Hypotheken- und Kommunal-Banken. 275

in den durch besonderes Reglement vorgeschriebenen Grenzen zu beleihen; – d) Depositen
und Spareinlagen anzunehmen; – e) Darlehen zum Geschäftsbetriebe aufzunehmen; –—
f) zur Sicherung ihrer Forderungen Grundstücke zu erwerben, zu bewirtschaften und,
auch in Parzellen, zu Veräussern; — g) unter Enthaltung von allen Spekulations-
geschäften jede Art von Bankgeschäften zu betreiben.

Nur der innerhalb der Provinzen Ost- und Westpreussen liegende ländliche und
städtische Grundbesitz wird hypoth. und zwar der Regel nach nur zur ersten Stelle
beliehen. Die Beleihung darf die ersten %ù des Wertes nicht übersteigen.

Kapital: M. 1 500 000 in 968 alten Aktien (Nr. 1–123, 125–969) à M. 300 u. 1008 neuen Aktien
(Nr. 1–1008) à M. 1200. Urspr. A.-K. M. 290 400, erhöht lt. G.-V. v. 28./5. 1896 um M. 159 600
in 133 Aktien à M. 1200 u. lt. G.-V. v. 11./10. 1898 um M. 150 000 in 125 Aktien à M. 1200,
diese angeboten den Aktionären zu 120 %. Nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 6./2. 1909 um
M. 300 000 (auf M. 900 000) in 250 Aktien à M. 1200, angeboten den alten Aktionären zu
115 %; bezogen 243 Stück, restl. 7 Stück anderweitig zu 150 % verkauft. Die a. o. G.-V. v.
20./4. 1911 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 600 000 in 500 Aktien à M. 1200 (div.-
ber. für 1912 zur Hälfte). Diese Erhöh. ist nach behördl. Genehm. am 11./6.–30./6. 1912
durchgeführt worden, u. zwar sind M. 343 000 von Aktionären zu 145 % u. restl. M. 257 000
freihändig zu 150 % begeben. Die Aktionäre haben bei Neu-Em. Vorzugsrechte.

Hypotheken-Pfandbriefe (Hypoth.-Anteilscheine): Die Ausgabe darf nur zum 10fachen Be-
trage des bar eingez. Grundkapitals u. der ausschliessl. zur Deckung einer Unterbilanz oder
zur Sicher. der Pfandbr.- Släubiger bestimmten R.-F. erfolgen. Die bis 1910 ausgegeb. Pfandbr.
lauten auf Namen u. an Ordre; seit 4./12. 1910 ist die Bank aber berechtigt Inhaber-Pfandbr.
auszugeben. In Umlauf Ende 1918: M. 5 525 000 bei M. 6 069 265 Hypoth.-Deckung.

Ende 1918 waren in Umlauf für M. 25 000 zu 4 %, Stücke auf Namen à M. 1000, 500,
100. Zs. 30./6. u. 31./12. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Kurs in Königsberg Ende 1902–1918:
99.50, 100.50, 100.60, 100.75, 100.25, 96, 98.50, 99, 98.25, 98, 94, 91, 92*, –, 74, „„

Die weitere Ausgabe von auf Namen u. an Ordre lautenden 4 % Hypoth.-Pfandbr. ist seit
1911 eingestellt. Den Inhabern dieser Hypoth.-Anteilscheine wurde deren Umtausch gegen
unten bezeichnete, auf den Inhaber lautenden 4 % Hypoth.-Pfandbr. kostenlos anheimgestellt.
Der noch umlaufende Restbetrag von M. 25 000 ist zum 31./12. 1919 zur Rückzahl. gekündigt.

