856 Dampfschiffahrts-Gesellschaften, Reedereien etc. Flensburger Dampfercompagnie in Flensburg. Gegründet: 5./3. 1896; eingetr. 26./3. 1896. Als Bureau der Ges. dient das Kontor der Rhedereifirma H. Schuldt in Flensburg, solange der Vorstand aus Inhabern dieser Firma besteht. Der Ges. erwachsen daraus keinerlei Unk. Die Dampfer, welche in Friedenszeiten in allgemeiner Fahrt beschäftigt werden, können auch ganz oder teilweise in regelmässige Linien eingestellt, resp. es können solche begründet werden. Besitz 10 Dampfer mit zus. 34 750 t Raumgehalt, hiervon nach Kriegsausbruch 3 von den Russen festgehalten bezw. versenkt, 1 Dampfer liegt in Huelva, 1 Dampfer in Havana auf. 1 Dampfer ging 1917 in der Ostsee verloren. Infolge des Kriegszustandes lagen die verbliebenen Schiffe der Ges. 1914 u. 1915 auf. Das Bruttoergebnis 1914 (M. 6665) wurde vorgetragen. 1915 zur Deckung des Verlustes M. 265 000 dem Em.-F. entnommen und restl. M. 2752 vorgetragen. 1916–1918 hatten die verbliebenen Dampfer lohnende Beschäftigung. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 400 000, erhöht 1896 um M. 1 100 000, 1898 um M. 500 000 zu al pari u. M. 10 Aktienstempel, 1899 um M. 1 000 000; hiervon zunächst M. 500 000 begeben, angeboten den Aktionären zu 104 % u. M. 10 Aktien- stempel; restl. M. 500 000 ausgegeben am 1./4. 1900, angeboten den Aktionären zu 105 % u. M. 10 Aktienstempel. Die a. o. G.-V. v. 2./4. 1910 beschloss Herabsetzung des bis dahin M. 3 000 000 betragenden A.-K. auf M. 2 000 000 durch Zus. legung der Aktien 3: 2. Der Buchgewinn diente zur Tilgung der Unterbilanz (M. 234 949), zur Abschreib. auf Schiffe (M. 615 000), sowie zur Bildung von R.-F. Eine am 20./3. 1918 beschlossene Erhöh. des A.-R. um M. 2 000 000 hat die behördliche Genehm. zum Ausgabekurs von 162.84 %%, angeboten den alten Aktionären zu 170 %, div.-ber. für 1918 zur Hälfte, gefunden. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., sodann 4 % Div., vom verbleib. Betrage 6 % Tant. an A.-R., mind. aber M. 1000 pro Mitgl., Rest Super-Div. Die Versich. der Schiffe kann zum Teil von der Ges. selbst getragen werden, in diesem Falle fliessen die ersp. Prämien einer Versich.-Res. zu. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Dampfer 1 050 000, Bankguth. u. Reichsanleihen 5 079 515, Debit. 361 371, Kassa 8669. – Pas siva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 1 310 000, Ern.-F. 300 000, Verfüg.-F. 50 000, Kriegssteuerrückl. 205 000, Talonsteuer do. 10 000, unerhob. Div. 21 600, Div. 600 000, Vortrag 2956. Sa. M. 6 499 556. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 75 000, Unk. 76 169, Kriegsunterstütz. u. Spenden 46 104, Steuern u. Kriegsabgabe 239 529, Instandsetz. 134 555, Betriebsverlust D. -Luise“ 43 860, Tant. an A.-R. 30 472, Div. 600 000, Vortrag 2956. – Kredit: Vortrag 5548, Betriebsgewinn 943 324, Zs. 134 775, Entn. aus d. Kriegssteuer-Rückl. 165 000. Sa. M. 1 248 648. Kurs: Die Einführ. der M. 2 000 000 abgest. Aktien in Hamburg erfolgte 1./4. 1913 zum ersten Kurse von 101.60 %. Kurs Ende 1913–1918: 95, –*, –, 175, 289, 170* %, (j. Akt. 148* %). Dividenden 1901–1918: 6, 0, 0, 0, 4, 4, 3, 0, 0, 0, 6, 15, 15, 0, 0, 15, 20, 20 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Dieselbe wird gebildet von den jeweiligen Inhabern der Firma H. Schuldt, Flensburg, gegenwärtig Heinr. Schuldt, Herm. Schuldt. Aufsichtsrat: (3) Vors. Stadtrat A. Schierning, Stellv. Konsul Thomas Hollesen, F. H. Däcker, Ersatzmann: Bank-Dir. G. Lohse, Flensburg. Prokurist: A. Henningsen. Zahlstellen: Flensburg: Eig. Kasse, Vereinsbank, Flensburger Privatbank; Hamburg: Dresdner Bank, Vereinsbank. Flensburger Dampfschifffahrt-Ges. von 1869 in Flensburg. Gegründet: 6./4. 1869. Von den Dampfern der Ges. werden 2 in der chines. Küstenfahrt beschäftigt, die vermittelst ihrer Bauart als Spardeckschiffe besonders für diesen Zweck geeignet sind. Die übrigen Dampfer sind spez. für die Holzfahrt eingerichtet u. von ihnen sind 2 auch für längere Reisen verwendbar. Von den 6 Dampfern der Ges. wurde bei Kriegsausbruch 1 Dampfer in Libau von den Russen versenkt, 1 Dampfer wird von Eng- ländern in Singapore festgehalten, 1 Dampfer von der chinesischen Regieruug beschlag- nahmt; diese Dampfer sind also endgültig verloren, es wurden auf dieselben M. 455 000 abgeschrieben. Ersatzleistung dürfte durch das Reich erfolgen. Neue Dampfer sind in Auf- trag gegeben. 1914 u. 1915 konnten Gewinne nicht erzielt werden. 1916–1918 waren die verbliebenen 3 Dampfer gut beschäftigt; Reingewinne M. 220 970, 466 482, 404 193. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien (Serie A Nr. 1–1650, Serie B Nr. 1651–1880, Serie C Nr. 1881–2000) à M. 1000. Urspr. Tlr. 94 000 in Aktien à Tlr. 1000, erhöht nach und nach, zuletzt It. G.-V. v. 8./3. 1882 auf M. 2 750 000. Die G.-V. v. 17./12. 1887 beschloss Reduktion dieser Summe um 40 % u. die G.-V. v. 27./3. 1890 Umwandlung der Aktien in Stücke à M. 1000; danach betrug das A.-K. M. 1 650 000 in 1650 Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 16./3. 1892 be- schloss Erhöhung um M. 550 000 in 550 Aktien, wovon 1892/93 M. 230 000 und 1899 M. 120 000 begeben sind, sodass das A.-K. jetzt M. 2 000 000 beträgt. Die Statuten ermächtigen die Verwalt. zur Aufnahme einer Prior.-Anleihe bis zu ¼ des jeweiligen A.-K. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., 4 % Div. vom verbleib. Betrage der vom A.-R. für den Vorst. festgesetzte Gewinnanteil, 1 % Tant. an jedes A.-R.-Mitgl. (mind.