812 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. einen zu solcher Einlösung der Aktien zu verwendenden Reingewinn festgestellt hat, findet die Ziehung der Nummern der zur Einlösung gelangenden Aktien statt. Für das angefangene Geschäftsjahr, in welchem die Aktien zur Einlösung ausgelost worden sind, haben sie keinen Anspruch mehr auf Gewinnanteil. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Eisenbahnanlage 1 270 630, Kaut. 10 362, Kassa 391, Ern.-F.-Effekten 61 691, Spez.-R.-F. 4771, Kaut. 50 000, Debit. 126 571. – Passiva: A.-K. 886 000, R.-F. 114 000, Ern.-F. 76 524, Spez.-R.-F. 4894, R.-F. 78 913, Rückstell. für Talon- steuer 2215, Lenz & Co., Kaut. 50 000, Kredit. 262 347, Gewinn 49 523. Sa. M. 1 524 417. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 8840, Zs. 8243, Ern.-F. 18 130, Verwalt.-Kosten an die Betriebsführerin 5000, Rückstell. f. Talonsteuer 1475, Gewinn 49 523. – Kredit: Vortrag 17 762, Eisenbahnbetrieb 73 448. Sa. M. 91 211. Kurs Ende. 1909–1918: 147, 153, 152.25, 150, —–, E— 0. 125 Eingef. am 22./3. 1909 von der Berliner Handels-Ges. zum ersten Kurs von 140 %. Dividenden 1905–1918: 0, 8, 8, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 4, 3, 6, 6, 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Reg.-Baumeister a. D. Max Semke, Charlottenburg. Aufsichtsrat: (3–=7) Vors. Dr. jur. Alfons J affé. Charlottenburg; Stellv. Geh. Komm.-Rat Louis Aronsohn, Bromberg; Komm.-Rat Rich. Dyhrenfurth, Bankier Georg Helfft, Dr. Gust. Sintenis, Dr. Diedr. Pundt, Reg.-Baumeister a. D. Rob. Neumann, Berlin. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Berliner Handels-Ges., N. Helfft & Co., S. L. Landsberger; Bromberg: M. Stadthagen. Stuttgarter Strassenbahnen in Stuttgart, Hauptstätterstr. 153. Gegründet: 31./3. 1868 als Stuttgarter Pferde-Eisenbahn-Ges.; handelsger. eingetr. 7./15. April 1868. Firma geändert wie gegenwärtig lt. G.-V.-B. v. 31./3. 1890. Landesh. Genehm. v. 31./3. 1868. Konz. bis Ende 1930. Zweck: Bau u. Betrieb von Strassenbahnen in Stuttgart, Cannstatt u. Umgebung. Fusio- nierte 1889 mit der 1886 gegr. ,Neuen Stuttgarter Strassenbahn Lipken & Cie.“ — Strassenbahn mit elektr. Betrieb (oberird. Stromzuführ.). Bahnlänge Ende 1916 69.63 km, Betriebslänge 129.21 km, Gleislänge (ohne der Depotgleise) 121.84 km, Spurweite 1 m. Hierzu seit 1919 die Strecken der Cannstatter Strassenbahnen mit 5,48 km Bahn- bzw. 10,48 km Gleislänge. Auf das von der Stadt Stuttgart konzessionierte Innerortsnetz entfallen z. Zt. Bahnlänge 60 km. Auf die seitens der Regierung konzessionierten Vorortsstrassenbahnen entfallen 18.74 km Bahnlänge, mit 55.84 km Betriebslänge u. 23.10 km Gleislänge. Zur Zeit werden 21 Linien betrieben. Personen- Beförderung 1909–1918: 32 951 395, 37 190 501, 43 670 171, 50 641 904, 53 981 078, 56 018 610, 56 795 117, 64 647 217, 84 031 160; 100 264 