Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 939 Maschinengewehrläufe, gewehrschussichere Schutzschilde, Stahlhelme, Kanonenrohre und Lafetten, sowie komplette Feldgeschütze, Minenwerfer etc.; Geschosse für Feld- und Belage- rungsgeschütze sowie Marine-Panzergeschosse in allen Kalibern, schussfertig adjustierte Artillerie-Munition. Der Verkauf der in den gesellschaftlichen Werken erzeugten Produkte wird durch die an der Spitze dieses Berichtes angeführten eigenen Niederlassungen und durch Vertretungen in allen bedeutenden Industriegebieten besorgt. 1914–1918 starke Beschäftigung mit Heereslieferungen. Seit Kriegsende ist die Umstellung der Betriebe auf Friedensarboit erfolgt, die reichlich vorhanden ist. Besitz der Gesellschaft: Steyrischer Erzberg-Anteil XIV und Holzkohlen-Hochofen- Anlage in Vordernberg in Steiermark; Gusstahlfabrik in Kapfenberg mit Tiegelgusstahl- hütte, Martin- und Elektrostahl-Anlage, Stahlformgiesserei, Press- und Dampfhammerwerk, Walzwerk mit elektrischem Betrieb und Hilfsbetriebe wie: Fabrik für feuerfeste Steine und Schmelztiegel, mechanische Werkstätten, Glüherei- und Vergütungs-Werkstätten, Gene- ratoren-Anlagen, Zentral-Kesselhaus und elektr. Kraftzentrale. Eine getrennte Abteilung des Kapfenberger Werkes bilden die ausgedehnten Artillerie-Werkstätten, welche während des Krieges eine beträchliche Erweiterung erfahren haben. Ausserdem besteht in Kapfen- berg eine modern ausgestattete Prüfungsanstalt für chemische und Physikalische Material- untersuchungen. Walzwerk Bruckbacherhütte und Werkzeugfabrik Böhlerwerk bei Waid- hofen a. d. Ybbs mit Einrichtungen für die Herstellung von Qualitätsstählen in besonderen Profilen und von Werkzeugen aus hochwertigem Qualitätsstahl. Ferner besitzt die Gesellschaft die Munitionsfabrik Sollenau am Steinfelde in Niederösterreich zur Scharfadjustierung von Artillerie-Munition aller Kaliber einschliess- lich Zünder; Gusstahlfabrik Ratibor in Preuss. Schlesien, bestehend aus Gusstahlhütte, Dampfhammerwerk, Glüherei, Tiegelfabrik und mechan. Werkstätte; Stahlwerk Düsseldorf mit Tiegelgusstahlhütte, Martin- und Elektrostahl-Anlage, Dampfhammer- und Presswerk, Federnfabrik und mechanischen und Kriegsmaterial-Werkstätten. Nebenbetriebe: Trans- formatoren- und Generatoren-Anlage, Tiegelfabrik etc. Der gesamte gesellschaftliche Grund- besitz beträgt 742 ha. 1917 Ankauf des Göriacher Kohlenwerkes bei Kapfenberg, sowie des Annaschachts in Trupschitz im Brüxer Becken. 1913 Erwerb des Verwalt.-Gebäudes in Wien, Elisabethstrasse 12 für M. 843 726, 1916 Ankauf des angrenzenden Hauses, Elisa- bethstr. 14. Um den militärischen Ansprüchen zu genügen, wurden 1916 neue wesentliche Erweiterungen vorgenommen u. die Neuanlagen, soweit sie im J. 1916 bereits fertiggestellt waren, abgebucht. Auch das Konto Werkanlagen, das in der Bilanz von ult. Dez. 1915 noch mit M. 6 901 137 zu Buch stand, wurde bis auf M. 1 abgeschrieben, ebenso die Neu- anschaffungen von 1917 (M. 12 066 787.) Zugänge 1918 auf Werksanlagen nach M. 2 192 645 Abschreib. M. 3 864 003. Die Ges. ist durch Aktienbesitz beteiligt bei der St. Egydyer Eisen- u. Stahl-Ind.