Kohlenbergbau. 1035 Zahlstellen: Für Div.: Halle a. S.: Eigene Kasse; Berlin: Dresdner Bank; Deutsche Bank, Gebrüder Arons, Arons & Walter; Commerz- u. Disconto-Bank; Nationalbank f. Deutschl., N. Helfft & Co.; Dortmund: Dresdner Bank Filiale Dortmund, Essener Credit-Anstalt u. deren sonst. Niederlass.; Wernigerode: Wernigeröder Bank (Filiale d. Mitteldeutschen Privatbank.) Hallesche Pfännerschaft Akt.-Ges. in Halle a. S. (Bis 1912 Gewerkschaft unter der Firma: Consolidirte Hallesche Pfännerschaft.) ) Gegründet: 16./7. 1912 als Akt.-Ges. mit Wirkung ab 1./1. 1912; eingetr. 5./9. 1912. Das Unternehmen wurde als Pfännerschaft bereits im 13. Jahrhundert gegründet; konsol. 1868 als Gew. neueren Rechts. Die a. o. Gew.-Vers. v. 26./6. 1912 beschloss, die Gew. mit Wirkung ab 1./1. 1912 in eine A.-G. umzuwandeln. Der Übernahmepreis des gewerkschaftl. Besitzes betrug M. 3 450 000, gewährt in 3000 Aktien à M. 1000 zu 115 %. Zweck: Erwerb u. Mutung von Bergwerken u. deren Veräusser.; Erricht., Betrieb u. Veräusser. bergbaulicher u. industrieller Anlagen aller Art; Betrieb von Handelsgeschäften; Erwerb u. Veräusser. von Grundbesitz u. sonst. unbewegl. Dingen; Betrieb u. Beteilig. in beliebiger Form an allen Unternehmungen, die im Zus. hang mit dem Bergbau u. der industr. Verwert. der Erzeugnisse der Ges. stehen. Das Eigentum der Halleschen Pfännerschaft besteht zurzeit im wesentlichen aus folg. Werten: 1. Salinenanl. in Halle a. S. mit Gerechtsame auf 7 Solbergwerksfelder u. 1 Steinsalzfeld, Jahresproduktion oa. 8000 t Siedesalz; 2. Braunkohlenwerk bei Halle a. S. mit Tief- u. Tagebau- betrieb, Jahresförder. ca. 2 000 000 hl Braunkohlen; 3. Teerschwelerei mit 36 Schwelöfen bei Halle, Teerproduktion ca. 3000 t, Grudekoksproduktion ca. 17 000 t pro Jahr; 4. 2 Dampfziegeleien bei Halle, Jahresprod. ca. 6 000 000 Mauersteine, neu aufgenommen Töpfereibetrieb; 5. Braun- kohlen-Nasspresssteinfabrik in Halle, Jahresproduktion ca. 8 000 000 Presssteine; 6. eigene Werks- eisenbahn mit Lokomotivbetrieb, ca. 8 km lang, zur Verbindung der vorgenannten Werke; 7. 56 Morgen für die städtische Bebauung reife Liegenschaften in der Stadt Halle a. S., ca. 125 Morgen Acker- u. Wiesenland in der Nachbarschaft der vorgenannten Betriebs- anlagen; 8. Braunkohlenbergwerk Friedrich Ernst bei Senftenberg mit ca. 1100 Morgen im Tagebau abzubauenden Braunkohlenfeldern, Kohleninhalt ca. 470 000 000 hl., Jahresförderung ca. 6 000 000 hl; 9. Brikettfabrik Senftenberg mit 7 Pressen, Jahresleistung ca. 140 000 t Briketts; 10. Glashütte in Senftenberg mit kontinuierlicher Wannenofenanlage u. einer Jahresproduktion von ca. 5 000 000 Flaschen; 11. Glasfabrik Magdalenenhütte, Gross-Räschen N.