Brauereien. 1661 Direktion: K. Grünwald, E. Neff. Prokurist: W. Ackermann. Aufsichtsrat: (4) Vors. Geh. Komm.-R. Bank-Dir. Otto Fischer, Dr. jur. Karl Schneider, Baurat Karl Heim, Komm.-Rat Emil Molt, Stuttgart. Zahlstellen: Stuttgart: Ges.-Kasse, Württemb. Vereinsbank; Frankf. a. M.: Deutsche Vereinsbank. Vereinigte Brauereien A.-G. in Stuttgart. Gegründet: 25./3. 1892. Die Firma lautete bis 30./4. 1900: „A.-G. Bachner'sche Brauerei Tübingen-Stuttgart“, dann bis 1912: Vereinigte Brauereien Stuttgart-Tübingen, seit 26./4. 1912 wie oben. Die Ges. Bachner'sche Brauerei, Tübingen-Stuttgart, hat bei Gründung der Ges. ihren ganzen Grundbesitz, sowie das Gasthaus „Zur Linde“ in Tübingen, nebst bewegl. u. unbewegl. Zubehören gegen Übernahme der darauf ruhenden Pfandschulden im Betrage von M. 343 098.88 seitens der Akt.-Ges. u. Bezahl. von M. 1901.12 bar in die Akt.-Ges. ein- gelegt u. hierfür 300 Prior.- u. 495 St.-Aktien bezogen. 1897 erwarb die Akt.-Ges. mit Wirkung ab 30./6. 1896 die „A. Lindenmeyersche Brauerei in Stuttgart“ für M. 691 610. Zahlung erfolgte durch Überlassung von 422 Aktien der Em. von 1897 à M. 1000 zum Kurs von 110 %, der Rest wurde bar geleistet. Die gleichzeitig mit übernommenen Wirtschaften wurden an die Ges. zum Selbstkostenpreise abgegeben. 1899 wurde die Bierbrauerei von G. Lenz Wwe. in Tübingen von Ad. Lenz und Wilh. Henssler für M. 533 870 erworben. Der Kaufpreis wurde durch Hingabe von 368 neuen Aktien à M. 1000 zu 110 % und Bar- zahlung des Restes beglichen. Am 1./4. 1912 erfolgte der Verkauf des Brauereianwesens zum Waldhörnle in Derendingen-Tübingen an Rob. Wörner in Duslingen. Zweck: Betrieb von Bierbrauereien, Mälzereien u. Wirtschaften. Das Wirtschafts- anwesenkto stand am 30./9. 1917 mit M. 1 300 679 zu Buch. Bierabsatz 1901/02–1913/14: 64 816, 60 849, 61 844, 52 712, 59 812, 58 700, 57 000, 52 000, 50 500, 56 000, ca. 50 000, ca. 50 000, 45 000, hl. 1914/15–1917/18 Rückg. des Abs. Die Reingewinne bzw. die Gewinnüberträge der letzten Jahre wurden zur Stärkung der finanziellen Position der Ges. vorgetragen. 1914/15 bis 1917/18: M. 1669, 1622, 1168, 1387 Reingewinn. Kapital: M. 1 220 000 in 1220 gleichber. Aktien à M. 1000, wovon 220 abgestempelt sind. Die Mehrzahl der Aktien befindet sich seit Anfang 1913 in den Händen von Stuttgarter Brauereiinteressenten. Urspr. M. 800 000 in 500 St.- u. 300 Prior.-Aktien, 1896 wurden die Prior.- in St.-Aktien ohne Entschädig. umgewandelt u. 200 neue, ab 1./4. 1896 div.- ber. Aktien ausgegeben; die G.-V. v. 14./4. 1897 erhöhte das Kapital um M. 800 000 in 800 Aktien à M. 1000. Von diesen erhielt 422 Stück mit Div.-Recht ab 1./3. 1897 zu 110 % Frau Anna Lindenmeyer Wwe. in Stuttgart als teilweisen Gegenwort für ihre Geschäftseinlage, die weiteren 378 Stück mit Div.-Recht ab 1./10. 1896 wurden zu 110 % zuzügl. Ausgabekosten begeben. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 4./5. 1899 um M. 400 000 (auf M. 2 200 000) in 400 Aktien, begeben zu 110 %, hiervon dienten 368 Stück zum Ankauf der Brauerei Lenz in Tübingen (s. oben). Zur Tilg. der ult. Sept. 1903 M. 308 656 betragenden Unterbilanz, Tilg. von Schulden u. Schaffung von Betriebsmitteln beschloss die G.-V. v. 31./3. 1905 Herabsetz. des A.-K. auf M. 220 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 10: 1 u. Ausgabe von je 1 Genussschein à M. 300 an Stelle der eingezogenen Aktien, ferner Wiedererhöh. des A.-K. um M. 1 000 000 (auf M. 1 220 000) in 1000 neuen, ab 1./10. 1905 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsort. zu pari, angeboten den Aktionären 880 Stück auf 5 urspr. Aktien eine neue v. 3.–20./6. 1905 ebenfalls zu pari ohne Stück-Zs. Die Genussscheine sollen durch Auslos. mit der Hälfte des über 6 % hinausgehenden Reingewinns getilgt werden und kommen im Falle Auflös. der Ges. nach den Aktien zum Nennwert von à M. 300 zur Einlösung. Die Verwendung des Buchgewinnes durch Zus. legung der Aktien M. 1 980 000 einschliessl. der Immob.-Res. zus. M. 2 064 130 erfolgte: Tilg. der Unterbilanz 296 934, Ab- schreib. 1 618 414, Rückstell. f. Reorganisat.-Kosten u. Hypoth.-Regulierung 50 000, Res. f. allgem. Risiken 70 000, Überweis. an Delkr.-Kto 28 782. Hypotheken-Annuitäten-Darlehen: Die Gesamt-Hypotheken betrugen am 30./9. 1918 M. 1 827 267, wovon M. 590 000 auf das Brauereianwesen in Stuttgart, der Rest auf die verschied. Wirtschaftsanwesen entfallen. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: März, gew. Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. ausserord. Abschreib. u. Rücklagen, 4 % Div., vom Übrigen 15 % Tant. an A.-R., 15 % für vertragsm. Tant. an Vorst. u. Remunerationen an Angestellte, vom Rest 2 % weitere Div., sodann die Hälfte des verbleib. Betrages zur Ausl. von Genussscheinen zu M. 300, die andere Hälfte zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1918: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude I 725 765, do. II 1 281 129, do. III 489 728, Masch. 35 321, Fässer 1, Fuhrpark 1, Einricht. u. Eisschränke 1, Flaschen u. Körbe 1, Flaschenbier-Einricht. 1, Wirtschafts-Einricht. 1, Kassa, Wertp. u. Bankguth. 366 800, Hypoth. u. Schuldscheindarlehen 231 148, Bier u. Miete 47 904, Vorräte 47 593. – Passiva: A.-K. 1 220 000, Hypoth. 1 827 267, Buchschulden 34 484, Sicherheiten u. Ein- lagen 18 351, R.-F. 8455, ausserdentl. R.-F. 50 000, Vortrag 66 838. Sa. M. 3 225 397. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 255 118, Steuern 23 854, Reparat. 44 711, Abschreib. 73 889, R.-F. 67, Vortrag 66 838. – Kredit: Vortrag 65 551, Erträgnis aus Bier, Nebenerzeugnissen 398 929. Sa. M. 464 480. Kurs: Die Aktien notierten bis 1905 in Stuttgart u. Frankf. a. M. Die zus. gelegten Aktien sind noch nicht eingeführt.