1058 Kohlenbergbau. besitzt 2 Brikettfabriken. Der Grundbesitz der Ges. bei Geibsdorf u. Oberlichtenau beträgt 391,74 ha exkl. der 1913 u. 1914 neu erworbenen Kohlenabbaurechte von ca. 2000 Morgen. 1899 Ankauf der Kaiser Wilhelm-Grube nebst Reservefeld in Oberlichtenau von den von Steinäckerschen Erben für M. 900 000. Durch diese Erwerbung haben sich die Anlagen der Ges. erweitert: 1. Durch den von Rosenbergschacht an der Eisenbahn Görlitz-Lauban mit einer Tagesanlage versehen und für eine Jahresförderung von mehr als 1 000 000 hl ein- gerichtet; der Schacht ist 1901 mit einem Wetterschacht versehen. 2. Durch ein Grubenfeld von über 350 ha mit einem anstehenden Kohlenquantum von ca. 60 000 000 hl. 3. Durch 23,15 ha Ländereien u. 10 Wohnhäuser. Gekauft wurde 1901 das neben den Lichtenauer Bergbau Gerechtsamen der Ges. bei Troitschendorf, Kr. Görlitz, belegene etwa 1400 preuss. Morgen grosse Grubenfeld „Troitschendorf“ für M. 210 000. Neubauten u. Zugänge 1913–1918 M. 60 991, 144 305, 78 068, 72 342, 20 585, 48 980. Braunkohlen-Förderung in hl à ca. 70 kg 1908–1918: 3 524 385, 2 627 564, 2 712 969, 3 065 647, 3 195 350, 3 135 364, 2 645 826, 2 219 396, 2211 330, 2 499 955, 2 463 379 hl. — Brikett- Produktion 58 513, 43 124, 46 650, 53 209, 56 062, 59 252, 51 422, 40 090, 35 580, 34 148, 35 407 t. – Abgesetzt wurden durch Verkauf: 1 022 619, 943 211, 898 127, 874 776, 923 155, 921 238, 759 074, 689 721, 677 559, 908 739, 902 438 hl Kohlen, 57 027, 44 274, 45 994, 52 199, 56 856, 59 015, 50 987, 39 880, 35 368, 33 857, 35 010 t Briketts. Infolge des Kriegszustandes 1914 bis 1918 eingeschränkter Betrieb; Mangel an Arbeitern; 1915 u. 1916 M. 143 206 bezw. 181 113 Bruttogewinne, zu Abschreib. u. Vortrag verwendet. 1917 u. 1918 M. 124 443 bezw. 164 096 Reingewinn erzielt. Schwimmsanddurchbrüche im Bögeschacht, sowie ein Brand der vollständigen Elsa- schachtanlage beeinträchtigten 1909 u. 1910 die Kohlenförderung u. Brikettproduktion ganz erheblich u. beeinflussten das Gewinnresultat ungünstig. Die Abschreib. für 1910 betrugen zus. M. 363 500. Es ergab sich ein Verlust von M. 295 033, zu dessen Deckung der vor- handene R.-F., Spez.-R.-F. und Div.-Ergänz.-F. mit zus. M. 126 725 herangezogen wurden, so dass der Bilanzverlust für das Geschäftsj. 1910 insges. M. 168 307 betrug, welcher auf neue Rechnung vorgetragen wurde. Infolge der Bergschäden wurden auch 1911 verstärkte Abschreib. auf Grundstücke, Aus- u. Vorrichtungen vorgenommen. Der Verlustsaldo aus 1910 (M. 168 307) erhöhte sich danach um M. 79 515 auf M. 247 822. Wegen Sanierung lt. G.-V. v. 3./10. 1912 siehe bei Kap. 1915 u. 1916 neue Schwimmsandeinbrüche. Kapital: M. 1 478 000 in 386 Aktien à M. 1500 u. 899 Aktien à M. 1000, sämtl. gleichber. Urspr. M. 720 000, betrug das A.-K. nach verschiedenen Wandlungen (siehe dieses Handb., Jahrg. 1917/18), danach von 1913–1917 M. 1 700 000, und zwar M. 1 000 000 Vorz.