984 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. verwandte Geschäfte, ferner Ausführung von Tiefbohrungen auf fremde u. eigene Rechnung, Erwerb u. Veräusserung sowie An- u. Verkaufsvermittlungen von Liegenschaften, Ver- wertung durch Verkauf, Aufteilung oder Bewirtschaftung sowie Betrieb aller hierzu ge- eigneten Anlagen; Betrieb von Handels- u. Bankgeschäften. Die Tätigkeit der Ges. besteht zur Zeit in Bohrungen u. Pumpbetrieb in Wietze etc. Die Unterbilanz aus 1909/10 von M. 40 783 konnte 1910/11 getilgt werden. 1913/14 neue Unterbilanz von M. 48 163, die sich bis 1919 auf M. 419 225 erhöhte. Sämtl. Aktiven der Ges. sind abgestossen. Die G.-V. v. 6./6. 1919 beschloss die Auflös. der Ges. Kapital: M. 350 000 in 350 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 200 000; erhöht lt. G.-V. v. 7./11. 1911 um M. 150 000 in 150 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./4. 1911, begeben zu pari plus Aktienstempel u. 5 % Stück-Zs. ab 1./1. 1911. Hypotheken: M. 150 000 Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Müärz 1919: Aktiva: Kassa 95, Verlust 419 225. – Passiva: St.-Kap. 350 000, Kredit. 69 320. Sa. M. 419 320. Bilanzen für 1915/16–1917/18: Nicht veröffentlicht. Dividenden 1908/09–1918/19: 0, 0, 8, 9, ?, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Liquidator: Kaufmann Max Schmidt, Berlin, Bundesratsufer 9. Aufsichtsrat: Ober-Ing. Richard A. Dodillet, Syndikus Max Eickhoff, B.-Wilmersdorf. Rheinisch-Nassauische Bergwerks- & Hütten-Actien-Ges. in Stolberg, Rheinprovinz. Gegründet: 10./1. 1873. Zweck: Bergmännische Ausbeutung aller Gruben, welche die Ges. eigentümlich oder pachtweise besitzt oder erwirbt; Darstellung von Blei, Zink und anderen Metallen oder Nebenprodukten in eigenen Hütten, in chemischen oder sonst. Etablissements aus selbstgewonnenen oder anderweit bezogenen Erzen, Weiterverarbeitung von Metallen, der Handel mit Erzen, Metallen u. daraus zu gewinnenden Produkten. Das Besitztum der Ges. umfasst in der Hauptsache die der früheren Eschweiler Ges. für Bergbau u. Hüttenbetrieb gehör. Gruben bei Stolberg nebst Bleihütte Binsfeldhammer und Zinkhütte Birkengang u. Gruben bei Bensberg sowie die der früheren Gew. Holzappel gehörigen Gruben bei Nassau. 1907 erwarb die Ges. einen Bleierzgruben-Distrikt in Spanien. Im einzelnen setzt sich der Besitz aus folgenden Objekten zusammen: A. Bergwerksgerechtsame: a) Abteil. Bensberg. Zu ihr gehört die im Betrieb be- findliche Grube Consolidierte Weiss mit einer Feldergrösse von 4 295 252 qm nebst Blücher und Leopold von Buch, mit einer Grösse von 10 228 063 qm. Die beiden letztern Gruben wurden in früheren Jahren ausser Betrieb gesetzt, sollen jetzt aber von Grube Weiss aus auf tiefern Sohlen wieder unterfahren werden. Der Abt. Bensberg wird ferner zugerechnet eine grössere Zahl in Fristen liegender Gruben in den Bergrevieren Deutz, Unkel, Hamm a. d. Sieg, Neuwied u. Deutz-Ründeroth (Gesamtfläche von 48 477 049 qm verlieheern Felder). b) Die Gruben der Abt. Stolberg, welche in einer Gesamtgrösse von 7 926 262 qm die Konzession Breinigerberg für Blei, Zink u. Eisen, sowie die Konzessionen Römerfeld, Hammerberg, Kirchfeld u. Heidgen für Kupfer, Schwefelkies u. Schwefel umfasst, wurden in den 70er u. 80er Jahren, zum Teil wegen Erschöpfung, zum grösseren Teile wegen mit damaligen Maschinen unüberwindlicher Wasserschwierigkeiten ausser Betrieb gesetzt. An Breinigerberg ist die Ges. zu 96.5 % beteiligt, alle übrigen Konzessionen sind in ihrem Alleinbesitze. c) Abteil. Nass au. Die wichtigste im Betriebe befindl. Grube dieser Abteil. ist die auf alle Mineralien verliehene Grube Holzappel im Bergrevier Diez mit 41 456 100 qm verliehener Fläche. Mit ihr markscheidet die gleichfalls in Förderung stehende Grube Leopoldine Io0ouise 3 397 400 qm u. mit letzterer die vor kurzem in Aufschluss genommene Grube Peter. Hier wurde 1914 die Kupferförderung aufgenommen. Gleichfalls im Aufschlussstadium befinde, sich die Grube Cons. Gute Hoffnung bei Wellmich in einer Grösse von 22 237 197 qm. In Fristen liegen zur Abteil. Nassau gerechnete, in verschiedenen Revieren belegene Felder von insgesamt 26 096 087 qm Fläche, welche auf Blei-, Zink-, Silber- u. Kupfererze verliehen sind, sowie auf Eisenerz verliehene Felder mit zus. 6 188 992 qm Fläche. d) Die Abteil. Spanien umfasst einent auf alle Erze verliehenen, bei Barcelona belegenen Grubenkomplex von 4 481 730 qm; innerhalb desselben steht die Grube Mola in Förderung, die Grube Rhenania im Aufschlusse. Die Ges. ist beteiligt an der neuen Ges., die sich zum weiteren Ausbau der dem Märkisch-Westf. Berg- werks-Verein in Letmathe gehörigen Gruben in der Steiermark bildete. B. Hüttenbetriebe: Die auf den Gruben gewonnenen Blei- u. Zinkerze werden zus. mit gekauften Erzen in den Hüttenwerken der Ges. verarbeitet. I. Zinkhütte Birkengang b. Stolberg, bestehend aus einer mit 12 Röstöfen versehenen Blenderösthütte, der Zink- schmelzanlage, der Stein- u. Retortenfabrik nebst Nebenanlagen. Die an die Rösthütte an stossende Schwefelsäurefabrik gehört der Chemischen Fabrik Rhenania, welche aus den Röstgasen auf ihre Kosten Schwefelsäure herstellt u. auf letztere der Ges. auf Grund eines bis 1922 lauf. Vertrages eine Abgabe zahlt. II. Die Bleihütte Binsfeldhammer b. Stolberg umfasst folg. Betriebsstätten: eine mit 5 mechan. Vorröstöfen, 5 mechan. Fertig-Röst-Rund- öfen u. 2 Herreshofföfen ausgestattete Röstanlage, 2 Hochöfen, Raffinier- u. Entsilberungs- anlage nebst Armblei-Entzinkung, Destillier- u. Treibanlage sowie schliesslich eine Kontakt- schwefelsäurefabrik. Die Ges. arbeitet naeh dem von ihr erworbenen Schlippenbach- Schwefelsäure-Patent auf das sie ihrerseits Lizenzen gibt. Ausserdem verwertet sie durch Erteilung von Lizenzen das ihr gehörige Dwight-Schlippenbach-Rsötherd-Patent. Die Patente