1096 Salz- und Kali-Bergwerke. Fabrikbetriebes ist 1905 erteilt; die Fabrik ist Jan. 1906 in Betrieb gekommen. Ergänzungs- u. Neuanlagen, sowie Anschaff. erforderten bis 1914 noch erhebliche Beträge. Beteilig. mit M. 478 000 vollgez. Aktien an der Steinhuder Meerbahn (letzte Div. 2, 1½, 1, 2½, 2½ %), nach Abschreib. mit M. 143 400 zu Buch stehend. Kalisyndikat, Beteilig. ab 1./1. 1919 mit 6.7229 %o, entsprechend dem Kontingent nach dem Reichskaligesetz. Belegschaft zus. ca. 250 Mann. Die Ges. Sigmundshall hat 1908 die mit ihr markscheidende Gerechtsame der Kalibohrgesellschaft Neu-Wunstorf (Gew. Morgensegen) erworben behufs Arrondierung der Felder von Sigmundshall. Produktion von Sigmundshall: 1911/12: 47 978 dz Kali der Gruppe II, 50 478 dz Kali der Gruppe III u. 31 082 dz Kali der Gruppe IV; 1912/13: 18 236 dz Kali der Gruppe II, 70 080dz Kali der Gruppe III, 40 271 dz Kali der Gruppe IV; 1913/14: 21 201 dz Kali der Gruppe II, 44 120 dz der Gruppe III, 26 944 dz der Gruppe IV, zus. 92 265 dz Kali: 1914/15; 30 726 dz Kali der Gruppe II, 30 004 dz der Gruppe III, 9774 dz der Gruppe IV; zus. 70 504 dz Kali; 1915/16–1917/18: Zus. 83 789, 65 641, 61 965 dz. Das Geschäftsj. 1914/15 ergab nach M. 226 436 Abschreib. einen Verlust von M. 192, um welchen Betrag sich der Gewinnvortrag aus 1914 auf M. 178 069 verminderte. Hierzu M. 415 125 Bruttogewinn für 1915/16, zus. M. 587 195 Gewinn, der zu Abschreib., Rückl. u. Vortrag Verwendung fand. 1916/17 M. 485 338, 1917/18 M. 582 811 Reingewinn. Die Fabrikbetriebe ruhten vom 23./12. 1917 bis Mitte April 1918 wegen Kohlenmangel gänzlich. Laut Gen.- Vers. v. 15./12. 1906 erwarb Sigmundshall 4000 Kuxe der 5000 teil. Gewerkschaft Weser und gab als Kaufpreis M. 850 000 Sigmundshall-Aktien mit Div.- Ber. ab 1./10. 1907. Weitere M. 150 000 Sigmundshall-Aktien wurden der Gew. Weser ausgehändigt und dienten als Gegenwert für die seitens der Gew. Weser auf 4550 Kuxe ausgeschriebene Zubusse. Behufs Aufbringung der weiteren Mittel zum Schachtbau hat die Gew. Weser ferner eine 5 % hypohek. Anl. von M. 2 500 000 aufgenommen u. die Ges. Sigmundshall beschloss zu diesem Zwecke am 15./12. 1906 die Erhöh. des A.-K. um M. 1 000 000 (8. bei Kap.). Die Gew. Weser untersteht den Bestimmungen des Schaumburg-Lippischen Berg- gesetzes v. 28./3. 1906. Die Schaumburg-Lippische Regierung besitzt von den 5000 Kuxen 450 Frei- kuxe u. delegiert einen Vertreter in den Grubenvorstand. Das durch Verleihungsurkunde v. 26.9. 1906 der Gew. Weser verliehene Bergwerkseigentum in Schaumburg-Lippe bezieht sich auf die Aufsuchung und Gewinnung von Steinsalz und den mit ihm auf der nämlichen Lager- stätte vorkommenden Salzen, namentlich Kali-, Magnesia-, Borsalzen u. Soolquellen, sowie Erdölen etc. u. umfasst etwa 22 000 ha. Von diesem Komplex grenzt der ganze nördliche Teil unmittelbar an die Felder der Alkaliwerke Sigmundshall. Der Weser-Schacht, mit dessen Bau im Aug. 1910 begonnen wurde, erreichte 1914 die Endteufe von 650 m, ist bis dahin ausgemauert u. mit Einstrichen etc. versehen. Bei 385 m Teufe wurde 1913 ein Hart- salzlager von 3–5 