-L., mit 1 Hafen- ofen, 1 kontinuierlichen u. 1 Tageswanne, Jahresproduktion ca. 6 000 000 Flaschen; 12. ein noch nicht aufgeschlossenes Braunkohlengrubenfeld von 533 Morgen bei Hohenbocka, 13. Braunkohlenbergwerk Pfännerhall bei Merseburg mit rund 1100 Morgen Grubenfeld u. einem Kohleninhalt von etwa 1 150000 000 hl, der ausschl. im Tagebau gewinnbar ist; 14. Brikett- fabrik Pfännerhall mit 8 Doppelpressen u. einer Jahresleist. von etwa 240 000 t Briketts. Durch die begonnene Aufstell. von weiteren Pressen soll die Prod. aut 450 000 t erhöht werden. Sämtl. Werke sind mit eigenen elektr. Kraft- u. Lichtzentralen versehen. Zu den vorgenannten Betriebsanlagen gehören ausser den erforderl. Verwalt.-Gebäuden eine grössere Anzahl Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser auf allen Werken; ausserdem eine geschlossene Arb.-An- siedlung in Pfännerhall u. zahlreiche Mietshäuser in Halle u. bei Senftenberg. – Zugänge auf sämtl. Anlage-Kti erforderten 1914 rund M. 5 750 000, 1915 rund 1 500 000, spez. zum Bau des Brikettwerkes Pfännerhall; 1916 M. 1 541 918, 1917 M. 1 666 657, 1918 M. 2 227 377, hiervon entfallen M. 548 042 auf Bergwerkseigentum u. Abbaurechte. Ca. 2700 Beamte u. Arb. Seit Sept. 1916 sind die Abraumarbeiten in eigenen Betrieb genommen. Die Ges. ist an folgenden Syndikaten beteiligt: Bei der Deutschen Salinen-Vereinigung bezw. deren Unterverband, dem Mitteldeutschen Salinen-Verein, Salzungen, für die Saline Halle; bei dem Niederlausitzer Brikettsyndikat m. b. H. zu Berlin für die Brikettfabrik Senftenberg; bei dem Verband der Flaschenfabriken zu Berlin, für die Glashütten in Senften- berg u. Gross-Räschen; bei dem Halleschen Verkaufsverein für Ziegelfabrikate A.-G. für die Passendorfer Ziegeleien; ferner beteil. bei der Landges. Eigene Scholle G. m. b. H, Frankf. a. O., bei Niederlaus. Wasserwerks-Ges. m. b. H., Senftenberg, u. bei der Siedelungs- Ges. Sachsenland in Magdeburg. Produktion der Werke 1914–1918: Rohkohlen 11 945 598, 15 483 641, 16 267 848, 16 249 206, 15 779 333 hl; Brikettw. 225 714, 324 930, 345 825, 323 408, 321 435 t; Teer 2956, 2780, 2743, 2454, 2256 t; Grudekoks 16 652, 16 103, 16 422, 15 437, 15 314 t; Nasspresse: Steine 6 556 500, 4 596 200, 5 970 000, 5 540 500, 5 474 100 St.; Siedesalz 7580, 7441, 7395, 6483, 6717 t; Flaschen 5 194 477, 3 579 492, 3 658 843, 5 513 377, 7 806 037 St.; Dampfziegelei: Ziegelsteine 2 231 082, 712 902, –, 1 256 500, 2 252 350 St. Kapital: M. 9 000 000 in 9000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000, davon 3000 Stüc à M. 1150 ausgegeben, div.-ber. ab 1./1. 1912. Diese 3000 Aktien dienten zum Umtausch der 6000 Kuxe der Gew. (s. oben); die restl. 1000 Aktien, begeben zu M. 1100, sind ab 1./1. 1913 div.-ber. u. wurden den Besitzern der Aktien Nr. 1–3000 3: 1 vom 17./10.–15./11. 1912 zu 115 % angeboten. Erhöht dann lt. G.-V. v. 16./9. 1913 um M. 2 000 000 in 2000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1914, übernommen von einem Bankenkonsort. zu 110 % mit der Verpflicht., davon M. 1 000 000 den alten Aktionären so anzubieten, dass auf je 4 alte Aktien 1 neue Aktie zu 115 % entfällt (geschehen Okt. 1913). Die a. o. G.-V. v. 26./1. 1916 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 3 000 000, also auf M. 9 000 000, in 3000 Aktien mit Div.-Ber.