806 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. kaserne 2,5 km. Obige Strecken dienen lediglich dem Personenverkehr. Dem Personen- und Güterverkehr dient die auf Grund der Genehmigungsurkunde vom 25. April 1900 auf die Dauer von 99 Jahren konzessionierte mit Dampf betriebene Linie Gleiwitz–Rauden–Rati- bor (Plania) (49,54 km) Diese Bahn liegt in der Hauptsache auf eigenem Bahnkörper. Sie hat Anschluss an die staatliche oberschlesiche Schmalspurbahn zur Öberführung von Gütern und besitzt mehrere industrielle Gleisanschlüsse. Sämtliche Bahnen sind eingleisig mit 0,785 m Spurweite. Ferner besitzt die Schles. Kleinbahn-Akt.-Ges. sämtliche M. 4 500 000 Aktien der oberschles. Kleinbahnen und Elektricitätswerke, A.-G., in Kattowitz 0./S., von denen M. 4 000 000 voll- und M. 500 000 mit 25 % eingezahlt sind; dieselben wurden mit Ge- nehmigung der G.-V. vom 28. März 1900 von einem Konsortium mit Div.-Ber. für das Jahr 1900 zum Preise von M. 4 971 875 zuzügl. 4 % Stück-Zs. vom 1. Jan. 1900 ab er- worben. Das Konsortium hat dabei die Garantie für eine 5½ % Div. der Aktien, be- rechnet auf das eingezahlte Kapital von M. 4 125 000, auf die Zeit bis 1908 einschl. über- nommen, jedoch nicht über einen Höchstbetrag von M. 290 000 insgesamt hinaus. Für 1898–1904 wurden Div. bezw. Bau-Zs. gewährt: 4, 4, 4, 0, 0, 0, 0 %. Näheres siehe im Artikel über genannte Ges. Die elektrischen Strecken vorgenannter beider Gesell- schaften bilden ein zus.hängendes Netz. Auf den elektrisch betriebenen Linien betrug die Personen-Beförder. 1912–1918 22 154 284, 23 271 565, 22 860 554, 21 091 737, 27 148 873, 31 961 076, 35 458 580; Einnahmen 1912–1918 3 061 460, 3 188 583, 3 076 133, 2 788 417, 3 433 570, 4 099 448, 6 388 724. Die Dampfbahnstrecke Gleiwitz-–Ratibor vereinnahmte 1912–1918: M. 220 934, 245 065, 254 444, 258 665, 301 805, 402 346, 526 584. Kapital der Schles. Kleinbahn-Act.-Ges.: M. 10 000 000 in 10 000 abgestempelten Aktien (Nr. 4001–14 000) à M. 1000. Die Aktien Nr. 1–4000 wurden am 11./8. 1899 voll eingezahlt, auf Nr. 4001–16 000 waren vorerst 25 % eingezahlt, restl. 75 % mit je M. 375 am 31./8. u. 30./9. 1901 eingezahlt. Zur niedrigeren Einstellung der Bilanzwerte der Ges. beschloss die G.-V. v. 29./12. 1903 Herabsetzung des ursprüngl. A.-K. v. M. 16 000 000 auf M. 10 000 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis von 8:5: Frist zur Einreichung 4./5. 1904. Von je 8 eingereichten Aktien wurden 5 mit dem Aufdruck: „abgestempelt auf Grund des G.-V.-B. v. 29./12. 1903 versehen zurückgegeben, dagegen die übrigen 3 vernichtet. Die nicht recht- zeitig eingereichten 72 Aktien wurden für kraftlos erklärt. Die an Stelle der für kraftlos erklärten Aktien ausgegebenen 45 neuen Aktien wurden für Rechnung der Beteiligten ver- kauft, wobei auf jede alte Aktie M. 308.35 entfiel. M. 7 500 000 der Akt. befanden sich im Besitz der Allg. Deutsch. Kleinbahn-Ges. in Berlin, welche dieselben Ende 1909 an die Allg. Elektrizitäts-Ges. in Berlin verkaufte, bzw. Akt. der Berl. Elektrizitätswerke eintauschte, auch den übrigen Aktionären (Besitzer von ca. M. 2 500 000 Aktien) wurde der Umtausch gegen Aktien der Berliner Elektricitätswerke angeboten. Die Allg. Elektricitäts-Ges. beabsichtigt den Betrieb zu reorganisieren u. das Unternehmen auszubauen, auch auf den Hauptstrechken Doppelgleise anzulegen. Vorschläge für eine finanzielle Reorganisation des Unternehmens stellte der A.