-Aktien Lit. A, davon 276 Stück à M. 1500 = M. 414 000, 586 Stück à M. 1000 = M. 586 000 u. M. 700 000 als Vorz.-Aktien u. zwar 164 Stück à M. 1500 = M. 246 000, 454 Stück à M. 1000 = M. 454 000. Die a. o. G.-V. v. 18./10. 1917 beschloss auf die M. 700 000 Vorz.-Aktien eine Zuzahl. von 50 % einzuberufen, die auf M. 256 000 mit M. 128 000 geleistet wurde; die restl. M. 440 000 Vorz.-Aktien wurden 2:1, also auf M. 220 000 zus.gelegt. Der erzielte Buchgewinn von M. 350 000 wurde zur Auffüllung des R.-F. um M. 146 000 zur Bildung eines Spez.-R.-F. von M. 25 000 mit M. 179 000 zu a. o. Abschreib. verwendet. Gleichzeitig beschloss die a. o. G.-V. v. 18./10. 1917 die Gleichstell. sämtl. Aktien, so dass Aktien-Vorrechte nicht mehr bestehen. A.-K. jetzt wie oben M. 1 478 000. – Bei Kapitalserhöhungen sind der frühere Besitzer des Langenölser Bergwerks Hugo von Dobschütz und die fünf Gründer der Ges. be- rechtigt, die Hälfte der jedesmal zu emittierenden Aktien zum Nennwerte zu übernehmen. Anleihe: M. 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. v. 1904, Stücke à M. 1000, rückzahlbar zu 103 %. Jährl. Auslos. im Juli auf 2./1. Die Anleihe ist an 1. Stelle hypoth. sichergestellt u. diente zur Tilg. des Restes der Anleihe I, Erbauung der zweiten Brikettanlage u. Ver- stärkung der Betriebsmittel der Ges. Ende 1918 noch in Umlauf M. 223 000. Zahlst.: Berlin: Commerz- u. Disconto-Bank; Hildesheim: Hildesheimer Bank; Hannover: A. Spiegelberg. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Je M. 500 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., bis 10 % vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausser M. 8000 Gesamtfixum), Rest Super-Div. Ein Amort.-F. ist bis auf die Hälfte des eingez. A.-K. zu bringen. Derselbe dient als Aqui- valent f. allmähl. Entwert. des das Vermög. d. Ges. bildenden Bergwerkseigentums u. kann deshalb nach G.-V.-B. z. Ergänz. desselben verwendet werden. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundbesitz u. Wohnbäuser 297 106, Grubenwerte in Lichtenau u. Geibsdorf 636 991, do. in Troitschendorf (unverritztes Kohlenfeld) 217 132, Werksanlagen 363 003, Assekuranz 18 324, Kohlen, Holz u. Betriebsmaterial. 139 169, Kassa u. Effekten 270 783, Bankguth. 384 512, Debit. 162 540. – Passiva: A.-K. 1 478 000, R.-F. 150 000, Spez.-R.-F. 25 000, Amort.-F. 97 000 (Rückl. 2500), Teilschuldverschreib. 223 000, do. Einlös.-Kto 2060, Hypoth. 20 000, Anleihe-Zs. 5850, unerhob. Div. 840, Res. auf Unfallversich. Löhne u. Grundentschäd. 61 340, Talonsteuer-Res. 3000, Aktien-Erlös 19 785, später fällige Reste f. er- worbene Kohlenabbaugerechtigkeiten 69 181, Kredit. 172 911, Tant. an A.-R. 10 432, Div. 133 020, Vortrag 18 143. Sa. M. 2 489 565. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsunk. 1 614 329, Kursverlust u. Agio 2462, Abschreib. 171 500, Reingewinn 164 096. – Kredit: Vortrag 13 997, Erlös der gesamten Anlagen 1 925 600, Zs. 12 790. Sa. M. 1 952 387.