Hypotheken- und Kommunal-Banken. 295 Die Hypoth.-Abteil. gewährt gegen hypoth. Sicherheit Darlehen bis zur Hälfte des von der Bank-Direktion ermittelten Wertes der Pfandobjekte innerhalb des Deutschen Reiches a) ohne annuitätenweise Tilg., regelmässig 10 Jahre fest, sodann auf Grund 9 monat., beiderseits freistehender Kündig. rückzahlbar an den Zinsterminen; b) annuitäten- weise tilgbar, regelmässig unkündbar seitens der Bank u. halbjährig kündbar seitens der Schuldner. Die Darlehen werden gewährt entweder in Pfandbr., zum Nennwerte gerechnet, oder in Geld unter Abzug einer von Fall zu Fall zu vereinbarenden Abschlussprovision. Belehnbar sind alle Gattungen des Immobiliarbesitzes, soweit dieselben entweder einen sicheren, nachhaltigen Ertrag gewähren oder einen leicht realisierbaren Verkaufswert be- sitzen. Ausgeschlossen von der Beleihung sind z. Z. auf Grund von §$§ 2 des Reglements vom Jahre 1905 Bergwerke, Steinbrüche u. Torfstiche. Die Wertsermittelung erfolgt auf Grund der von der Aufsichtsbehörde genehmigten Anweisung über Wertsermittelung. (Siehe auch Pfandbr.) Die G.-V. v. 2./3. 1916 beschloss die Aufnahme des Kommunal- darlehensgeschäfts u. die Ausgabe kommunaler Schuldverschreib. im Sinne des Reichs- hypothekenbankgesetzes. Im J. 1918 kamen 51 Anwesen zur Zwangsversteig., beteiligt war die Bank bei 214 Zwangsverwalt.; Ende 1918 betrugen die Zinsen-Rückstände M. 1 931 389. Die kaufmännische Abteil. ist befugt zum Betriebe aller Bank- u. Finanzgeschäfte (mit Ausschluss der Zeit-, Prämien- u. Warengeschäfte für eigene Rechnung, für fremde Rechnung nur dann, wenn damit keine Kreditgewährung verbunden ist); sie betreibt insbesondere das Diskonto-, Effekten-, Akzeptations-, Kontokorrent-, Kredit- u. Lombardgeschäft. –— Wertpapiere jeder Art werden von ihr in Verwahrung u. Verwaltung als ,offene Depots“ genommen. Verlosbare Papiere der Deponenten werden auf Antrag gegen Kursverlust versichert. Auch „geschlossene Depots“ werden zur Aufbewahrung übernommen, ebenso werden eiserne Schrankfächer (Safes) dem Publikum mietweise überlassen. Die G.-V. v. 2./3. 1905 beschloss die Abtrennung der Versich.-Abteil. ab 1./1. 1906 durch Umwandlung derselben in eine selbständige Akt.-Ges. unter der Firma Bayer. Versicherungs- bank A.-G. vorm. Versicherungs-Anstalten der Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank mit einem A.-K. von M. 10 000 0000, wovon 25 % eingezahlt sind. Die Aktien befinden sich im Besitz der Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank; deren Begebung wird z. Zt. nicht beabsichtigt. (Div. für 1908–1918: 28, 30, 32, 32, 34, 35, 35, 36, 40, 40, 32 %.) Auch gehört der Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank das gesamte im Jahre 1918 von M. 1 000 000 auf M. 2 000 000 mit 25 % Einzahl. erhöhte A.-K. der im Jahre 1911 gegründeten Bayer. Rückversich.-Bank in München. (Div. für 1912–1918: 4, 4, 8, 8, 16, 16, 12 %.) Mitte 1905 errichtete die Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank im Verein mit der Dir. der Disconto-Ges. in Berlin die Bayer. Disconto- u. Wechsel-Bank A.-G. in Nürnberg, Augsburg und Würzburg (A.-K. urspr. M. 12 000 000, lt. G.-V.-B. v. 25./10. 