698 Eisenbahnen. Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. verschlimmert habe u. die Hoffnungen, sie durch Realisierung der österr. Werte wieder lebensfähig zu machen, fast ganz geschwunden sind. Wie bekannt, liegen die Akt. der Ges. zum grössten Teile in Österr. u. Ungarn, wo sie mehr oder weniger den Zugriffen der Entente ausgesetzt sind. Das dort befindliche Bankguth. könne nicht herausgezogen werden u. schmelze durch den Rückgang der Valuta immer mehr zus. Schon dieser Verlust könne bei den jetzigen hohen Löhnen u. Materialpreisen aus dem laufenden Geschäftsbetriebe kaum herausgewirtschaftet werden, an eine Tilgung der auf 4 250 000 M. angewachsenen Unterbilanz bei M. 5 000 000 Kapital sei daher gar nicht zu denken. Unter diesen Um. ständen sei es auch nicht mehr möglich, das nötige Betriebskapital durch einen Bankkredit aufzubringen. Man könne daher nicht übersehen, zu welchen Entschlüssen die Verwalt. durch diese Verhältnisse werde kommen müssen. Die Ges. betreibt die in fremdem Besitz befindl. Bahnen: a) Marienborn-Beendorfer Kleinbahn; b) Polkwitz-Raudtener Kleinbahn (s. unten). Die am 31./12. 1918 im Besitze der Ges. befindl. Effekten im Gesamtbetrage v. M. 3 749 876 bestehen in den nachstehend bezeichneten Aktien deutscher u. österr.-ungar. Eisenbahn-Ges.:: M. 954 000 Deutsche Eisenbahn- u. Strassenbahn-Vorz.-Aktien, M. 1 338 000 Deutsche Eisen- bahn-Stamm-Aktien, K 2 356 000 ÖOsterr. Eisenbahn-Vorz.-Aktien, K 1 186 800 Österr. Eisen- bahn-Stamm-Aktien, K 1 224 000 Ungar. Eisenbahn-Vorz.-Aktien, K 48 800 Ungar. Eisen- bahn-Stamm-Aktien Die Eisenbahn-Aktien sind wie bisher zu den Selbstkosten in die Bilanz eingestellt worden. 1913 wurde der Bestand von K 836 800 an Aktien der Stram- berg– Wernsdorfer Lokalbahn u. 1914 M. 2 018 000 Prior.-Aktien der Temesvar-–Lippa Radnaer Lokaleisenbahn verkauft. Im J. 1917 wurden zur Deckung lauf. Verbindlichkeiten K 736 000 Agram-Samoborer Lokalbahn Prior.-Aktien veräussert. Kapital: M. 5 000 000 in 4822 abgest. Vorz.- Aktien (Nr. zwischen 1–5000) u. 178 St.-Aktien (Nr. zwischen 26–4965). Die Vorz.-Aktien geniessen Vorz.-Div. (s. Gewinn-Ver- teilung) u. Vorbefriedigung im Falle einer Liquid. Urspr. A.-K. M. 5 000 000 in St.-Aktien. Die G.-V. v. 30./9. 1902 beschloss zwecks Reorganisation der Ges. auf die Aktien eine Zuzahl. von 30 % = M. 300 ohne Erhöhung des A.-K. einzufordern. (Frist 15./11. 1903.) Diejenigen Aktien, auf welche zugezahlt wurde (4598 Stück) erhielten den Charakter von Vorz.-Aktien mit einer Vorz.-Div. von 5 % (ab 1./1. 1903). Der von den Aktionären zugezahlte Betrag (abzügl. Unkosten) von M. 1 373 071 ist bei Aufstellung der Bilanz am 31./12. 1902 mit M. 338 454 zur Deckung der Unterbilanz u. mit restl. M. 1 034 616 zur Bildung eines allg. Disp.-F. ver- wendet worden. Dieser Fonds soll nur zur Deckung der Verluste aus den Div.-Garantien u. zu Abschreib. auf die Aktiva der Ges. benutzt werden. Die Bildung des Disp.