2 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Einkauf der Stoffe zugrunde gelegten Metallpreise u. dem aus dem Verkauf der Metalle tatsächlich erzielten Erlöse – ist dem R.-F. II gutzuschreiben oder zu belasten. Ist bei der Aufnahme der Inventur der Marktpreis für die in gekauften Erzen u. Zwischenprodukten befindlichen u. aus diesen herrührenden Metalle niedriger als der dem Kaufe zugrunde gelegte Einkaufspreis, so ist entsprechend den Vorschriften des HGB. der niedrige Markt- breis einzusetzen u. der Unterschied aus dem R.-F. II zu decken. Die G.-V. ist berechtigt den R.-F. II auch zur Deckung aussergewöhnl. Verluste zu verwenden. Die G.-V. hat das Recht, von R.-F. III in solchen Jahren, in welchen eine Zuwendung an den R.-F. I nicht stattfindet, bis zu 5 % des Reingewinns zu überweisen. Über die Verwend. dieses dritten R.-F. beschliesst die G.-V. auf besonderen Antrag des A.-R Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Immobil. (Grundeigentum, Hüttenanlagen, Wohn- gebäude, sowie alle Objekte, die nach gesetzl. Vorschrift als unbewegl. Sachen gelten 8 565 518, Material. 813 903, bewegl. Sachen etc. 1, Erze 338 061, Metalle (aus Kauferzen herrührend) 308 488, Zwischenprodukte do. 116 102, Kassa 406 940, Wertp. 4 863 147, Debit. 17 744 143. – Passiva: A.-K. 16 918 800, Schuldverschreib. 4 % 3 626 000, do 4½ % 2 032 000, R.-F. I 1 700 000, do. II 2 061 872, do. III 233 038, Kredit. 5 477 587, Div. 1 015 128, Tant. an A.-R. u. Beamte 79 526, Vortrag 12 352. Sa. M. 33 156 306. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. auf Immobil. 491 690, A.-R. u. Beamte etc. 79 526, Gewinn 1 027 480. – Kredit: Vortrag 60 468, Gewinn auf Erze, Waren etc. 1 538 228. Sa. M. 1 598 697. Kurs: Gleichber. abgest. Aktien Ende 1901–1918: 117.90, 121, 144, 171, 203.75, 183.25, 137.70, 137.25, 152.50, 141.10, 119.80, 133.25, 122, 106*, –, 137, 168, 106* %. Eingef. in Berlin im Mai 1901 durch Deutsche Bank. Erster Kurs 22./5. 1901: 140.50 %. Lieferbar ab 1./4. 1902 nur die neuen Stücke. Die Zulass. der Aktien Nr. 50 397–51 896 erfolgte im Juli 1909. Auch in Brüssel notiert. Dividenden: Gleichber. Aktien 1900–1918: 8, 5, 5, 6, 9, 10, 10, 5, 5, 5, 5, 0, 10, 7, 4, 9, 10, 9, 6 %. Coup.-Verj.: 5 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Geh. Bergrat Dr. Victor Weidtman. Aufsichtsrat: (3–10) Vors. Justizrat Wilh. Oslender, Stellv. Rittergutsbes. Theodor Nellessen, Aachen; Geh. Justizrat Carl Teewag, Dortmund; Berghauptm. a. D. Heinr. Vogel, Bonn; Bank-Dr. Friedr. Herbst, Elberfeld; Gen.-Dir. Dr. Paul Silverberg, Cöln. Prokuristen: Gesamtprokura: Dir. Adolf Savelsberg, Dir. Theod. Siepmann, Peter Bruisqiuin, Matthias Roeb, Handlungsbevollmächtigte: Peter Wefing. Zahlstellen: Aachen: Eigene Kasse, Deutsche Bank, Dresdner Bank u. deren Fil. in Cöln, Coblenz u. Bonn; Berlin: Deutsche Bank, Disconto-Ges., Mendelssohn & Co.; Cöln u. Düsseldorf: A. Schaaffh. Bankver.; Cöln: Sal. Oppenheim jr. & Co.; Elberfeld: von der Heydt-Kersten & Söhne; Brüssel: Fil. der Deutschen Bank. Mathildenhütte Act.-Ges. für Bergbaun & Huttenbetrieb zu Bad Harzburg. Gegründet: 27./9. 1880; eingetr. 11./10. 1880. Zweck: Bergbau auf denjenigen Gruben, welche die Ges. eigentümlich oder pachtweise besitzt; Verhüttung resp. Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien; insbesondere Betrieb von Hochöfen zur Produktion von Roheisen und die weitere Verarbeitung der Metalle, sowie der beim Hochofenbetrieb gewonnenen Nebenprodukte. Die Ges. besitzt auf der Mathildenhütte 1 grossen u. 2 kleinere Hochöfen mit den dazu gehörigen Gebläsemaschinen u. Kesseln. Die beiden kleinen Hochöfen (1914/15 neu zu- gestellt) sind im Betriebe, während der grosse Hochofen in Res. steht. Ferner vorhanden: Schlosserei, Schmiede u. Schreinerei. Den Eisenstein fördert die Ges. auf ihrer Grube Friederike (Harzburg) mit 2 Tiefbauschächten, sowie auf Grube Hansa b. Harlingerode. Zur Er- höhung der Produktion werden auch fremde Erze verschmolzen. Der nötige Kalkstein wird in 2 zur Hütte gehör. Brüchen zu Schlewecke gewonnen. Die Hochofenschlacke wird granuliert u. meistenteils in den durch elektr. Kraftübertragung betriebenen Steinfabriken zu Steinen verarbeitet, ein Teil auch in feuerflüssigem Zustande an die Cementfabr. Hercynia verkauft. Im Revier Stolberg besitzt die Ges. die Josephshütte mit Fluss- spatgrube, Flussspatmühle u. Feldbahn nach Rottleberode, ferner die Grube Louise, deren Betrieb ruht. Neuanlagen u. Erwerb. erforderten in den letzten 18 Jahren ca. M. 3 827 360 (davon 1909 –1918: M. 62 946, 81 692, 98 948, 58 107, 126 182, 73 490, 59 535, 31 581, 19 755, 13 639). Ausgedehnte Eisenstein-Berechtsame in den Revieren Harzburg (Grube Bismarck, General Steinmetz), Lerbach, Lauterberg, Halberstadt u. a. sind bisher nicht in Angriff genommen. Der eigene Grund u. Boden umfasst ca. 112 ha, wovon 34 ha auf Mathilden- hütte, 53 ha auf Grube Friederike entfallen. Arb.-Zahl rd. 400 Mann. Die Ges. gehört dem Roheisenverbande an. Produktion: 1912 1913 1914 1915 1916 1917 1918 Erzförderung . . t 94 702 99 799 88 531 68 683 78 001 45 499 Giesserei-Roheisen t 33 836 36 330 28 760 23 885 23 513 14 104 . 49 664 33 339 29912 25.315 16 240 Schlackensteine St. 4 419 000 4 747 000 3 343 000 630 000 2 067 825 1 998 975 Flussspatförderung t 12 988 16 872 12 293 7 760 3385 ―― 9 342