1911 um M. 8 000 000 auf M. 20 000 000 erhöht, Div. 1907/08–1917/18: 5, 5, 5, 5, 6, 6, 5, 5, 5, 6, 6 %), wobei die Bankhäuser G. J. Gutmann in Nürnberg, P. C. Bonnet in Augsburg u. Friedr. Günthert in Würzburg von der neuen Bank aufgenommen wurden: seitdem wurden weitere 30 Zweigniederlass. eröffnet. Die Bayer. Hyp.- u. Wechsel-Bank besitzt seit 1917 sämtliche Aktien der Bayer. Disconto- u. Wechsel- bank. Die Bank besitzt seit Beginn des Jahres 1918 auch sämtl. M. 400 000 Aktien der Süddeutsch. Treuhand-Ges. A.-G. in München, einbez. mit 50 % (Div. 1909–1918: 12, 12, 12, 12, 12, 12, 12, 12, 12, 6 %). Die Bank ist ferner beteiligt bei der „Revision“ Treuhand- Akt.-Ges. in Berlin (Div. 1909–1918: 6, 6, 8, 8, 8, 8, 6, 6, 6, 6 %), Die Rentenanstalt der Bank (in Liquid. seit 1874 u. auf dem Prinzip der gegenseitigen Beerbung der Mitglieder ruhend) besass Ende 1918 bei 1830 Mitgl. ein Vermögen von M. 1 344 933. Mitte 1915 Übernahme der Geschäfte der Bankfirma Fränkel & Selz in München; seit 1918 Beteil, an der Bankfirma Carl Schmidt in Hof i. B. u. Nikolaus Stark in Abensberg; Übernahme des Bankgeschäftes Josef Graf, Simbach a. I., der Bankgeschäfte J. Biber's We. und Josef Lippschitz, Krumbach, und der Fil. Krumbach der Fa. A. Rees, Augsburg; Übernahme der Fa. M. Kügle, Dillingen, der Fil. Lauingen der Fa. M. Kügle, Dillingen, der Fa. J. B. Kurz- miller, Bad Tölz, u. der Fa. Moritz Sallinger, Höchstädt a. D., der Fa. Hans Schild, Baben- hausen, der Fa. Joh Winkler, Tittmoning, mit Filialen in Burghausen, Freilassing u. Laufen, der Fa. Joh. Trinkgelds, Nachf. Hermann Koller, Dachau, der Fa. Philipp Deisler, Gundel- fingen, der Fa. Julius Bingen Nachf., Landsberg a. L., der Genossenschaftsbank e. G. m. b. H., Miesbach, der Fa. P. Heilingbrunner, Moosburg, der Fa. Mayr & Tresch, Starnberg, der Fa. Rudolf Raab, Thannhausen, der Fa. Burkhard & Rieder, Traunstein, der Fa. F. X. Hardt, Vilsbiburg, der Firmen Joseph Kastner und George Mayr, Wasserburg a. I. Kapital: M. 68 000 000 u. zwar in 1386 Aktien à fl. 500 (M. 857½) u. in 66 812 Aktien à M. 1000, sämtlich auf Namen lautend. Urspr. A.-K. fl. 10 000 000, erhöht 1851 auf 1. 20 000 000, 1893 um M. 5 000 000, weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 7./3. 1898 um M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären zu 250 % u. 3 % Spesenanteil. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 4./3. 1902 um M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000, begeben an die alten Aktionäre zu 250 % einschl. der Em.-Kosten. Nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 2./3. 1906 um M. 5 000 000 (auf M. 54 285 714.30) in 5000 Aktien à M. 1000, begeben an die alten Aktionäre zu 255 % einschl. der Em.-Kosten. Auf 8 Aktien à fl. 500 u. 3 Aktien à M. 1000 entfiel 1 neue Aktie à M. 1000, ebenso auf 9 Aktien à M. 1000 u. 1 Aktie à fl. 500 1 neue Aktie à M. 1000 oder auf 69 Aktien à fl. 500 6 neue Aktien à M. 1000 oder auf 69 Aktien à M. 1000 7 neue Aktien à M. 1000. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 5./3. 1910 um M. 5 714 285.70 (auf M. 60 000 000) durch Ausgabe von 5713 Aktien à M. 1000 u. 1 Aktie zu M. 1285.70, div.-ber.