692 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Ankaufe vorhergegangen ist, zurückzurechnen. Als Reinertrag gilt der Unterschied z wischen der Bruttoeinnahme u. dem Betriebsaufwande. Aussergewöhnl. Einnahmen, wie z. B. Ge. winne aus Grundstücksverkäufen etc. bleiben bei der Berechnung der Bruttoeinnahme ausse Betracht. Zu dem Betriebsaufwande sind zu rechnen die Instandhalt.-Kosten u. die Rückl in den Ern.-F., dagegen nicht die Schuldzs. u. ebensowenig die Beträge, die zur Tilg. de A.-K. oder von Schulden, zur Ergänz. oder Erweiter. der Bahnanlage im Rahmen do gegenwärt. Konz., sowie zur Bildung von R.-F. verwendet werden. Als Betriebsaufwand sind ferner nicht anzusehen diejenigen Ausgaben, die aus dem Ern.-F. zu Erneuer.-Zwecken bestritten werden. Im Falle des Ankaufes der Bahn durch den Staatsfiskus geht diese mi sämtl. Grundstücken, Gebäuden, dinglichen Rechten u. allem Zubehör einschl. der zur Bahn gehör. Betriebsmittel u. Materialvorräte, sowie mit dem Ern.-F. auf den Staat über. All anderen Aktiven, z. B. Forder. sowie R.-F. u. Amort.-F. verbleiben der Ges. Kapital: M. 1 000 000 in 200 St.-Aktien u. 800 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000; bis 1900 mit 50 % Einzahlung, Vollzahlung im Juli 1909 geleistet. Hypoth.-Anleihe: M. 1 300 000 in 4 % Teilschuldverschreib. lIt. Beschluss des A.-R. 20./5. 1911 u. staatl. Genehmig. v. 20./7. 1911, rückzahlbar zu pari; Stücke: 1000 Lit. 4 (Nr. 1–1000) à M. 1000, 600 Lit. B (Nr. 1–600) à M. 500, lautend auf den Inhaber. Zs.: 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 1921 bis spät. 1967 durch jährl. Auslos. am Tage der ordent G.-V. auf 31./12.; ab 1921 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 3monat. Frist vorbehalten Sicherheit: Sicherheitshypoth. zur I. Stelle auf den gesamten Grundbesitz der Mittweidag Gütereisenbahn. Der Erlös der Anleihe diente zur Tilg. der durch den Bau der Mittweidae Güterbahn, Beschaff. von Betriebsmitteln etc. entstandenen schwebenden Schuld. Verj. der zoup. 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie Div.-Scheinen. Kurs in Dresden Ende 1911–1918: 99, 98.50, 95, 94*, –, 91, –, 89* %. Aufgelegt am 21./9. 1911 zu 98.90 % Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 8( Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u Beamte, hierauf 4 % Div. an Vorz.-Aktien, dann 4 % Div. an St.-Aktien, vom verbleib. Über schuss 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste jährl. Vergüt. von zus. M. 3000), Rest Super-Div. an beide Aktienarten. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Mittweidaer Gütereisenbahn: Baukosten einschl. vorb Betriebsmittel 1 964 793, Grundstücke 363 754. Zweiggleisanlage 31 282, Debit. 53 684, Effekten 69 290, Ern.-F.-Effekten 45 000, Kaut. 20 000, Versich. 2585. – Passiva: St.-Aktien 200 000, Vorz.-Aktien 800 000, Teilschuldverschreib.-Anleihe 1 300 000, do. Zs.-Kto 6470, R.-F. 20 448, Spez.-R.-F. 26 000, Ern.-F. für Oberbau u. Betriebsmittel 84 816, do. für Verbindungsgleis Dreiwerden 2860, Amort.-F. 71 060, Kredit. 15 796, Avale 20 000, Gewinn 2939. Sa. M. 2 550 390 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk.-Kto 18 397, Betriebsausgaben 53 415, Zs. 49 265, Abschreib. 1822, Ern.-F. für Oberbau etc. 8042, do. für Verbindungsgleis Dreiwerden 271, Amort.-F. 6500, Gewinn 2939. – Kredit: Vortrag 12 474, Frachteinnahmen etc. 128 178 Sa. M. 140 653. Dividenden: 1905–1908: 0 % (Baujahre); 1909–1918: Vorz.-Aktien: 3% P. r. t.) 4, 4, 5, 0, 0, 0, 0, 0 %. – St.-Aktien: 0, 2, 4, 5, 6, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Alwin Wenzel, R. Sturm. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Konsul Bank-Dir. W. Osswald, Stellv. Justizrat Dr, W. Lötzsch, Komm-Rat. Charles W. Palmié, Dresden; Bürgermeister Hektor Freyer, Mittweida. Zahlstellen: Dresden: Deutsche Bank, Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Santa Catharina-Eisenbahn Akt.-Ges. in Berlin, W. 8, Kanonierstr. 1. Bau- u. Betriebsbüro in Santa Catharina (Brasilien). Gegründet: 26./2. 1906; eingetr. 2./2. 1907. Gründer: Bank für Handel u. Ind., S. Bleich- röder, Deutsche Bank, Disconto-Ges., A. Schaaffhausen'scher Bankverein, Berlin. Durch Dekrete des brasil. Bundes-Präsidenten Nr. 7567 vom 25./9. 1909 u. Nr. 7828 vom 28./1. 1910 ist die Ges. zum Geschäftsbetrieb für Brasilien zugelassen worden u. ist damit auch nach brasil. Recht ordnungsmässig konstituiert. Zweck: Bau, Ausrüstung u. Betrieb einer Eisenbahn im brasil. Staate Santa Catharina nebst Anschlussstrecken. Die Grundlage des Unternehm. bildete urspr. die zwischen der Staatsregierung von Santa Catharina u. der Hanseat. Kolonisations-Ges. m. b. H. in Hamburg in Ausführ. des Dekretes Nr. 227 vom 26./9. 1904 abgeschloss. Eisenbahnkonz. vom 27./. 1904, welche von der Ges. bei der Gründung übernommen wurde. Die Konz., die auf Betreiben der Ges. durch Nachtragsverträge vom 5./12. 1905, 16./4. 1907 u. 4./12. 1909 abge- ändert u. erweitert wurde, umfasst den Bau von Eisenbahnlinien von Blumenau (Itajahy) —–Hansa (Hammonia)– Coritybanos– Zus. treffen mit der São Paulo–Rio Grande Eisenbahn, Hansa (Hammonia)–Rio Negro. Ausserdem ist damit eine umfangreiche Landkonz. auf die Regierungsländereien zu beiden Seiten der Bahnlinie u. für das noch wenig erforschte Gebiet am Westarm des Itajahy verbunden, das als besonders geeignet zur Besiedelung u. reich an wertvollen Hölzern gilt. Zunächst wurde die Linie Blumenau-–Hansa in einer Ausdehn. von 69,7 km mit der brasil. Normalspur von I m gebaut; die Ausführung war dem Bau- u. Betriebskonsort. Bachstein- Koppel in Berlin übertragen. Betriebseröffn. nach u. nach ab 3./5.–1./10. 1909. Inzwischen hatte die Ges. mit der brasil. Bundesregierung Verhandlungen wegen der Finanzierung des Weiterbaues der Bahn auf breiterer Grundlage