-Ges. (Div. 1908–1918: 6, 5, 5, 6, 8, 8, 6, 12, 20, 20, 20 %.) Kapital: M. 25 000 000 in 25 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 12 500 000; erhöht zur Ab- tragung von Verbindlichkeiten u. zur Stärkung der Betriebsmittel lt. G.-V. v. 4./5. 1910 um M. 3 125 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910. Unter Ausschluss des gesetz. Bezugsrechtes der Aktionäre hat die Begebung dieser Aktien zum Kurse von 200 % unter Mitwirkung eines Konsort. stattgefunden; hiervon wurden M. 1 038 000 den alten Aktionären 4:1 v. 17. bis 31./5. 1910 zu 200 % angeboten. Das Bezugsrecht von nom. M. 8 348 000 weiteren alten Aktien ist dadurch abgegolten, dass deren Inhaber die auf sie entfallenden nom. M. 2 087 000 neuen Aktien bezogen haben. Agio abzügl. Kosten mit ca. M. 2 804 541 in R.-F. Die G.-V. v. 14./5. 1913 beschloss weitere Erhöh. bis um höchstens M. 4 375 000, also bis auf höchstens M. 20 000 000. Die G.-V. v. 20./5. 1916 hob den noch nicht durchgeführten G.-V.-B. v. 14./5. 1913 auf u. beschloss, das A.-K. um M. 9 375 000 (also auf M. 25 000 000) in 9375 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1916 zu erhöhen. Die Aktien sind von einem Konsort. zu 106 % mit der Verpflicht. übernommen worden, sie den alten Aktionären im Verhältnis von M. 3000 neuen zu M. 5000 alten Aktien zum Kurse von 110 % zuzügl. 4 % Stückzs. vom 1./1. 1916 ab an- zubieten: geschehen v. 8.–29./6. 1916. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % ;. R.-F., event. Sonderrückl., dann 4 % Div., vom Übrigen 5 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundbesitz 1 815 662, Bergbaubesitz 1 120 550, Ver- waltungsgebäude 791 373, Werksanlagen 3 864 003, Werkzeuge u. Geräte 1, Vorräte 34 905 549, Debit. 54 923 982, Wechsel 86 044, Wertp. 4 188 342, do. der Friedrich und Anna Böhler- Stiftung 2 800 000, Bargelder 799 781. — Passiva: A.-K. 25 000 000, R.-F. 3 800 000, freie Rückl. 4 200 000, Disp.-F. für Beamtenfürsorge 4 993 878 (Rückl. 1 000 000), do. für Arb.-Wohl- fahrtszwecke 1 682 160, Friedrich und Anna Böhler-Stiftung 2 800 000, Friedrich Böhler-F. 104 497, Talonsteuer-Res. 209 375, Kredit. 58 755 600, unerhob. Div. 28 860, Div. 3 000 000, Tant. an A.-R. 103 022, Vortrag 617 895. Sa. M. 105 295 290. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 2 254 216, Ausfälle 23 188, gesetzl. Abgaben f. Personal-Versich.-Zwecke 734 923, Talonsteuer-Res. 56 250, Gewinn 4 720 918. – Kredit: Vortrag 660 459, Zs. 1 190 585, Saldo aus Warenlager 5 938 451. Sa. M. 7 789 496. Kurs Ende 1903–1918: 150, 239.90, 268.25, 290.80, 222.25, 226, 246.25, 218.50, 221.25, 224.60, 232.25, 209.50*, –, 294, 494, 170* %. Zur Zeichn. aufgel. M. 2700 000 17./12. 1903 zu 145 % plus 4 % Stck.-Zs. ab 1./1. 1903. Erster Kurs 22./12. 1903: 150 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1899–1918: 10, 10, 8, 7, 9, 10, 16, 16, 16, 13, 12, 12, 12, 15, 16, 16, 24, 30, 26, 12 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.)