-R. zurück, bis sich mit grösserer Sicherheit übersehen lässt, ob der Umbau der ausgedehnten Bahnstrecken auf Normalspur erfolgen kann. Die hierfür erforderlichen Verhandlungen mit den Wegeunterhaltungspflichtigen führten zunächst nicht zum Ziel, so' dass das Ergänzungsverfahren eingeleitet werden musste. Neuere Einigungsverhandlungen waren schon in mehreren Fällen von Erfolg, so dass Hoffnung besteht, mit allen Weges- unterhaltungspflichtigen ohne Spruch der Ergänzungsbehörde zu Verträgen zu kommen. Gelegentlich des Umbaues soll neben anderen kleinen Erweiterungen eine neue Linie von Kattowitz nach Idaweiche gebaut werden, von der die schon fertiggestellte Strecke nach dem Südpark einen Abzweig bilden wird. Ausserdem schweben Verhandlungen mit dem Kreise Hindenburg wegen Übernahme von Bau und Betrieb einer kreiseigenen Bahn Mikult- schütz–Hindenburg-–Bielschowitz (13 km). Verhandlungen über Projekte für neue Klein- bahnlinien um Myslowitz sind infolge des Krieges zum Stillstand gekommen. = Nach Fertigstellung des Gesamtnetzes beider vorgenannten Gesellschaften verfügt die Schlesische Kleinbahn-Akt.-Ges. über ein zus.hängendes Netz von elektrisch betriebenen Linien, welches bei der Oberschles. Dampfstrassenbahn-Ges. m. b. H. 84, 5 km und bei der Oberschles. Kleinbahnen- u. Elektricitäts-Werke-Akt.-Ges. 30, 44 km, zus. also ca. 114,94 Rm, beträgt, ausserdem noch 1,927 km der in Normalspur gebauten Strecke Kattowitz-Südpark, die seit 14./6. 1912 zeitweise in Betrieb ist. Hinzu tritt die mit Dampf betriebene, ebenfalls mit dem ersterwähnten Netz in Schienenverbindung stehende Kleinbahn Gleiwitz-Rauden- Plania (Ratibor) mit Abzweigung Nieborowitz-Nieder-Wilcza mit einer Baulänge von 49.5 km u. einer Gesamtgeleislänge von rund 58 km Konz. v. 25./4. 1900 auf 99 Jahre (siehe oben). Anleihen: I. M. 6 000 000 in 4½ % Oblig., Serie I von 1900, rückzahlbar zu 103 %, 4000 Stücke Lit. A zu M. 1000 (Nr. 1–4000) und 4000 Stücke Lit. B zu M. 500 (Nr. 1–4000), lautend auf den Namen der Nationalbank für Deutschl. und durch Blanko-Indossament übertragbar, Zs. 1./7. u. 2./1. Rückzahl. innerh. 50 Jahren. Tilg. ab 1908 durch Verl. am 2. Jan. (zuerst 1908) auf 1./7.; ab 1908 verstärkte oder Totalkünd. mit 6monat. Frist zulässig. Die durch Giro legitimierte Inhaber der einzelnen Oblig. können ihre Rechte gegen die Schles. Kleinbahn-Akt.-G. selbständig geltend machen. Die Anleihe Wwar urspr. nicht sichergestellt, denn den Oblig. stand ein Pfandrecht an den Vermögensobjekten der Ges. nicht zu; auch hatten die Besitzer