Salz- und Kali-Bergwerke. 1091 verarbeitung von Kalisalzen und deren Nebenprodukten. Die Kalibergwerke gliedern sich in solche, welche im Alleineigentum der Gesellschaft stehen, u. in solche, an denen die Ges. in höherem oder geringerem Grade durch Kuxen- oder Aktienbesitz beteiligt ist. Fabriken zur Verarbeitung der Rohsalze befinden sich auf den Werken Bernterode, Neubleichrode, Wolkrams- hausen, Wittelsheim, Bernburg u. in Hülsen bei Verden a. d. Aller. Die Einrichtungen der Fabriken sind ausreichend, um die von den einzelnen Schächten zugeführten Rohsalzmengen zu verarbeiten. Nach ihrer örtlichen Lage gruppieren sich die Kaliwerke in Unternehmungen a) im Kaligebiet des Südharzes, b) im Elsässischen Kaligebiet, c) im Hannoverschen u. An- haltischen Kaligebiet. Im einzelnen ist über die wichtigeren Werke folgendes zu bemerken: 1. Eigene Werke in Bernterode: Die Gerechtsame liegt in den Gemarkungen Neu- stadt, Haynrode, Kirchworbis, Breitenworbis u. Bernterode. Der Grundbesitz beläuft sich auf 47 ha 55 a 19 qm. Die Schächte „Preussen“ u. „Sachsen“' liegen 125 m von einander entfernt, sind mit einander durchschlägig u. mit elektr. Fördereinrichtungen versehen. Die Teufen betragen 572 bzw. 584 m. Die Salze bestehen aus Sylvinit, zum geringen Teile aus Carnallit u. bilden ein flachgelagertes Flöz mit Mächtigkeiten von 5–20 m. Zur Anlage Bernterode gehören Fabriken zur Herstellung von Kalidüngesalzen, Chlorkalium, Speisesalz und anderen chemischen Produkten. Der zum Betriebe benötigte elektr. Strom wird in eigener Zentrale hergestellt. Ausserdem besteht ein Anschluss an das Ringnetz der Überlandzentrale Südharz G. m. b. H., Bleicherode. Die Anlage ist mit der Station Bernterode der Eisenbahn- Halle- Cassel durch ein 2,8 km langes Anschlussgleis verbunden. Zur Anlage gehören 13 Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser für 27 Familien sowie 1 Kantinengebäude. Beteiligungs- ziffer im Kalisyndikat für Schacht Preussen ab 1./1. 1919 7.5633 %o. Schacht Sachsen hat eine Quote von 6.7229 %o. 2. Eigene Werke in Wolkramshausen: Von der Gerechtsame liegen 9 Felder (früher Nordhäuser Kaliwerke-Felder) in den Gemarkungen Hain, Steinbrücken, Uthleben, Sund- hausen u. Heringen; 15 Felder (früher Ludwigshall-Felder) in den Gemarkungen Klein-Furra, Rüxleben, Wernrode, Wolkramshausen, Haynrode, Dominium Münchenlohra, Klein-Wenden, Klein-Berndten u. Gross-Wenden. Der zu den Betriebsanlagen der Nordhäuser Kaliwerke u. denjenigen von Ludwigshall gehörige Grundbesitz umfasst 29 ha 84 a 1 qm und 21 ha 81 a 60 qm. Die Schächte Nordhäuser Kaliwerke I u. II haben eine Teufe von 600 m bezw. 610 m; sie sind miteinander durchschlägig u. werden elektrisch berrieben. Der Strom wird von der Zentrale der Chemischen Fabriken G. m. b. H. Wolkramshausen geliefert. Die Schacht- anlagen sind durch eine Kettenbahn über Tage miteinander verbunden. Die Salzführung besteht aus einem 30 m mächtigen Kern von Carnallit, dem Sylvinit in Mächtigkeit von 2.5 m über- u. in Mächtigkeit von 6 m untergelagert ist. Die Rohsalze werden den Anlagen der eben genannten Chemischen Fabriken zur Vermahlung u. Weiterverarbeitung zugeführt, u. zwar durch eine Drahtseilbahn von 3,2 km Länge. Zur Anlage gehören 3 Beemten- u. Arb.- Wohnhäuser für 4 Familien. Beteil.-Ziffer ab 1./1. 1919 für Schacht I 6.7229 %o, für Schacht II 5.7703 %o0. Der Schacht Ludwigshall hat eine Teufe von 684 m; er ist mit dem Schacht der Gewerkschaft Immenrode durchschlägig. Die Förderung erfolgt durch eine Dampfördermaschine. Dampf u. Strom werden ebenfalls von den benachbarten Chemischen Fabriken Wolkramshausen geliefert, die auch die Rohsalze verarbeiten. Die Salze bestehen aus Carnallit u. Hartsalz. Die Mächtigkeit der Lager schwankt zwischen 6 u. 47 m. Zur An- lage gehören 8 Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser für 25 Familien. Bei Ludwigshall lag der Betrieb bis Anfang 1919 still. Beteil.-Ziffer ab 1./1. 1919 4.7621 %o. 3. Kaliwerk Neu-Bleicherode in Neustadt (Kr. Worbis). Die Berecht- same umfasst insges. ca. 4½ Maximalfelder. Der Grundbesitz beträgt 37 ha 14 a 59 qm. Teufe des Schachtes 680 m. Die Werksanlagen sind in der Gemeinde Neu- stadt errichtet. Mit den Bohrungen u. Grubenbauen wurden zumeist Sylvinite, daneben Carnallite erschlossen. Eigene Anschlussbahn nach Grossbodungen mit der Eisenbahn- linie Bleicherode-Herzberg verbunden. Elektr. Energie bezieht die Ges. von den Deutschen Kaliwerken. Das Werk ist mit allen für den Betrieb erforderl. Tagesanlagen, insbes. einer Chlorkaliumfabrik, ausgerüstet. Ausserdem besitzt die Ges. eine Ringofen- ziegelei für eine Jahresleistung von 3 Mill. Steinen. Die Zweischachtfrage wird durch einen Durchschlag mit dem Schacht der benachbarten Gew. Weidtmanshall gelöst. Das Kontingent im Kalisyndikat beträgt z. Z. ab 1./1. 1919: 7.2831 %0. Im Aug. 1917 er- folgte ein Wassereinbruch, doch können die Laugen durch Pumpen ohne Schwierigkeit gehoben werden. Der Absatz in dz K20 stellte sich im J. 1913 auf den Werken Bernterode Nordh. Kaliwerke Ludwigshall Neu-Bleicherode Amelie in Gruppe I 2 322 87 67.70 1 964.28 — „ 66 290.93 20 151.68 670.01 66 350.10 90 093.36 „ „ 36 763.59 27 927.54 9 892.83 120 428.31 88 638.91 5 „ 126 973.09 9 914.22 15 076.88 48 440.18 — 1 532.95 — = zuammen: 230 027.61 131 849.26 25 707.42 188 742.69 227 172.45 Die eigene Be- teilig. betrug: 160 965.61 151 622.35 80 647.– 126 930.69 172 453.45 der übrige Teil entfiel auf Beteiligungskäufe. 69*