-F. war aus dem Grunde notwendig, weil seiner Zeit nicht übersehen werden konnte, welche Summen auf Grund des Betriebsvertrages mit der Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn-Ges. noch zu zahlen sein würden u. welche hiernach zu Abschreib. auf die Aktiva übrig bleiben. Der Betriebsverlust am 31./12. 1902 M. 66 409 wurde durch Heranziehung des R.-F. gedeckt. Die G.-V. v. 3./6. 1904 beschloss Gewährung der im Statut vorgesehenen Rechte der Vorz.-Aktien an solche St.-Aktien, auf welche ohne Erhöhung des A.-K. eine Zuzahlung von 40 % ge- leistet wird, ferner Verwendung dieser Zuzahlungen zu ausserord. Abschreib., zur Deckung ausserord. Verluste und zur Deckung der Unk. dieser Transaktion. Frist 31./10. 1904. Auf 224 St. Aktien wurden M. 89 600 zugezahlt, nach Abzug der Unk. M. 85 914. Anleihe: Serie I M. 3 000 000 in 4 % zu 102 % rückzahlb. Oblig. von 1897. Rückzahl. war bis 2./1. 1900 ausgeschlossen. 500 St. Lit. A (Nr. 1–500) à M. 2000; 1500 St. Lit. B (Nr. 501 bis 2000) à M. 1000; 1000 St. Lit. C (Nr. 2001–3000) à M. 500; dieselben lauten auf die Breslauer Disconto-Bank in Berlin oder deren Ordre. Zs. 2./1. u. 1./7. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Rückzahlung ab 1900 binnen 28 Jahren durch Ausl. oder Gesamtkündigung; Ausl. im Juli (zuerst 1899) auf 2./1. des folg. Jahres. Seit 1900 verstärkte Ausl. oder totale Kündig. mit sechsmonatiger Frist zulässig. Aufgelegt 2./7. 1897 zu 101 %. Kurs in Berlin Ende 1897–1918: 101, 100, 92.75, 80,25, 82.50, 91, 94.50, 97, 97.70, 96.10, 91.50, 94.20, 93.20, 93.50, 92, 90, 80, .. 70* . Serie II M. 1 500 000 in 4 % zu 102 % rückzahlbaren Oblig. von 1898; Stücke, Verzins., Tilg., Zs.-Schein-Verj., Sicherstellung wie bei Serie I. Aufgelegt 27./6. 1898 zu 101 %. Urspr. Em.-Betrag M. 3 000 000, aber begeben nur M. 1 500 000. Die restl. M. 1 500 000 sind nicht begeben, sondern wurden zurückgezogen. Kurs wie bei Ser. I. Mit Rücksicht auf die ungünstigen Wirkungen des Krieges beschloss die Oblig.-Vers. v. 26./6 1916 die Aussetzung der Verlos. u. Rückzahl. der Schuldverschreib. v. 1916–1921 Als Gegenleistung für die den Obligationären entstehenden Schäden wurde eine Heraufsetz. des Zinsfusses der Schuldverschreib. von 4 % auf 4½ % für die Zeit, in der die Tilgung aus- gesetzt ist, vorgenommen. Zur Sicherstellung der Anleihen Ser. I. u. II sind der Breslauer Disconto-Bank (jetzt Bank f. Handel u. Ind.) als Pfandhalterin Eisenbahneffekten verpfändet. Zu einer Freigabe derselben ist die Breslauer Disconto-Bank nur soweit berechtigt und verpflichtet, als dagegen andere entsprechende Bedeckung gegeben wird oder Oblig. aus dem Verkehr ge- zogen werden. Zahlst. siehe bei Div. Von beiden Anleihen Ende 1918 in Umlauf M. 2 308 500. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 5 % Div. an Vorz.-Aktien (mit Nachzahl.-Verpflicht.), hierauf 4 % Div. an Vorz.- u. St.-Aktien, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Zuschlags-Div. an Vorz.- u. St.-Aktien bezw. nach G.-V.-B. Event.