960 Erzbergwerke und Huttenbetriebe. Franziska mit 2 Schächten. XI. Zeche Pluto mit Schächten Thies u. Wilhelm. Auf sämtl. Zechen befinden sich 1890 Kokereien mit Anlagen bezw. Fabriken zur Gewinnung von Neben- produkten, wie Ammoniak, Teer, Rohbenzol etc. Auf Zechen Ver. Hamburg u. Franziska, Bonifacius, sowie auf Westhausen befinden sich auch Brikettfabriken. Auf verschied. Zechen sind auch Ziegeleien vorhanden. Ende 1903 hat Gelsenkirchen erworben die Kuxe der Gewerkschaft Prinz Schönaich, in- dem für je einen der 1000 Kuxe M. 3000 neue, ab 1./1. 1904 div.-ber. Gelsenkirchen-Aktien gewährt wurden. — Die Prinz Schönaich-Felder haben eine Grösse von 46 118 638 qm oder rund 21 Maximalfelder. Die Bohrlöcher haben in 500–658 m Teufe das Steinkohlengebirge erreicht und bei 532–661 m Kohle erbohrt. Anlässl. der Übernahme des Schalker Gruben- u. Hüttenvereins (s. unten) ging auch das Pluto-Bergwerk an die Ges. über, bestehend in 7 Steinkohlenfeldern bei Wanne; Ausbeutung mittels 4 Schächten, Schachtanlage (I u. IV) Thies, Schachtanl. Wilhelm (II u. III), Wetter- schacht Y; Schacht VII wurde 1917 vollendet. Die Gelsenkirchener Ges. besitzt nunmehr 35 Förderschächte. Gesamtgrundbesitz der Ges. Ende 1918: 5412 ha 39 a 99 qm. Für Neuanlagen wurden 1907–1918 zus. M. 28 979 224, 17 486 219, 14 580 587, 31 682 634, 50 061 677, 47 979 277, 24 608 763, 13 668 943, 9 123 949, 9 476 452, 9 525 912, 20 678 523 ausgegeben, davon entfallen 1918 M. 8 709 998 auf Rethe Erde, M. 3 453 920 auf die Anlage Adolf-Emil-Hütte in Esch u. auf Deutsch-Oth, M. 1 774 377 auf Hochofen- u. Giessereianlage Gelsenkirchen, M. 6 740 226 auf sämtl. Zechen. Gesamtzahl der Augestellten auf allen Werken, also Gelsenkirchen inkl. Aachener Hütten- verein mit Esch, Deutsch-Oth, Eschweiler, Schalker u. Duisburger Werken, sowie der Anlagen Adolf-Emil-Hütte in Esch a. d. A. in 1912–1915: 2294, 2435, 2381, 1912 Beamte u. 49 670, 53 059, 48 342, 40 682 Arb. Gezahlter Arbeitslohn 1912–1915: M. 82 723 414, 93 263 156, 78 236 671, 74 520 500. Spätere Angaben nicht veröffentlicht. 0 Die Ges. ist u. a. mit den zum Buchpreis beigesetzten Beträgen beteiligt bei: der Gew. Prinz Schönaich mit M. 3 172 952, der Gew. Aachen 1–7 mit M. 1 787 060, der Rheinisch- Westfäl. Bergwerks-Ges. m. b. H., Mülheim a. d. R., mit M. 2 245 800, der Ges. für Teer- verwertung m. b. H., Duisburg, mit M. 900 000, der Raab, Karcher & Co. G. m. b. H., Strass- burg, mit M. 7 628 055, dem Rheinisch-Westfäl. Elektricitätswerk, Essen, mit M. 1 355 649; ferner bei der Sociétée anonyme Metallurgique d'Aubrives & Villerupt, Aubrives, der Société civile des mines de St. Pierremont, Mancieulles, sowie bei einigen anderen Ges., darunter ebenfalls ausländischen Minenunternehmungen mit insgesamt M. 11 410 538. Gesamtsumme der Beteilig. somit M. 28 500 053, vermindert 1917 auf M. 28 388 734, erhöht 1918 auf M. 28 582 206. Die Einnahmen aus Beteilig. bei anderen Ges. beliefen sich im Jahre 1916 auf rund M. 1 426 000. In 1912 erfolgte die Übernahme der Firma J. P. Piedboeuf & Cie. Röhrenwerk A.