800 Elektrische Strassenbahnen Klein- und Pferdebahnen etc. Gesellschaft f. Strassenbahnen im Saartal in Saarbrücken, Hohenzollernstr. 115. Gegründet: 9./4. 1892; eingetr. 22./7. 1892. Konz.-Dauer urspr. bis 1930; mit Genehmig. zur Einführ. des elektr. Betriebes bis 1./4. 1934 ausgedehnt; am 9./7. 1914 verlängert bis 31./12. 1960. Wegen Verlängerung bis 1960 siehe unten. Zweck: Bau und Betrieb von Strassenbahnen im Saartal, vor allem der Erwerb der schon bestehenden Anlagen und Konz., Personen- u. Gepäckbeförderung. Die Ges. erwarb 14./1. 1893 von der Firma Vering & Waechter in Berlin die damals bestehende Bahnanlage für M. 765 000. Jetzige Linien: 1) Luisental-Brebach 11,275 km; 2) Markt Gersweiler- Ulanenkaserne 7,540 km; 3) Hauptbahnhof- Schafbrücke 4,900 km; 4) Burbacherstrasse-Reichs- strasse 3,730 km; 5) Hauptbahnhof-Lehmkaulweg 3,960 km; 6) Malstatt- Hauptpost 2,330 km; 7) Markt Dudweiler-Zastrowsk 8,170 km; 8) Dudweiler- Bhfstr. F. tal 6500 km; 9) Haupt- pahnhof-Julius Kiefer-Str. 3,320 km; gesamte durchgehende Bahnlänge 37,615 km; Spurweite 1 m. Mehrere Linien fahren teilweise gleiche Strecken. Ferner benutzt die der Saarbrücker Klein- u. Strassenbahn A.-G. gehörige Strassenbahn (Hauptbahnhof Saarbrücken)- Brebach- Ensheim von Brebach bis zum Hauptbahnhof Saarbrücken die Strecke der Ges. mit auf einer Länge von 4, 400 km, sowie die der Gemeinde Guichenbach gehörige Strassenbahn Saarbrücken-Heusweiler vom Bergamt bis zur Schleifmühle auf einer Länge von 0,872 Kkm. Die Umwandlung der früheren Dampfstrassenbahn der Ges. in elektr. Betrieb mit oberirdischer Stromzuführung wurde 1898/99 vorgenommen. Eigene Kraft- werke in Saarbrücken und in Jägersfreude, Umformer-Anlage in Saarbrücken. Ende 1917 waren vorhanden: 91 Motorwagen, 50 Anhängewagen, 1 Gepäckwagen u. 9 Arbeitswagen. Verkehr 1908–1918: 9 509 927, 10 294 116, 11 465 525, 12 156 592, 12 690 346, 13 736 049, 12 975 724, 11 171 072, 12 741 289, 18 335 197 22 287 992 Personen; Betriebseinnahme M. 932 612, 1 004 894, 1 092 342, 1 153 335, 1 194 324, 1 266 564, 1 260 179, 1 263 539, 1 519 253, 2 287 262, 3 189 399. Kapital: M. 6 000 000 in 831 Aktien (Nr. zwischen 1–850), 5169 Aktien (Nr. 851–6019) sämtlich à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 850 000, wovon M. 19 000 bis 1899 durch Auslos. amortisiert wurden; das A.-K. betrug somit bis 1900: M. 831 000. Die G.-V. v. 5./1. 1901 beschloss Erhöh. um M. 1 669 000 in 1669 Aktien à M. 1000 mit Div.-Recht ab 1./1. 1901, begeben zu pari. Nochmals er- höht lt. G.-V. v. 10./5. 1909 um M. 1 500 000 (auf M. 4 000 000) in 1500 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909, begeben zu pari an die Allg. Lokal- u. Strassenbahn-Ges. in Berlin. Sämtl. Aktien befanden sich bis Anfang 1912 im Besitz dieser Ges. Anfang 1912 hat sich diese Berliner Ges. mit der Stadt Saarbrücken dahin verständigt, dass diese sich v. 1./1. 