113 Sprit- und Presshefen-Fabriken, Brennereien. Im Nov. 1912 hat die Ges. in Gemeinschaft mit der Firma R. Eisenmann, Spritfabrik u. Fabrik chem. Produkte zu Berlin, für ein Konsort. die Firma C. A. F. Kahlbaum in Berlin-Adlershof käuflich übernommen. Der Kaufpreis betrug ca. M. 9 000 000. Die Firma Kahlbaum besteht in Berlin seit fast einem Jahrhundert u. geniesst einen Weltruf für ihre Erzeugnisse (Sprite höchster Qualität u. chem. Präparate, insbesondere für Zwecke der Laboratorien u. wissenschaftl. Institute). Das Geschäft wird unter der Firma C. A. F. Kahl- baum G. m. b. H. in der bisherigen Weise, völlig getrennt von den eig. Betrieben der Käufer, weiter geführt. Nur der für die Fabrikbetriebe nicht bestimmte umfangreiche Grund- besitz der Firma Kahlbaum soll zu geeigneter Zeit verwertet werden. (1914/15 ein kleiner Teil abgestossen). Von dem St.-Kap. der Kahlbaum-Ges. (M. 4 000 000) besitzt die Spritbank jetzt 75 %, worauf bisher der Nennwert eingezahlt wurde. Der endgültige Erwerbspreis wird erst später auf Grund der bis 1920 sich ergebenden Erträgnisse festgestellt werden. Im J. 1915/16 hat die Spritfabrik die Stammeinlage der Firma R. Eisenmann bei der C. A. F. Kahlbaum G. m. b. H. in Höhe von 25 % des St.-Kap. erworben. Hierauf ist zu- nächst der Nennwert der Anteile bezahlt. Der endgültige Erwerbspreis wird erst später auf Grund der bis 1920 sich ergebenden Erträgnisse der Firma festgesetzt werden. Die Spritbank ist berechtigt, gegen eine Entschädigung auch die Ergebnisse der Geschäftsjahre 1920/21 oder 1921/22 in diese Berechnung einzubeziehen. Die Spritbank besitzt somit sämt- liche St.-Anteile der Firma Kahlbaum. Die Spritbank ist seit 1913 an der Firma Vereinigte Spritwerke Gam. b. H. mit Sitz in Berlin beteiligt (St.-Kap. M. 775 000, wovon die Spritbank M. 331 800 übernahm). Auch beteiligt seit 1913 an der Compania de Alcoholes in Bilbao mit Pes. 425 000 (A.-K. Pes. 2 000 000); erste Div. 6 %. Seit 1917/18 Interessengemeinschaft mit der Firma Chemische Fabrik Schuchardt G. m. b. H. in Görlitz. Kapital: M. 3 250 000 in 2500 Aktien (Nr. 1–2500) à M. 300, 2970 Aktien à M. 1200, u. 2 Aktien à M. 1600, Urspr. M. 3 000 000, reduziert 1874 auf M. 750 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 14./12. 1895 um M. 600 000 in 500 Aktien à M. 1200, div.-ber. ab 1./10. 1895, angeboten den Aktionären bis 3./2. 1896 zu 140 %. Die Erhöhung erfolgte zwecks Ankauf der Fabrik von Bourzutschky & Co. in Magdeburg (s. oben). Behufs Ankauf des Unternehmens der Bank für Sprit- u. Produkten-Handel in Berlin-Lichtenberg beschloss die a. o. G.-V. v. 8./1. 1910 Erhöhung des A.-K. um M. 650 000 (also auf M. 2 000 000). Diese neuen Aktien sind ab 1./10. 1909 div.-ber. Sie wurden an ein Konsort. (Dresdner Bank etc.)- zu 100 % zuzügl. Stück-Zs. ab 1./10. 1909 begeben. Die Gruppe hat die Aktien sodann den alten Aktionären v. 16./3.–4./4. 1910 zum Kurse von 116.50 % zuzügl. 