m Mächtigkeit mit einem Gehalt von 13–20 % Chlorkalium erschlossen. Inzwischen ist ein Sylvinitlager im Weserfelde von Sigmundshall aus in einer Mächtigkeit von 3½ m u. mit einem Chlorkaliumgehalt von 24 % angefahren. Sohlen sind ausgesectzt bei 385, 435, 535 u. 635 m Teufe. Auf der 535 m-Sohle erfolgte Anfang April 1914 der Durchschlag mit der von der Sigmundshaller Schachtanlage aus getriebenen Verbindungs- strecke. Nach Einbau der definitiven Schachtfördereinricht. (abgesehen vom eisernen Förder- gerüst) konnten gegen Ende Sept. 1914 mit der infolge des Kriegsausbruches stark vermin- derten Belegschaft die Aus- u. Vorrichtungsarbeiten auf der 535 m- u. 635 m-Sohle wieder aufgenommen werden. Inzwischen musste der Betrieb auf eine Schicht beschränkt bleiben, weil sich die Belegschaft durch weitere Einziehungen fortwährend verminderte. Im Dez. 1918 Wiederaufnahme der Aus- u. Vorrichtungsarbeiten. In dem bis jetzt aufgeschlossenen abbauwürdigen Sylvinitlager wurden auf der 535 m-Sohle 160 m streichend aufgefahren bei einer Mächtigkeit von 2,4–3,1 m u. einem durchschnittlichen KCl- Gehalt von 26 %. Über Tage sind die definitiven Anlagenfertiggestellt. Provisorische Beteiligungs-Quote von 0.8259%0. Eine Förderung findet z. Z. nicht statt. Die chem. Fabrik der Alkaliwerke Sig- mundshall ist in der Lage, die Fabrikation für beide Werke zu übernehmen. Die Alkali- werke Sigmundshall haben für obengenannte Weser-Anleihe die selbstschuldner. Bürgschaft übernommen u. hierfür auf ihren Besitz eine Sicher.-Hypoth. zur II. Stelle eintragen lassen Die G.-V. von Sigmundshall am 6./9. 1909 genehmigte die Beteilig. an der Phosphatfabrik Hoyermann G. m. b. H. in Hannover u. Nienburg a. Weser mit M. 510 000 in St. Anteilen. Die Phosphatfabrik hat ein Ges.-Kapital von M. 1 000 000, ausserdem ist eine 4½ % Anleihe von M. 500 000 aufgenommen, davon jetzt noch M. 211 000 in Umlauf. Die Phosphatfabrik betreibt ein Handelsgeschäft in Kali- u. sämtl. Düngemitteln u. eine Fabrik in Nienburg in Superphosphaten. Diese Ges. schloss 1909/10 mit Verlust ab, der durch die Gewinne der Jahre 1910/14 getilgt worden ist; für 1914/15–1917/18 je 10 % Div. verteilt. Die Ges. Hoyermann ist bei dem Deutschen Kali-Kontor G. m. b. H. in Berlin beteiligt. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000 erhöht lt. G.-V. v. 20./10. 19046 um M. 1 000 000, angeb. den Aktionären zu 145 %; eingezahlt zunächst 25 % u. das Agio, seit 15./2. 1906 voll bezahlt. M. 350 000 Aufgeld in R.-F. Die G.-V. v. 7./6. 1906 beschloss nochmalige Erhöh. um M. 500 000, ab 1./10. 1906 div.-ber., übernommen von einem Konsort. zu 200 %, angeb. den Aktionären zu 210 %. M. 500 000 Aufgeld in R.-F. Weitere Erhöh. des A.-K. it. G.-V. v. 15./12. 1906 behufs Erwerb. von 4000 Weser-Kuxen (s. oben) um M. 1 000 000 zu pari, begeben unter Ausschluss des Bezugsrechtes der alten Aktionäre. Hypoth.-Anleihe: M. 2 000 000 in 5 % Oblig. von 1905, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 500, 1000, 2000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1908 durch Auslos. im Jan. auf 1./7. Der Erlös diente