Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. 751 Aufsichtsrat: (10) Vors. Landrat Dr. Lohr, Kulm; Stellv. Landrat Hans Kutter, Graudenz; Landrat Barkhausen, Briesen; Oberbürgermeister Kühnast, Graudenz; Landesrat Kruse, Danzig; Erster Bürgermeister Hasse, Landrat Dr. Kleemann, Thorn; Eisenbahn-Dir. Lucht, Königsberg; Reg.- u. Baurat von Busekist, Danzig; Reg.-Rat Dr. Reichelt, Marienwerder. Danziger Elektrische Strassenbahn Akt.-Ges. in Danzig (Langfuhr). Gegründet: 18./3. 1899, eingetr. 22./9. 1899. Konz. bis 1./10. 1937. Zweck: Bau u. Betrieb einer elektr. Bahn Danzig-Neufahrwasser-Brösen, Eröffnung 1900 bezw. 1901, sowie Brösen-Langfuhr, Eröffn. 1901 Gleislängen 17,394 km. Die Ges. wurde mit Wirk. ab 1./7. 1903 mit dem Danziger Betrieb der Allg. Lokal- u. Strassenbahn-Ges. (Gleislängen 41,403 km) verschmolzen. Für Uberlassung ihrer Linien erhielt genannte Berliner Ges. M. 3 300 000 in neuen Aktien und M. 4 000 000 in Schuldverschreib. von 1903, zus. also M. 7 300 000. Das Bahnnetz besteht jetzt aus folg. Linien: 1. Danzig(Krantor)-Neufahrwasser- Brösen; 2. Brösen-Langfuhr; 3. Danzig (Langemarkt)-Langfuhr-Oliva; 4. Danzig (Haupt- bahnhof-Ohra; 5. Danzig (Kohlenmarkt)-Schidlitz-Emaus; 6. Weidengasse bezw. Werderthor- Hauptbahnhof; 7. Lenzgasse-Fischmarkt-Hauptbahnhof; 8. (1908 erbaut) Oliva-Glettkau 3,36 km, aus. 41,42 km Bahnlänge bei einer normalspurigen Geleislänge v. 64,51 km, eingerichtet f. den elektr. Oberleitungsbetrieb. Die Ges. besitzt 109 077 dm Grundstücke, wovon 66 183 qm zu Bahn- zwecken dienen, von den übrigen 42 894 qm, in Langfuhr und Oliva belegen, besteht ein grosser Teil aus Bauterrains. Der Wagenpark umfasst: 98 Motorwagen, 102 Anhängewagen, 22 Betriebs- bezw. Arbeitswagen. Die zwei Kraftwerke der Ges. (zus. 2300 PS. normal) befinden sich in Danzig (Krebsmarkt) und in Neufahrwasser, ausserdem eine Akkumulatoren-Unterstation in Langfuhr. In Neufahrwasser und Umgebung ist die Ges. zur Abgabe von elektr. Strom für Licht und Kraft berechtigt, bisher 294 Anschlüsse. Einnahme hierfür 1908–1918: M. 63 887, 65 261, 71 320, 78 950, 87 262, 83 010, 77 915, 74 365, 88 566, 83 932, 79 637. Personenbeförderung 1908–1918: 13 867 094, 14 415 232, 15 032 537, 16 045 116, 17 275 433, 18 232 115, 17 823 850, 20 097 650, 23 484 535, 27 904 924, 36 764 620. Einnahmen hierfür M. 1 463 153, 1 517 975, 1 581 695, 1 682 884, 1 812 140, 1 911 174, 1 924 317, 1 992 129, 2 378 728, 2 867 764, 3 849 822. Konzession: Dieselbe dauert bis 1./10. 1937; alsdann ist die Stadt Danzig berechtigt, die Betriebsanlagen der Strassenbahnen mit Zubehör etc. einschliessl. der Kraftwerke zum Tax- wert zu übernehmen. Nach Ablauf des fünften Betriebsjahres ist an die Stadtgemeinde Danzig für die Benutzung der städtischen Strassen der Strecken Danzig-Neufahrwasser-Brösen- Langfuhr eine Rente zu zahlen, welche für das 6.