1912 ab an dem Unternehmen mit etwas über der Hälfte beteiligt. Von dem bisher nom. M. 4 000 000 betragenden A.-K. überliessen diese der Stadt nom. M. 1 100 000 Aktien zum Kurse von 110 %. Das A.-K. wurde ferner lt. G.-V. v. 3./2. 1912 um M. 2 000 000 v. 1./1. 1912 ab voll an der Div. teil- nehmender Aktien erhöht, die die Stadt zum Nominalwerte zuzügl. Selbstkosten der Aus- gabe übernahm. Die Stadt hat gleichzeitig der Ges. 1912 den Zustimmungsvertrag für den Betrieb der Strassenbahnen im gesamten Stadtgebiete um 25 Jahre, bis 1960, verlängert u. sich ver- pflichtet, die Rentabilität neuer Linien zu garantieren, falls sie deren Bau etwa gegen den Willen der Berliner Ges. durch ihren Aktienbesitz durchsetzen sollte. Sie übernimmt den Vorsitz im A.-R., wogegen der Berliner Ges. die Überwachung des Betriebes u. das Vorschlags- recht für die Besetzung des Direktorpostens zusteht. Auf Verlangen der Lokalbahn ist die Stadt vom 31./12. 1920 bis 31./12. 1925 verpflichtet, den der Lokalbahn verbliebenen Aktien- besitz (M. 2 900 000) zum Kurse von 120 % zuzüglich 4 % Stückzinsen zu übernehmen. Die Stadt hat ihrerseits das Recht, die Übergabe des restlichen Aktienbesitzes vom 31./12. 1920 bis 31./12. 1930 zu verlangen. Der Kurs beträgt in diesem Falle vom 31./12. 1920 bis 31./12. 1925 140 % u. steigt von da ab von Jahr zu Jahr um je 1 %, überall zuzüglich 4 % Stückzinsen Die Bestimmungen über Genussscheine wurden 1900 beseitigt. Anleihen: I. M. 1 500 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V.-B. v. 1901, Stücke à M. 1000 u. 500 lautend auf Namen der Allgem. Elektricitäts-Ges. in Berlin, rückzahlbar zu pari ab 1905–34 durch jährl. Ausl. im Juli auf 2./1. Seit 1908 kann die Tilg.-Rate verstärkt u. auch die ganze Anleihe gekündigt werden. Aufgelegt zur Zeichn. 1901 zu pari. Zahlst.: Ges.-Kasse; Strassburg i. E.: Ch. Staehling, L. Valentin & Co. (Strassb. Bank); Metz: Bankhaus Mayer & Co., Banque de Metz. II. M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V.-B. v. 1902, Stücke à M. 1000 u. 500, lautend auf Namen der Allgem. Elektric.-Ges. in Berlin, rückzahlbar zu pari ab 1906–34 durch jährl. Ausl. im Juli auf 2./1. Seit 1909 kann Tilg.-Rate verstärkt und auch die ganze Anleihe gekündigt werden. Aufgelegt zur Zeichnung 1902 zu pari. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Strass- burg i. E.: Ch. Staehling, L. Valentin & Co. (Strassb. Bank). Kurs zu I. u. II. in Strassburg Ende 102.50, 103, 102.50, 102.50, 101.50, 100, 100, 100, 99.50, 99.50, 100, 97, 97*, –, 93, –. – %. . 1 500 000 in einem 4½ % Darlehn der Knappschaftl. Rückversich.-Anstalt a. G. in Charlottenburg; rückzahlbar zum Nennwert ab 31./12. 1920 bis 31./12. 1959. Ab 1./7. 1921 kann Tilgungsrate verstärkt und auf das ganze Darlehn nach voraufgegangener einjähr. Kündigungsfrist zurückgezahlt werden. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.