Kohlenbergbau. 1005 Petschek, Prag; Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Herm. Paasche, Waldfrieden b. Hochzeit i. M.; Bankier Heinr. Keller, Stuttgart; Bank-Dir. Gust. Korner, Gen.-Dir.-Rat Franz Hvizdalek, Wien; Gen.-Dir. Fritz Heller, Kasniau b. Pilsen; Dr. W. Hinniger, Essen. Zahlstellen für Div.: Blasewitz: Ges.-Kasse; Dresden: Fil. d. Deutschen Bank. Bochumer Bergwerks-Actien-Gesellschaft in Bochum. Die Mehrheit der Aktien ging lt. G.-V. v. 28./2. 1918 an die Stahlwerk Becker A.-G. über; für nom. M. 6000 Bochumer Aktien wurden nom. M. 6000 Becker-Aktien gewährt. Die Div. der Bochumer Ges. für 1918 verblieb ihren bisherigen Aktionären und wurde von der Becker A.-G. mit 6 % garantiert. Etwaige sich beim Umtausch ergebende Spitzen wurden mit 130 % in bar ausbezahlt. Frist zum Aktien-Umtausch 1./2. 1919. Über das Vermögen der Bochumer Bergwerks-A.-G. wurde dann am 14./4. 1919 das Konkursverfahren eröffnet. Die Ges. ist infolge der dauernden Streiks u. der immer grösser werdenden Forder der Berg- arbeiterschaft zu so grossen Verlusten gekommen, dass der Konkurs nicht abzuwenden war. Die a. o. G.-V. v. 22./5. 1919 beschloss dann die Fortsetz. der Ges., da die Mittel zum Weiter- betrieb des Unternehmens von schweizer. Finanzleuten zur Verfüg. gestellt wurden; auch wurden die Gläubiger der Ges. voll befriedigt. Das Darlehen ist zu einem mässigen Zins- fusse für einen langfristigen Zeitraum gewährt worden. Das Konkursverfahren konnte deshalb aufgehoben werden. Infolge des G.-V.-B. v. 28./12. 1918 ging dann das Ges.-Ver- mögen als Ganzes unter Ausschluss der Liquid. an die Firma Stahlwerk Becker, A.-G. zu Willich, über gegen Gewährung von Aktien dieser Ges. (siehe auch oben.) Die über- tragende Bochumer Ges. ist daher aufgelöst u. die Firma erloschen. Gegründet: 3., 8. bezw. 12./9. 1864; eingetr. 21./10. 1864. Zweck: Erwerbung und Betrieb von Bergwerken sowie Verarbeitung u. Verwertung der gewonn. Produkte. Den Grundstock bildet die Zeche „Vereinigte Präsident“ mit 4 Schächten. Dieselbe ist 1892–96 mit M. 2 438 200 Kostenaufwand vollständig um- u. neu ausgebaut; sie besitzt 4 alte Geviertfelder, umfasst in streichender Richtung 4000 m, in quer- schlägiger Richtung 1000 m u. liegt in der Bochumer Mulde. Mit Abteufen des Schachtes 1 wurde 1842, des Schachtes II 1871 begonnen. Beide als Förderanlagen ausgebaute Schächte stehen bis 440 m Teufe in Holzzimmerung, von da ab bis zur tiefsten Sohle (530 m) sind sie ausgemauert u. mit eisernem Ausbau versehen. Auf Schacht I befindet sich eine Koks- ofenbatterie von 70 Öfen mit Gewinnung von Nebenprodukten, auf Schacht II eine solche von 50 Flamm-ÜÖfen. Die Zeche Präsident hat neuerdings eine längere Periode des Ausbaues durchmachen müssen. Der Grundbesitz der Ges. umfasst 38 ha 90 a 63 qm. Ausser dem ihr selbst gehörigen Felde baute die Ges. auf Grund eines Lösungsvertrages auch das nördlich mit ihr markscheidende, 2000 m in streichender und 520 m in quer- schlägiger Richtung umfassende Grubenfeld der Gew. Rudolf ab, jedoch nur unterhalb einer in ca. 400 m von der benachbarten Zeche ,Constantin der Grosse“ hergestellten Sohle. Förderabgabe an Gew. Rudolf 1911–1915: M. 99 081, 52 909, 101 181, 42 413, 30 000. Die Förderung aus dem Felde der Gew. Rudolf 1912–1915: 111 304, 52 560, 85 130, 37 316 Die G.-V. v. 4./3. 1916 beschloss den Ankauf der Gew. Rudolf für M. 500 000, zahlbar in 12 Raten; die letzte Rate war am 22./2. 1917 fällig. Beteiligung der Ges. beim Kohlen-Syndikat für Kohlen 500 000 t, für Koks 200 000 t. Sobald der neue 4. Schacht förderfertig, steigt die Kohlenbeteil. auf 600 000 t. Produktion: 1909 1910 1911 1912 1913 1914 1915 Steinkohlen. t 359 107 379 060 381 564 376 422 399 373 296 809 233 193 %%%%%%%%%.......... 89 548 102 727 99 140 104 023 107 833 61 718 88 758 Selbstkosten, Kohlen pro t M. 9.49 9.12 8.69 8.62 9.08 9.33 10.05 Erlös pro t Steinkohlen „ 10.46 10.50 10.50 11.20 1207 11.36 12.09 „%%.%% % 14.21 15.18 15.94 17.38 15.76 15.73 1912–1915 produziert: Schwefelsaures Ammoniak 1396, 1354, 877, 1115 t, Teer 2590, 2646, 1660, 1974 t, Benzol 1915: 418 t. Belegschaft 1912–1915 durchschnittlich 1238, 1276, 1037, 735. Die Produktionszahlen für 1916–1917 wurden nicht veröffentlicht. Kapital: M. 6 000 000 in 5000 gleichber. Aktien Lit. C (Nr. 1–5000) à M. 1200; davon tragen die Nrn. 1–3912 den Stempelaufdruck ,M. 480 zugezahlt lt. G.-V.-B. v. 22./1. 1901*, die Nrn. 3913–74 den „zus.gelegt lt. G.-V.-B. v. 22./1. 1901*. Urspr. M. 1 950 000 in Aktien Lit. A und M. 750 000 in solchen Lit. B, sämtlich à Tlr. 200 = M. 600. Über die Wandlungen des A.-K. 1871–1901 siehe Jahrg. 1913/14 dieses Jahrb. Die G.-V. v. 29./10. 1912 beschloss dann die Erhöh. des A.-K. von M. 4 768 800 auf M. 6 000 000 durch Ausgabe von M. 1 231 600 in 1026 neuen Aktien à M. 1200, begeben zu 130 %, div.- ber. ab 1./1. 1913. Diese Erhöh. erfolgte zwecks Beteil. an der in der Konsolidierung be- griffenen Gew. der Herbeder Steinkohlenbergwerke. Diese Beteil. u. andere standen Ende 1917 mit M. 1 913 841 zu Buch. Auch übernahm die Bochumer Ges. die Bürgschaft für eine Anleihe von M. 2 000 000 der Herbeder Gew. Diese Gew. geriet 16./4. 1919 auch in Konkurs. Die Grubenfelder der genannten Gew. sollen durch eine Doppelschachtanlage erschlossen werden. 3 Abteufen von 2 Schächten ist bereits begonnen, doch ruhten die Arbeiten während des rieges. Anleihe: M. 2 000 000 in 4 % Oblig. von 1895, 2000 Stücke à M. 1000. Z.2 Tilg. ab 1898 bis längstens 1922 durch Ausl. im März auf 1./7.; verstärkte Tilg. ab 1./7. 1900