Kehlerbergban. Aufsichtsrat: 6828 Vors. Exz. Staatsministera. D. Dr. Krafft Graf von Crailsheim, Manches Stellv. Ed. Brinz, Max von Klenze, Geh. Komm.-Rat Ernst von Fromm, München; „„ Phil. Ritter von Schoeller, Leva; Alex. von Schreiber, Wien. Zahlstellen: München: Hauptkasse, Bayer. Vereinsbank. dintracht', Braunkohlenwerke und Briketfabriken in Neu-Welzouw (N./L.). Gegründet: 23./2. 1887, früher Gew. Eintracht I; eingetr. 23./4. 1887. Sitz der Ges. bis 11./11. 1905 in Berlin. Zweck: Erwerb, Einrichtung und Betrieb von Bergwerken und sich an Bergwerke an- lehnenden industriellen Unternehmungen. Die Ges. erwarb die Bergwerke, Abbauberech- tigung und Grundstücke der Gew. Eintracht I für M. 811 666 in Hypoth., M. 141 262 in Buchschulden u. M. 1 392 000 in Aktien. Die Ges. besitzt gegenwärtig: 1) die Grube Louise in Domsdorf, Kreis Liebenwerda; 2) die Grube Henriette bei Sallgast, Kreis Luckau; 3) die Grube Clara bei Neu-Welzow, Kreis Spremberg, erworben 1891 für M. 685 000 in Aktien; 4) Grube Clara II, bei Gosda; 5) Grube Clara III bei Zeissholz O.-L., Kreis Hoyerswerda, mit dem gesamten Besitz der früheren Aktiengesellschaft „Saxoniaé; 60 Grube Werminghoff 1 Werminghoff O.-L., Kreis Hoyerswerda. Zu den Grubenanlagen gehören u. a. 8 Brikettfabriken mit 51 Brikettpressen und um- fangreichen sonstigen Gruben- u. Fabrikanlagen sowie Arbeiterkolonien. Ausserdem ge- hören dazu zum Teil gleichfalls sehr erhebliche Bestände an Kohlenfeldern, welche die Fort- führung der Betriebe, selbst bei Annahme erheblicher Erweiterungen, auf lange Zeit sicher- stellen. Der Betrieb erfolgt zum grössten Teil im Tagebau. Eine neunte Brikettfabrik (Werminghoff) mit 10 Pressen kam ab Mai 1918 in Betrieb. Die Jahreserzeugung der Ges. beträgt jetzt rund 1 250 000 t Briketts u. rund 7– 800 000 t Rohkohle. Erhöhung der An- lagekonten 1913 um M. 2 577 796, 1914 um M. 1 958 999, 1915 um M. 2 048 188, 1916 um M. 4 304 271, 1917 um M. 5 850 497, 1918 um M. 5 738 897, wovon M. 837 500 auf Kohlen- felderwerbungen u. Abbaurechte entfallen. Gesamtwert der Anlagen Ende 1918 M. 23 646 169. Belegschaft insges. ca. 3300 Mann. Produktion: 1912 1913 1914 1915 1916 1917 1919 Kohlen . . hl 37 982 662 38 732 392 34 180 287 38 993 870 38 150 186 39 030 272 48 628 564 Briketts . . Ctr. 18 425 914 19 304 302 16 785 587 19 365 134 t 929 890 884 626 1 116 960 Der der Brikett-Produktion der Ges. erfolgt durch das Niederlausitzer Brikett- Syndikat-Ges. m. b. H. zu Berlin. Im Jahre 1910 beteiligte sich die Ges. Eintracht mit M. 1 000 000 (eingez. Ende 1915 M. 785 000) an der Matador Bergbau-Akt.-Ges. m. b. H. (St.-Kap. M. 2 000 000). Die zweite Million übernahm die Ilse Bergbau-A.-G.; die Matador-Bergbau-Ges. erwarb die Grube Marie bei Senftenberg Gebr. Reschke. Die Produktion dieses Werkes beträgt jährl. ca. 100 000 t. Seit 1914 auch Beteilig. bei der Klettwitzer Bergbau-Ges. m. b. H., u. zwar in Gemein- schaft mit den Niederlaus. Kohlenwerken. Weitere Beteilig. mit M. 50 000 an der Land- Ges. Eigene Scholle G. m. b. H. in Frankf. a. O.; an Niederlaus. Wasserwerks- Ges. mit M. 36 600 (eingez. M. 21 250), an Niederlaus. Brikettsyndikat mit M. 72 000 (eingez. M. 18 000). Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 600 000, erhöht 1892 um M. 700 000, 1895 um M. 700 000 zu 115 %, 1900 um M. 1 000 000, übernommen von der Mittel- deutschen Creditbank zu 155 %. Die G.-V. v. 11./11. 1905 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 zu 200 %, Agio mit rund M. 930 000 in den R.-F. Die neuen Mittel dienten zur Deckung der Baukosten der neuen Brikettfabrik auf Grube Clara u. zur Rückzahl. der Öblig. Nochmals erhöht It. G.-V. 23. 3. 1909 um M. 1 000 000 (auf M. 6 000 000) in 1000 Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 200 %, hiervon angeboten M. 715 000 den alten Aktionären zu 200 %. Mit M. 285 000 jungen Aktien wurde der Restkaufpreis des Besitzes der Akt.-Ges. Saxonia beglichen. Agio der M. 715 000 neuen Aktien mit M. 641 609 in R.-F. Die a. o. G.-V. v. 29. 8. 1917 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 4 000 000 (also auf M. 10 000 000) in 4000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1. 1. 1918, übernommen von einem Konsort. zu 150 %, an- geboten den alten Aktionären 3: 2 zu ebenfalls 150 %. Agio mit M. 2 000 000 in R.-F. Diese Kap.-Erhöh. ist erfolgt zur Beschaffung der Kapitalien für den Ausbau der Grube Werming- hoff, für die Übernahme der Abraumbetriebe auf den Ges.-Gruben in eigene Verwalt. u. für die Ausgestaltung dieser Betriebe sowie sonst. Erweit. u. Verbess. innerhalb des Gesamt- betriebes der Ges. wie z. B. Maschinisierung der Kohlenförderung. Anleihe: M. 3 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 23./12. 1911, üelz zu pari. 40 Stücke à M. 5000 u. 2800 à M. 1000, lautend auf den Namen der Mitteldeutschen Creditbank in Berlin oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 2./1. 1917 durch jährliche Auslosung von M. 150 000 im Juli (erstmals 1916) auf 2./1. (zuerst 1917); ab 2./1. 1917 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6monat. Frist vor- behalten. Eine hypothek. Sicherheit wurde nicht bestellt, doch darf die Ges. vor völliger Tilg. dieser Anleihe keine irgendwie bevorrechtigte Anleihe emittieren. Zunächst wurden nur M. 1 500 000 der Anleihe emittiert; restl. M. 1 500 000 1914 zu 97 % begeben. Noch in Umlauf Ende 1918 M. 2 700 000. Coup.-Verj. 47 (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin: Mitteldeutsche Creditbank, Jacquier & Securius, A. E. Wassermann. 1069