787; Fahrtaxeneinnahme M. 2 860 381, 3 323 259, 3 956 139, 4 504 372, 4 769 339, 4 763 528, 4 632 044, 5 457 288, 7 088 355, 9 500 612. Es sind vorhanden: 275 Motorwagen u. 188 Anhängewagen u. zahlr. Montage- bezw. Arbeits- wagen. Personal zirka 1570. An Depots (Strassenbahnhöfe) sind 2. Zt. vorhanden: je eines am Marienpl., an der Augusten u. Schwabstr., in Berg u. in Ostheim u. in Vogelsang, für ein 6. Depot sind am Nordbahnhof die erforderl. Grundflächen erworben. Die neu erbaute Zentralwerkstätte befindet sich in Ostheim. Der gesamte Grundbesitz der Ges. auf Mar- kung Gross-Stuttgart umfasst 6 ha 52 a 25 qm. Zur Zeit sind seitens der Stuttgarter Strassen- bahnen 307 Familienwohnungen erbaut u. den Angestellten zu wesentlich ermässigtem Miet- zins überlassen. Die Ges. ist bei den Cannstatter Strassenbahnen, G. m. b. H., (St.-Kap. V. 350 000) mit M. 345 000 beteiligt. (Dieses Unternehmen wurde 1919 vollständig übernommen) Seit 1912 Beteilig. an der Esslinger Städt. Strassenbahn mit M. 200 000. Der Betrieb dieser Unternehmung wird von den Stuttgarter Strassenbahnen geführt. Das Rechtsverhältnis zwischen der Ges. u. der Stadtgemeinde Stuttgart betreffs Anlage u. Betrieb der Strassenbahn ist durch die Verträge v. 22./8. 1889, 19./7. 1894, 26./6. 1899, 3./2. 1902, 4./8. 1906, 8./4. 1907, 24./11. 1908, 23./5. 1911 u. 11./1. 1913 geregelt. Für die auf Krongutsstrassen verlegten Gleisstrecken sind ausserdem noch die zwischen der königl. Krongutsverwaltung u. der Ges. abgeschlossenen Verträge vom 15./5. 1896 u. 4. Aug./14. Sept. 1898, für die auf Staatsstrassen verlegten Gleise die Verträge mit der Ministerialabteil. für den Strassen- u. Wasserbau vom 30./7. 1892 u. 5./5. 1893, ferner für die Vorortsstrassenbahnen die Genehm.-Urkunden vom 2./6. 1908 bezw 3./4. 1911 massgebend. Die Konz. für die Stuttgarter Innerortslinien läuft am 31./12. 1930, diejenige der Vororts- strassenbahnen: von Stuttgart (Nordbahnhof) nach Feuerbach, von Stuttgart (Nordbahnhof) nach Zuffenhausen (Bahnhof), von Feuerbach (Rosenstr.) nach Cannstatt (Ecke Halden- u. Brückenstr.), von Münster a. N. bis Wilhelmatheater (Stuttgart), von Untertürkheim über Wangen nach Gaisburg (Wangenerstr.), von Hedelfingen über Wangen nach Gaisburg, von Kaltental bis Karlsvorstadt (Schützenhaus Stuttgart) läuft am 3./9. 2002 ab. Auf letzteren Zeitpunkt gehen die Vorort-Bahnanlagen mit Wagenschuppen, Depots u. Werkstätten einschl. der hierzu gehörigen Grundflächen, aber ohne rollendes Material, unentgeltlich in das Eigentum des Staates über. Der Staat ist aber auch berechtigt, die Vorortsstrassenbahnen nach 25 jährigem Betrieb, frühestens am 4./9. 1937, gegen Erstattung des Anlagekapitals 2u erwerben. Mit dem Ablauf der Konz. für die Innerortslinien am 31./12. 1930 erlangt die Stadt- gemeinde das Recht, die gesamte Bahn- u. Betriebsanlage mit allen beweglichen u. unbe-