Sprit- und Presshefen-Fabriken, Brennereien. 1913 neuerworbene Fabrik in Frechen (siehe unten). Der Betrieb der stillliegenden Sprit- fabrik dürfte Anfang 1919 wieder aufgenommen worden sein. Im Mai 1913 hat die Ges. die Presshefe- u. Spiritusfabrik der Firma Lülsdorff & Schaefer in Frechen bei Cöln käuflich erworben. Der Besitzantritt dieser Fabrik erfolgte am 1./10. 1913. Der Kaufpreis betrug M. 1 100 000 u. wurde durch Übernahme einer Hypoth. von M. 400 000 u. der Rest von M. 700 000 aus laufenden Mitteln bar gedeckt. Der Erwerb dieser Fabrik erfolgte mit Rücksicht auf die Hefeproduktionsrechte, welche die Frechener Fabrik im Verbande deutscher Presshefefabrikanten G. m. b. H., dem auch die Nürnberger Ges. angehört, besass und die nunmehr auf diese Ges. übergegangen sind. Die Ges. hat ihre Presshefefabrikation in Nürnberg-Buch mit dem 1./10. 1913 eingestellt, doch wird die Fabrik, welche sich im besten Zustand befindet, auch ferner betriebsbereit gehalten. Einen Teil ihrer Hefeproduktionsrechte hat die Ges. für jährlich M. 170 000 auf die Dauer des Hefe- verbandes, also bis 30./9. 1919, weiterverkauft. Die ihr verbliebenen Hefeproduktionsrechte sowohl aus der Fabrik in Buch wie aus der in Frechen werden nunmehr nur in der Frechener Fabrik ausgenutzt. Die Verwert. des Bucher Betriebes als Melassebrennerei ist seit 1914 dadurch erfolgt, dass die Ges. den Durchschnittsbrand durch Dritte abbrennen lässt. Die Jahreseinnahmen der Ges. rekrutieren sich bis 1918, vorbehaltlich etwaiger Betriebs- erweiterungen, aus folgenden Posten: 1. M. 250 000 Pacht für Lichtenberg, Nürnberg u. Schmiedefeld; 2. M. 170 000 aus verkauften Heferechten; 3. Ertrag des Melassebrennerei- betriebes in Schwetzingen bezw. event. Buch; 4. Ertrag des Raffineriebetriebes in Schwetzingen; 5. Ertrag der eigenen Hefeproduktion in Frechen bezw. event. Buch; 6. Pro- visionen aus Spiritusvermittlung u. Zinserträge aus ersparten Amortisationsbeträgen. Von 1915–18 war die Ges. „„ für die Heeresverwaltung beschäftigt. Kapital: M. 2 100 000 in 500 )abgest. Aktien u. in 1600 neuen Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht zwecks Ankaufs der G. C. Krausser'schen Spritfabrik in Nürnberg lt. G.-V. v. 11./11. 1896 um M. 400 000 (auf M. 1 000 000). Zur Tilg. der in den Jahren 1901/02 u. 1902/03 entstandenen Unterbilanz, beschloss die G.-V. v. 30./7. 1903 Herabsetzung des A.-K. um M. 500 000 (auf M. 500 000) durch Zus.-legung der Aktien 2: 1. Die a. o. G.-V. v. 11./5. 1908 genehmigte die Erhöh. des A.-K. um M. 500 000 (also wieder auf M. 1 000 000); die neuen Mittel dienten zur Erwerbung der Spritfabrik S. H. Fuchs in Lichtenberg bei Berlin u. des Spiritus- geschäfts Max Bernstein jun. in Schmiedefeld bei Breslau. Beide Firmen erhielten für ihre Einlagen zusammen 470 neue Aktien zu 175 %, während die restlichen 30 Aktien von der Firma J. H. Fuchs zu 205 % gegen Barzahlung übernommen wurden. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 30./10. 1909 um M. 600 000 (auf M. 1 600 000) in 600 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./10. 1909 Hiervon dienten 500 Aktien, begeben zu pari, zum Ankauf der Spritfabrik L. Brüggemann in Schwetzingen. Restliche 100 Aktien, begeben an ein Konsort. zu 200 %, angeboten den alten Aktionären zu 205 %. Die a. o. G.-V. v. 6./8. 1910 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 500 000 (also auf M. 2 100 000) zwecks Ankauf der Spritrektifikationsgeschäfte der Firmen a) Anton Riemerschmied, München, b) J. J. Tipp & Co., München u. c) C. L. Runzlers Nachf., Regensburg. Es erhielten zu pari a) 300 Aktien, b) 32 Aktien u. c) 32 Aktien, die restl. 136 neuen Aktien wurden zu 205 % an die Firma Anton Riemerschmied zu bar begeben. Die genannten drei Firmen bleiben als solche bestehen u. werden die Hauptzweige ihres bisherigen Geschäftes weiter betreiben. Geschäftsjahr: 1./ 10. –30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrückl., dann 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an * 339 vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Sept. 1918: Aktiva: Grundstücke Lichtenberg, Schmiedefeld, Nürnberg, Buch, Schwetzingen u. Frechen 554 000, Gebäude do. 910 500, Betriebs- Einricht. 250 000, Vorräte 47 243, Aussenstände 1 951 491, Beteilig. 30 968, Wertp. 677 234, Wechsel 119, Steuer-Scheine 4612, Kassa 2023. – Passiva: A.-K. 2 100 000, R.-F. 563 217, a. o. R.-F. 30 000, besondere Rückl. 20 000, Besitzveränd.-Gebühren-Rückl. 12 000, Zinsbogensteuer- Rückl. 5000, Rückl. f. Arb.-Unterst. 8980, Rückl. f. zweifelh. Forder. 10 000, Kredit. 1 190 906, gestund. Branntweinsteuer 35 660, unerhob. Zs. 390, Div. 420 000, Tant. an A.-R. 28 422, Vortrag 3615. Sa. M. 4 428 193. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 576 427, Fabrikat.-Unk. 683 316, Abschreib. 130 000, Reingewinn 452 038. – Kredit: Vortrag 83 811, Rohgewinn 1 757 970. Sa. M. 1 841 782. Kurs: Aktien Ende 1897–1903: 127.40, 113, 99, 58, 43, 46.50, 50 %. Eingeführt 3./9. 1897 zu 128.50 %. Abgest. Aktien Ende 1904–1918: 163.50, 212.50, 212, 225.50, 255, 218.80, 217.80, 269.80, 278, 370.50, 389*, – 295, 300, 250 %. Zugel. Anfang März 1904. Notiert in Frankf. a. M. – Zulass. sämtl. Aktien in Berlin erfolgte im Jan. 1914; erster Kurs am 29./1. 1914 380 %. Kurs Ende 1914–1918: 385*, –, 295, 310.50, 240 %. eenden Abgest. Aktien 1903/1904–1917/18: % 1 22 23, 10, 11, 12, 16, 6. 18, 18, 21, 20 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: K. Frohmader, Nürnberg; Stellv. Ad. Bachmayer, Schwetzingen. Prokurist: Ernst Bachthaler, Schwetzingen. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Grosskaufm. Karl Fuchs, Berlin; Stellv. Paul Brüggemann, Grunewald-Berlin; Handelsrichter Val. Scheckenbach, Nürnberg. Zahlstellen: Nürnberg, Berlin, Schwetzingen: Ges.-Kassen; Berlin: Dresdner Bank u. deren Fil.; Nürnberg: Anton Kohn; Frankf. a. M.: Pfälz. Bank; Ludwigshafen a. Rh.: Pfälz. Bank nebst Filialen.