weiterverkauft. Weiter hat die Ges. ein Anwesen Kirchweg Nr. 20 in Thalkirchen käuflich erworben; es wird dort ein mit Wohnungs- und Gemüsegartenbenützungsrecht ausgestattetes Altersheim für arbeits- unfähig gewordene Arbeitnehmer der Ges.-Betriebe eingerichtet. Das Wirtschaftsanwesen in Landau (Pfalz) hat die Ges. verkauft. Die Ges. besitzt verschiedene Anwesen in Elsass- Lothringen, bei welchen unter den veränderten Verhältnissen die Vornahme einer grösseren Abschreib. geboten war. Die Hypoth.-Darlehen haben sich durch Rückzahlungen, Anwesens- übernahmen und Minderbewertungen wiederum verringert. Bei der Gründung der Bayer. Landessiedelung G. m. b. H., der Gemeinnützigen Wohn- stättengesellschaft m. b. H., der Bayer. Hausrathilfe G. m. b. H. und der „Alte Haide“, gemeinnützige Bauges. m. b. H. in München hat sich die Ges. beteiligt. Um Raum für Stallungen zu gewinnen, hat die Ges. 1915/16 durch Übernahme der Anteilscheine der Firma Kremer & Kratzer G. m. b. H. die der Brauerei gegenüber gelegenen Anwesen dieser Firma Haus Nr. 8–12 an der Sandstrasse in ihren Besitz gebracht. Die Aufwendungen hierfür sind unter Beteil. verbucht. Gesamtabschreib. bis 1./10. 1918: M. 16 287 787. Bierabsatz 1898/99–1914/15: 594 202, 628 181, 642 101, 636 961, Ca. 625 000, 632 000, 642 000, 662 000, 760 000, 773 600, 770 000, 774 000, 826 000, ca. 850 000, ca. 825 000, ca. 825 000, ca. 800 000 hl (ab 1906/07 einschl. Mathäserbräu). 1915/16–1917/18 Rückgang des Absatzes infolge Einschränkung der Erzeugung. Die a. o. G.-V. v. 3./1. 1907 genehmigte die Übernahme des Vermögens der Aktienbrauerei zum Bayerischen Löwen vorm. A. Mathäser mit Wirkung ab 1./10. 1906 als Ganzes unter Ausschluss der Liquidation dieser Ges., gegen Gewährung von 750 neuen Löwenbräu-Aktien à M. 1200 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1906. Das A.-K. der Mathäserbrauerei betrug M. 2 000 000, so dass also auf M. 8000 Aktien der Mathäserbrauerei 3 Aktien à M. 1200 = M. 3600 des Löwenbräus entfielen. Die durch diese Fusion auf die Ges. übergegangenen Aktiva der vormal. Aktienbrauerei zum Bayerischen Löwen vormals A. Mathäser waren nach der dem Fusionsvertrag zu Grunde gelegenen Bilanz letzterer Ges. per ult. Sept. 1906 folgende: Immobil.: Bayerstr. 3 u. 5 3 580 425, Kazmairstr. 12 (Mälzerei) 671 664, zwei Gasthäuser 246 884, Brauereieinricht. (Masch., Kühlanlage, Beleuchtung) 332 715, Fässer u. Eisenbahnwaggons 1102 011, Utensil., Wirtschaftsinv., Flaschenbiereinr., Fuhrwerk 87 703, Kasse u. Bankguth. 167 568, Darlehens-Debit. u. Hyp. 331 614, Bierausstände, Vorräte etc. 445 053; zus. M. 5 965 638. Die Adurch die Vereinigung freigewordenen Vermögensteile wurden, abzüglich der Kosten, mit M. 1 173 540 zu Abschreibungen auf die Aktiven der Mathäserbrauerei verwendet, deren Reserve für Gebührenäquivalente u. Spezialreserve den Reserven der Löwenbrauerei zu- geschrieben wurden. Kapital: M. 9 300 000 in 14 000 Aktien (Nr. 1–14 000) à M. 300 und 4250 Aktien (r. 1–1000, 1201–4450) à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 4 200 000, erhöht 1888 um M. 1 200 000 in 1000 Aktien II. Em. (Nr. 1–1000) à M. 1200 (begeben zu 160 %), lt. G.-V.-B. v. 7./1. 1895 um M. 960 000 in 800 Aktien III. Em. (Nr. 1201–2000) à M. 1200, angeboten den Aktionären zu 250 %. Ferner erhöht lt. G.-V.-B. v. 4./1. 1900 um M. 1 272 000 in 1060 Aktien IV. Em. (Nr. 2001–3060) à M. 1200, angeboten den Aktionären zu 275 % plus 3 % Spesen. Die G.-V. Y. 28./12. 1900 beschloss weitere Erhöhung um M. 768 000 (auf M. 8 400 000) in 640 Aktien V. Em. (Nr. 3061–3700) à M. 1200, angeb. den Aktionären M. 763 200 zu pari zuzügl. 10 % Zs.- u. Kostenaversum; auf je M. 12 000 alte Aktien entfiel eine neue, voll einzuzahlen. Die restl. M. 4800, sowie die von den Aktionären nicht abgenommenen neuen Aktien wurden freihändig begeben. Wegen Erhöh. um M. 900 000 It. G.-V. v. 3./1. 1907 siehe oben. Anleihe: M. 5 000 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1898, Stücke à M. 1000, bis 1903 unkündbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1./10. 1903 in 41 Jahren durch jährl. Auslosung im März auf 1./10.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6 Monaten Frist seit 1903 zulässig. Sicherheit: I. Hypothek auf das Brauereihauptanwesen zu beiden Seiten der Nymphenburger- strasse. Noch in Umlauf am 30./9. 1918 M. 3 760 000. Verj. der Coup. 5 J. n. F. Zahlst. wie bei