1012 Kohlenbergbau. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grubenfeld 3 800 000, Schachtanlage I: Förderschacht 1, Hasch. u. Gebäude 229 000, Immobil. 174 000, Eisenbahn 1; Schachtanlage II: Förderschacht 38 000, Masch. u. Gebäude 646 000, Immobil. 358 000, Eisenbahn 1, Koksöfen 1; Schacht- anlage III: Förderschacht 98 000, Masch. u. Gebäude 761 000, Immobil. 242 000, Eisen- bahn 1. Koksäöfen 1; Wetterschächte I u. IV 1, Arb.-Wohn. 4 647 000, Immobil. II 2 668 000, Mobil. 1, Magazin-Material. 1, Kohlenvorräte, Koks u. Ziegelsteine 3, Bankguth. 4 241 298, Debit. 4 678 840, Staatspap. u. Industrieoblig. 5 793 240, verschied. Aktien u. Beteilig. 424 100, Kassa 113 214. –' Passiva: A.-K. 12 000 000, R.-F. 1 200 000. Hypoth. u. Darlehen 2 998 822, Disp.-F. 799 922, Kriegsrücklage 1 200 000, Beamten-Unterstütz.-F. 125 000, Abgabe u. Steuern 409 639. Löhne pro Dez. 1 335 354, Kredit. 4 000 341, unerhob. Div. 2 478 769, Div. 2 160 000, Tant. an Dir. u. Beamte 36 450, do. an A.-R. 63 000, Entschäd. d. Revisoren 4000, Vortrag 100 405. Sa. M. 28 911 705. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Grund- u. Gebäude-Entschädig. 760 340, Abschreib. auf Bergberechtsame 390 000, Hypoth.- u. Darlehns-Zs. 116 808, Kursverlust auf Wertp. 732 166, Abschreib. 951 639, Reingewinn 2 003 855, dem Disp.-F. entnommen 360 000. – Kredit: Vortrag 82 778, Betriebsgewinn 3 860 404, Haus- u. Landmiete 196 080, Bonifikationen, Erlös aus dem Verkauf von Gegenständen, die nicht mehr gebraucht wWerden, Verschiedenes 284 104, Zs. u. Kursgewinn 518 505, Gewinn der Ziegelei 12 946. Sa. M. 4 954 819. Kurs Ende 1901–1918: In Cöln: 210, 210, 300, 310, 340, 360, 350, 300, 310, 310, 295, 296, 265, 247*, –, 235, –, – %. – Auch in Brüssel notiert. Dividenden 1901–1918: 13½, 13¼, 16, 14, 15, 16, 16, 14, 14, 14¾, 14 ¾ 16, 14¾, 5, 13, 16, 18, 18 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Bergassessor a. D. Wilh. Kesten. Prokuristen: Bergassessor W. Kieckebusch, Kaufm. Fritz Schüler. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Senator Jos. Berger, Genappe; Stellv. Bankier Ed. Wiener, En. Stinglhamber, Comte Alb. du Chastel, Brüssel; Georges Payen, Le Translay (Frankr.); Alb. de Vaux, Izier; Senator Baron Armand de Pitteurs-Hiégaerts, Habay la Neuve; Senator Antoine Vanderborght, Grandglise. Zahlstellen: Rotthausen: Ges.-Kasse; Brüssel: Zweigst. des Crédit genéral Liégeois, Banque de Bruxelles; Cöln: A. Schaaffh. Bankverein; Düsseldorf: Deutsche Bank. Vereinigte Kohlen-Aktiengesellschaft in Dresden. (Firma bis 14./7. 1919 Deutsch-Oesterr. Bergwerks-Ges.) Gegründet: 25./4. 1895. Zweck: Handel mit Bergwerken, Bergwerksgrundst. u. sonst. Montanobjekten, Betrieb von Bergwerken, Erricht. von Anlagen zur Gewinnung oder Verwert. von Bergwerksprodukten. – Lt. G.-V. 18./6. 1895 hat die Ges. von der Creditanstalt f. Ind. u. Handel in Dresden die Bohemia-Gruben bei Modlan in Böhmen u. die Segen-Gottes-Werke bei Ullersdorf für fl. 1 000 000 erworben, ferner lt. G.-V. v. 30./12. 1895 sämtl. 128 Kuxe der „Gewerkschaft Brucher Kohlenwerke“. Förderung Brucher Kohlenwerke 1911–1918 zus. 2 686 095, 2 595 206, 2 632 966, 2 355 788, 1 886 482, 1 896 915, 1 601 824, 1 418 450 t. Infolge des Kriegszustandes 1915–1918 Rückgang der Förder. Infolge der Friedensbedingungen sah sich die Ges. im Juni 1919 genötigt, die 128 Kuxe der Gewerkschaft Brucher Kohlenwerke, deren Bergwerksbesitz in dem neugebildeten tschecho-slowakischen Staate liegt, zu verkaufen, und zwar ist die Erwerberin die Gewerk- schaft Eleonora-Schacht, die dem böhmischen Kohlenbergwerksbesitzer Weimann in Aussig nahesteht. Es werden der Deutsch-Oesterreich. Bergwerksgesellschaft für die 128 Kuxe M. 10 000 ihrer Aktien mit Div.-Schein v. 1./1. 1919 ab übereignet und ferner für 1918 eine Ausbeute von M. 717 000 und für die Jahre 1919–1923 eine solche von je M. 1 120 000, die aber erst zahlbar sind, wenn der Gewinn der Brucher Kohlenwerke mehr als M. 1 150 000 jährlich beträgt. Wenn in einem Jahre die Höchstausbeute von M. 1 150 000 nicht gezahlt werden kann, so haben Nachzahlungen in den späteren Jahren zu erfolgen. Die Ges. hat 1907 in Deutschland 765 Morgen = 1 954 030 qm Braunkohlenfelder bei Beuna, Frankleben u. Reipisch im Kreise Merseburg erworben. Nach Aufschliessung dieser Felder wurde der Rohkohlen- u. Brikettversand im Jan. 1909 aufgenommen. Zunächst ist eine Vier-Pressen-Anlage in Beuna hergestellt; die 1910 um 6 Pressen erhöht wurde. Personal in Beuna 44 Beamte, 680 Mann Belegschaft. Tagesleistung der Grube 3000 t. Tagesleistung der Brikettfabrik 900 t Abraum in eigener Regie. 1908 hat die Ges. bei Witznitz in Sachsen teils Grundbesitz angekauft, teils sich das Abbaurecht gesichert. Ende 1910 u. Anfang 1911 erfolgten an den Besitz anschliessende Neuerwerbungen. Mit dem Aufschluss der Kohlenfelder ist 1911 begonnen worden; zunächst wurden 1912 8 Brikettpressen modernster Konstruktion zur Aufstellung gebracht, die ab Jan. 1913 sukzessive in Betrieb kamen. Die Anlage soll verdoppelt werden. Tagesleistung der Grube 3000 t. Tagesleistung der Brikettfabrik 900 t Abraum in eigener Regie. Auch Ziegeleibetrieb. 55 Betriebs- u. Bureaubeamte u. 756 Mann Belegschaft. 1914 erwarb die Ges. grössere Flächen in den Gemeinden Gross- u. Klein-Kayna.