—10. Betriebsjahr 1 % der Bruttoeinnahme der Fahrgelder – berechnet nach Verhältnis der Streckenlänge auf die in städtischem Ge- biet liegenden Strassen — für das 11.–15. Jahr 2 %, für das 16. Jahr u. folgende bis 1./10. 1931 3 % und für die weitere Zeit bis 1./10. 1937 5 % beträgt. Über die von der Allg. Lokal- u. Strassenbahn-Ges. erworbenen neuen Linien siehe oben. Die zu zahlende Rente beträgt schon jetzt 3 % der Bruttoeinnahme aus den Fahrgeldern u. ist für die Zeit vom 1./10. 1931 bis 1./10. 1937 auf 5 % festgesetzt. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 3./7. 1903 um M. 3 300 000 in 3300 Aktien, begeben zu pari, div.-ber. ab 1./7, 1903. Noch- malige Erhöh. lt. G.-V. v. 22./4. 1913 um M. 700 000 (auf M. 5 000 000) in 700 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1913, übernommen von der Allg. Lokal- u. Strassenbahn-A.-G. zu 105 %, angeboten den alten Aktionären vom 11.–24./7. 1913 zu 100 % plus 5 % für Em.-Spesen. Anleihe: M. 4 300 000 in 4 % Oblig. à M. 1000 von 1903, rückzahlb. zu 103 %% u. 2./1. Tilg. seit 1908 bis spät. 2./1. 1937. Auslos. im Juli. Sicher.-Hyp. im Bahngrundbuch auf die Bahneinheit der Ges. eingetragen. Von dieser Anleihe dienten M. 4 000 000 mit zum Erwerb der Danziger Linien. Noch in Umlauf Ende 1918: M. 3 147 000. Kurs in Berlin Ende 1904–1918: 100.90, 101.70, 100.25, 96.75, 97.25, 97.50, 98.80, 98, 97.75, 96.40, 92.606*, –=, 87, –, 90* %. Aufgelegt 11./6. 1904 zu 100.50 %. In Frankf. a. M.: 100.70, 101.50, 100.20, 96.50, 97.30, 97.60, 99, 97.20, 96.50, 93, 91.80*, –, 87 –, 90 %. Einführung daselbst Anf. Juli 1904. Geschäftsjahr: Kalenderjahr; bis 1903: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum FH.-F., event. weitere Rückl. u. ausserord. Abschreib., bis 4 % Div., 6 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Bahnkörper 3 929 295, Grundstücke und Gebäude 2 182 695, Pferde 1000, Wagen 2 196 533, Kraftwerke 1 209 172, Stromzuführ., Bahn 1 181 638, Stromverk.-Anlage 116 921, Geräte 155 190, Bekleid. 1000, noch nicht abgerechnete Bauten 9924, Bürgschaftswerte 74 303, Kassa 4106, Vorräte, Bau- u. Betriebsmaterial. 437 510, voraus- bez. Versich. 21 100, do. Zinsbogensteuer 15 591, Beamten- u. Unternehmer-Bürgschaftswerte 26 554, Wertp. 192 794, Aussenstände (darunter Bankguth. 1 088 563) 1 111 450. – Passiva: A.-K. 5 000 000, Schuldverschreib. 3 147 000, do. ausgeloste 141 110, do. Zs.-Kto 64 600, un- erhob. Div. 490, Hypoth. 43 000, Bürgschaften 46 455 (Rückl. 10 000), Rückl. für Beamten- Unterstütz. 56 748, R.-F. 260 410 (Rückl. 18 904), Tilg.-Rückl. 1 376 956, Rückl. für Erneuer. 1 242 093, Rückstell. für Instandhalt. 360 000, Gläubiger 763 145, Div. 350 000, Tant. an A.-R. 8950, Vortrag 5822. Sa. M. 12 866 782. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben (darunter Löhne 740 983) 2 222 868, Kriegsaufwend. für Personal: a.) Unterstütz. der Angehörigen 72 907, b) Teuerungszulagen