-G. in Eller-Düsseldorf. Im Jahre 1916 fand die vollständige Angliederuug der Düsseldorfer Röhren- Industrie an die Gelsenkirchener Ges. statt. Näheres hierüber s. ds. Handb. 1917/18. Die Ges. Gelsenkirchen bezieht Erze aus Russland, teils aus eigenen Betrieben, teils aus Pachtbetrieben, teils durch Aufkauf. Von dem Schalker Gruben- u. Hütten-Verein hatte die Ges. bereits das Exequatur für das Ural-Gebiet übernommen, später aber mit einer anderen Ges. zus. auch im südl. Russland sich Erzbezüge gesichert. Während des Krieges sind diese russischen Anlagen von der russischen Regierung mit Beschlag belegt worden. Beteiligungsziffer im Kohlen-Syndikat: 9 995 700 t Kohlen, 1 826 808 t Koks u. 216 600 t Briketts; Verbrauchsbeteiligung 2 085 000 t. Für Rothe Erde, früher Aachener Hüttenverein ist die Ges. im Stahlwerksverband mit 375504 t beteiligt. Ferner gehört die Ges. an dem Roheisenverband G. m. b. H. in Essen, dem Deutschen Gussrohrverband G. m. b. H., der Deutschen Ammoniak-Verkaufs-Vereinigung, der Deutschen Teerprodukten-Vereinigung, der Deutschen Benzol-Vereinigung G. m. b. H. in Bochum, dem Stabeisenverband in Düssel- dorf, der Grobblech-Inlands-Vereinigung in Essen, der Deutschen Ammoniak-Verkaufs-Ver- einigung, Bochum, der Verkaufs-Vereinigung für Teererzeugnisse m. b. H., der Verkaufs- Vereinigung Rhein. Hochofen-Zement-Werke in Düsseldorf. Produktion: 1909 1910 1911 1912 1913 1914 1915 1916 Kohlenförderung. t 8 203 560 8 489 860 8 899 470 9 526 310 10 353 050 8516 760 7 346 210 bis 1918 Gesamtabsatz . . . 7 804 740 8 141 131 8 523 690 9 184 056 10 004 105 8186627 6 937 693 Öksredd)d.. 1 538 104 1 829 067 1 916 025 2 239 446 2 430 268 2 226 204 2 232 219 Nicht ver- 3%00770 183 612 165 522 171 771 200 453 242 626 199 182 211 655 öffentlicht. Ammoniak . . „ 21 239 24 436 26 588 30 827 34 559 30 826 31 296 I 0 57 549 67 347 70 817 79 160 85 347 77730 80 288 Rohbenzol eto. . „ 3 917 7 082 7 842 8012 9 304 11 314 12 965 Ziegelsteine . St. 33 096 420 37 714 225 35 772 360 32 712 310 35 884 000 25 120 105 15 369 750 Die Reingewinne betrugen 1912–1918: M. 19 618 421, 14 140 838, 15 062 325, 19 877 474, 30 978 350, 28 647 795, 13 257 755. Im allgemeinen haben sich im J. 1917 die Betriebserschwer- nisse infolge des lang andauernden Krieges nicht vermindert, doch konnten grössere Störungen vermieden werden, so dass es gelang, die Kohlenförderung und Koksherstellung noch weiter gegen 1917 zu erhöhen. Die Eisen- u. Hüttenwerke standen vorwiegend im Dienste der Kriegsindustrie. Diese Betriebe waren mittelbar u. unmittelbar mit Kriegsarbeiten be- schäftigt. Auch 1918 arbeiteten die Werke bis zum Waffenstillstand vorwiegend für den Kriegsbedarf. Im letzten Vierteljahr 1918 hat die Ges. besonders darunter zu leiden gehabt, dass ein Teil des Unternehmens sich in feindlichem Besitz befindet, der Lothringer Hütten besitz ist vollständig lahmgelegt und unter Sequester gestellt, die luxemburgischen Anlagen