4 % Stück--Zs. derart angeboten, dass auf M. 2400 alte Aktien M. 1200 neue entfielen. Soweit die neuen Aktien nicht bezogen wurden, waren dieselben an der Börse zu verkaufen u. der Unter- schied gegen den Bezugspreis von 116.50 % der Ges. zuzuführen. Die Dresdner Bank war zur Übernahme aller Kosten für Herstell, Stempelung der Aktien etc., ferner aller Kosten der Zulass. zur Berliner Börse u. der nötigen Veröffentlich. verpflichtet. Genannte Bank hat sich ferner verpflichtet, Aktionäre, welche im Besitze von nom. M. 54 000 alten Aktien sind, zum Verzicht auf das Bezugsrecht nach nom. M. 50 000 alten Aktien gegen entsprechende Ab- findung und in Höhe von nom. M. 4000 alten Aktien zum Bezuge der jungen Aktie à nom. M. 2000 zu veranlassen. Bei Einreichung der M. 1 350 000 alten Aktien wurden dieselben auch auf die neue Firma abgestempelt. Zur Verstärkung der Betriebsmittel beschloss die G.-V. v. 4./12. 1911 weitere Kap.-Erhöh. um M. 1 000 000 (auf M. 3 000 000) in 832 Aktien à M. 1200 u. in 1 Aktie à M. 1600, div.-ber. ab 1./10. 1911, übernommen von der Dresdner Bank zu 106 %, angeboten den alten Aktionären v. 22./1.–5./2. 1912 zu 108 %. Weitere Kap.-Erhöh. lt. G.-V. v. 14./4. 1917 um M. 250 000 (also auf M. 3 250 000) in 207 Aktien à M. 1200 u. 1 Aktie à M. 1600 mit Div.-Ber. ab 1./10. 1916, überlassen an die Firma R. Eisen- mann in Berlin zu 400 %, für die restl. 25 % Kahlbaum-Anteile; das Bezugsrecht der Aktionäre für diese Emiss. war ausgeschlossen. Die G.-V. v. 30./4. 1918 ermächtigte die Verwalt. bei den Aktionären ein Darlehn bis. zu M. 3 250 000 zu 6 % aufzunehmen. Hypotheken: M. 200 000 Kaut.-Hyp. auf Magdeb. Grundstück für Hauptzollamt. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9.; bis 1894: 1./7.–30./6. das Geschäftsjahr 1894/95 währte daher 15 Monate. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 300 = 1 St., 1 Aktie à M. 1200 = 4 St., 1 Aktie à M. 1600 = 5 Gt., 1 Aktie à M. 2000 = 6 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), event. Sonderrückl. u. Extra-Abschreib., ver- tragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, dann bis 4 % Div., vom Übrigen 7½ % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von zus. M. 10 000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1918: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude, masch. Anlagen, Reser- voire u. Eisenbahnanschlüsse 1 465 067, Kesselwagen, Pferde u. Wagen, Gebinde, Kontor- u. Fabrik-Inventar sow. Materialien 312 312, Abschlagszahl. auf für die Spiritus-Zentrale G. m. b. H. eingelagert. Sprit u. Spiritus 3 733 728, Beteilig. 3 028 823, Hypoth.-Forder. 47 894, Wertp. 5 334 539, Kasse u. Steuervergüt.-Scheine 45 190, Guth. bei Banken, Behörden, Kriegs- gesellsch. u. der Spiritus-Zentrale G. m. b. H. 1 045 725, sonst. Schuldner 637 195. – Passiva: A.-K. 3 250 000, R.-F. 1 368 497, a. o. R.-F. 1 000 000, R.-F. f. Wohlf.-Einr. 161 246, Ern.-F. 1 706 770, Res. f. Talonsteuer 18 750 (Rückl. 3250), unerhob. Div. 68 10, Hypoth. 200 000, gestundete Branntweinverbrauchsabgabe 311 226, Lombard-Darlehen 500, sonst. Gläubiger ― ―― ――――‚‚‚―― ――― ―――――― 5