Leipziger Braunkohlenwerke, Aktiengesellschaft zu Kulkwitz bei Markranstädt. Gegründet: Als A.-G. 3./8. 1891; eingetr. 26./8. 1891; früher Gew. Grube Mansfeld gegr. 1864. Bis 1899 Sitz der Akt.-Ges. in Albersdorf. Zweck: Kohlenbergbau und Herstellung von Nasspresssteinen. Die Gruben der Ges. haben ihre Lage im Bergrevier Leipzig. Der eigene die Kohlenfelder enthaltende Grundbesitz beziffert sich auf rund 465 ha und ist in seinem überwiegenden Teil in den Fluren Kulkwitz und Markranstädt sowie dem einen Gutsbezirk für sich bildenden Rittergut Gärnitz belegen. Zur Förderung der Kohle sind 2 Schächte vorhanden: der Carola-Schacht, welcher als Hauptförderschacht dient, der König Albert- Schacht, welcher zur Aushilfe dient. Ausserdem sind noch zwei für die Bewetterung u. Fahrung der Mannschaften dienende Schächte vorhanden. Die geförderte Kohle gelangt in der Hauptsache als Rohkohle zum Versand. Die Oberfläche der im Besitz der Ges. befindl. Grundstücke wird landwirtschaftl. verwertet u. ist zu diesem Zweck ver- pachtet. Das Werk ist durch eigene Zechenbahn von 3 km Länge mit der Station Markran- städt der Preuss. Staatsbahn verbunden. Beschäftigt werden 400 Beamte u. Arbeiter. Ausser den zahlreichen zum Betrieb der Landwirtschaft erforderlichen, in der Haupt- sache auf dem der Ges. gehörenden Gute Kulkwitz u. Rittergut Gärnitz belegenen Gebäuden besitzt dieselbe für ihre Arbeiter 42 Wohnhäuser mit Gärten im Dorfe Kulkwitz und in 3 auf Markranstädter, Kulkwitzer u. Albersdorfer Flur befindl. Kolonien. Neben dem Werke der Ges. wurde auf von dieser zu diesem Zwecke verkauftem Gelände unter der Firma „Landkraftwerke Leipzig A.-G. in Kulkwitzé eine Überlandzentrale errichtet, die sich die Versorgung weiter sächsischer u. preussischer Landkreise mit elektr. Strom zum Ziele ge- setzt hat. Für dieses Werk hat die Ges. die Alleinlieferung der Kohle übernommen. 1913/14 Bau eines Wasserwerkes. In den preussischen Fluren Thronitz-Schkeitbar, Schkölen erwarb das Unternehmen ein angrenzendes Grubenfeld von rund 54 ha Grösse. Produktion: 1913 1914 . 1915 1916 1917 1918 Kohlen: gefördert . . .hhl 4 119 105 3 754 655 3 376 275 3 214 650 3 462 680 3 231 890 verkauft . . . .3 901 880 3 557 118 3 166 800 3 021 922 3 293 754 3 050 610 verarbeitet. . . . 177 679 174 050 182 575 162 483 143 450 175 850 selbstverbraucht . „ 44 545 29 675 25 139815 21 865 21 930 Presssteine: gefertigt . . St. 8 387 000 8 172 000 7 958 000 7 678 000 6 318 000 7 611 000 verkauft . . . 8 158 500 8 594 500 8 139 700 8 051 400 6 457 400 7 272 200 (einschl. Selbstverbrauch) Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 800 000, erhöht lt. G.-V. v. 10./5. 1905 um M. 200 000, übernommen von der Allg. Deutschen Credit-Anstalt zu 159% hiervon M. 100 000 angeboten den alten Aktionären zu 155 %. Agio mit M. 97 000 in den R.-F. Gelegentlich der Einreichung der alten Aktien beim Bezugsgeschäft wurden diese mit einem Stempelaufdruck, der die im Jahre 1899 erfolgte Anderung der Firma und die Verlegung ihres Sitzes von Albersdorf nach Kulkwitz bekundet, versehen. Im J. 1917 ging der grösste Teil der Aktien an die Landkraftwerke Leipzig A.-G. in Kulkwitz über. Hypotheken: M. 674 704 zu 4–5 % verzinsi. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrückl., vertragsm. Tant., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Anlagewerte 1 834 633, Produkte u. Material. 126 378, Kassa 2239, Hypoth. u. Darlehn 10 350, Wertp. 49 887, Debit. 415 181, Verlust 112 236. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 177 000, Hypoth. 674 704, Kredit. 692 201, Zinsleistensteuer 7000. Sa. M. 2 550 905. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk. 132 626, Unterhalt. der Anlagen u. Gebäude 51 953, Abschreib. 98 824. – Kredit: Vortrag 1383, Ertrag von sämtl. Konten 169 783, Verlust 112 236. Sa. M. 283 403. Kurs Ende 1905–1918: 173, 173, 146.50, 134, 171, –, 225.25, 215, 195.25, 200*, –, 175, – 140* %. Zugel. Juli 1905; erster Kurs 31./7. 1905: 190 %. Notiert in Leipzig. Dividenden 1901–1918: 7, 7½, 8, 10, 10½, 10½, 9, 9, 12, 14, 12, 12, 12, 10, 10, 8, 0, 0 %. QV.: 3 J. (.) Direktion: Dipl.-Ing. Christ. Kuhn. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Landesbaurat Wilh. Linsenhoff, Stellv. Dir. Otto Credner, Justizrat Dr. Ernst Weniger, Leipzig: Bergrat Jul. Krisch, B.-Dahlem. Prokurist: Max Ebert, Markranstädt. Zahkstelle: Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. „Glickauf, Act.-Ges. für Braunkohlen-Verwerthung in Lichtenau, Kreis Lauban. Gegründet: 6. bezw. 8./12. 1871. Sitz der Ges. bis 22./4. 1913 Berlin, jetzt Lichtenau. Zweck: Abbau von Braunkohlenlagern u. Briketttabrikation. Die Ges. besitzt 3 Schächte zur Förder., sowie 8 für die Wetterführ., wovon2gleichzeitig für die Wasserhalt. dienen. Die Ges. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1919 1920. I. 67 –