4 % Hypoth.-Pfandbriefe: M. 10 000 000, Ausgabe von 1911, Stücke auf den Inhaber
à M. 5000, 3000, 1000, 500, 300 u. 100. Zs. 30./6. u. 31./12. Die Pfandbr. sind seitens der
Bank mit halbjähr. Frist kündbar. Eine Verpflichtung zur Kündig. an einem bestimmten
Tage oder innerhalb einer bestimmten Frist besteht für die Bank nicht. Eine Auslos. von
Pfandbr. findet nicht statt. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Ab 7./1. 1911 zu
99.50 % in den Verkehr gebracht. In Umlauf Ende 1918 M. 5 500 000 einschl. der um-
getauschten Pfandbr. auf Namen. Kurs Ende 1911–1918: 99, 94, 91, 92, — %
76* %. Notiert in Königsberg.

Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: In der Regel Febr. oder Anfang März.

Stimmrecht: 1 Aktie à M. 300 = 1 St., 1 Aktie à M. 1200 = 4 St.; Grenze 100 St.

Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis derselbe auf 40 % des A.-K. gelangt ist (ist der
Falh), event. sonst erforderliche Abschreib. u. Rücklagen, vom Übrigen 8 % Tant. an Vorst.
1. Angestellte, 4 % Div., Yom Restbetrage 12 % Tant. an A.-R. () und die Revisoren (½),
mind. aber zus. M. 5000; Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B.

Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Kassa (einschl. Guthaben bei Reichsbank und beim
Postscheckamt) 194 365, Wechsel u. Schatzanweis. 1 312 565, Wertp. (einschl. M. 707 300
eig. Hypoth.-Pfandbriefe) 662 654, Lombarddarlehne gegen Unterpfand M. 1 784 624 abzügl.
Sicherungs-F. 100 000 bleibt 1 684 624, bepfandbriefte Hypoth. 6 069 265, freie Hypoth. 536 225,
Eankffebaude 60 000, Utensilien 1, rückständige Hypoth.-Zs. 9659, Debit.Snldo abzügl.
Kredit. 9557. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 375 000, Extra-R.-F. 225 000, Spez.-R.-F.
80 000, Amort.-Guth. der Hypoth.-Schuldner 276 119, 4 % Hypoth.-Pfandbriefe (auf Inhaber)
5 500 000, alte 4 % Hypoth.-Pfandbriefe (auf Namen) 25 000, Depos. 1 737 694, Spareinlagen
637 757, unerhob. Div. 576, nicht erhob. fällige Coup. 36 918, Tant. 19 747, Div. 120 000, Vor-
trag 5101. Sa. M. 10 538 915.

Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Wechselrediskont- u. Anticipando-Zs. 11 049, Hypoth.-
Pfandbriefe-Zs. 211 116, Depositen- u. Spareinlagenzinsen 83 141, Lombardschuld-Zs. 4983,
Geschäftsunk. 76 184, Rückstell. für Talonsteuer auf Spez.-R.-F. 30 000, Reingewinn 144 848.
– Kredit: Vortrag 3318, Diskont 41 282, Wertp.-Zs. 24 004, Lombard-Zs. 125 573, Hypoth.-
Zs. 351 132, Provis. 14 657, Grundstücksrevenuen 910, verf. Coup. 444. Sa. M. 561 323.

Kurs der Aktien Ende 1904–1918: 130, 160, 170, 175, 170, 157, –, 162, –, 140,
110, –, – %. Notiert in Königsberg.

Dividenden 1901–1918: 4, 7, 9, 10, 12, 12, 14, 11, 10, 9, 6½, 9, 7, 7½, 7½, 8, 8 %.
Coup.-Verj.: 4 J. (K.).

Treuhänder: Geh. Reg.-Rat Meyer, Stellv. Geh. Reg.-Rat Fetschrien.

Direktion: Paul Schiwek, Stellv. Carl Spandöck. Prokurist: Fr. Kohn.

Aufsichtsrat: (5) Vors. Kaufm. Heinr. Behrendt, Stellv. Generalagent Arthur Malkwitz,
Kaufm. Ferd. Heitz, Architekt Carl Pauly, Justizrat Rob. Cohn.

Zahlstellen: Königsberg: Eigene Kasse; Berlin: Commerz- u. Disconto-Bank.
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