1124 Salz- und Kali-Bergwerke. 1500 Ladungen Rohsalz (a 10 t), eine elektr. Kraftstation mit 3 Generatormasch. à 1200, 600 u. 250 PS. effektiv, sowie eine Turbine für 2000 PS., Kesselhaus mit Kesseln u. Dampf. schornstein, Bahnanschluss zur Station Sehnde, Werkstätten, Magazin, Wasserturm, Bureau- gebäude, Arb.-Schlafhaus u. Portiergebäude. Ausserdem ist eine komplette Chlorkalium- fabrik vorhanden, welche Mitte 1908 dem Betriebe übergeben wurde. Die Fabrik vermag werktäglich annähernd 6000 dz Rohsalz auf K0Cl zu verarbeiten. Eine Endlaugenkonzession besteht nicht, da die Verarbeitung von Hartsalzen und Sylviniten keine Endlaugen ergibt. Das Werk verfügt ausserdem über eine Arbeiter-Kolonie (31 Wohnungen) und 4 Beamtenwohnhäuser. Die Belegschaft von Friedrichshall I betrug Ende 1913 327 Mann. Seit 1908 gehört Friedrichshall dem Kalisyndikat an; Quote ab 1./1. 1919 12.1012 %0; es entfallen auf Schacht I 6.7229 %, auf Schacht II 5.3783 0. Die Förderung u. der Versand der Kalisalze wurde Ende Aug. 1907 aufgenommen. Absatz 1909–1911: 94 031.58, 115 685.83, 127 228.42 dz K20, doch erhöhte sich der Absatz unter Berücksichtig. der Tausche u. Übertrag. 1912 auf 155 566.42 dz K20; 1913–1918 zus. 156 014.26, 134 912, 105 085, 171 384, 204 479, 178 727 dz K20. Die Ges. erzielte 1909–1918 aus diesen Produktionen einen Gesamterlös von M. 1 650 963, 1 138 482, 1 564 293, 2 136 089, 2 062 023, 1 401 096, 1 051 202, 1 686 063, 2 441 534, 3 383 679 inkl. der durch Austauschverträge erzielten Einnahmen. Der Betrieb unter Tage wurde während des Krieges voll aufrecht erhalten. Im J. 1915 verblieb nach M. 377 560 Abschreib. ein Reingewinn von M. 164 111, der vorgetragen wurde; 1916–1918 konnten Reingewinne von M. 597 244, 924 913, 1 301 849 erzielt werden. Friedrichshall II. Der Bau des zweiten Schachtes, der 1650 m von Schacht I gradlinig entfernt liegt, wurde Ende März 1911 begonnen. Der Schacht ist als zweiter fahrbarer Aus- gang entsprechend der Bergpolizeiverordnung u. als förderfähiger Schacht im Sinne des Kali- gesetzes ausgebaut. Der Durchschlag zwischen Werk I u. II erfolgte am 31./3. 1913. Am 1./4. 1913 erhielt Friedrichshall für den förderfertig hergestellten zweiten Schacht den beantragten 10 %igen Quotenzuschlag, am 1./6. 1913 das abgetrennte Werk Friedrichshall II auf Antrag eine besond. Beteilig.-Zifler in Höhe von 2.0635 %0 u. ab 1./7. 1916 eine endgültige Beteil.-Ziffer von 96 % d. Durchschnittsbeteil. aller Werke (s. auch oben). Die Verteufung des Schachtes II ist in 1913 beendet, Endteufe 813 m. An Tagesanlagen sind auf Friedrichs- hall II vorhanden: eine elektr. Förderanlage, System Koepe, Förderhaus mit Förderturm, Mühle, elektr. Freileitung von Schacht I nach Schacht II, Bahnanschluss an das Nordende des Hauptbahnhofes, Kauen u. Bureaugebäude, Sprengstoffmagazin etc. Kapital: M. 6 250 000 in 6250 Aktien à M. 1000; 4000 Aktien gingen Anfang 1914 an Gew. Preuss. Börnecke über, deren Kuxe sich im Besitz der Gew. Neu Stassfurt befinden. Urspr. A.-K. M. 2 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 23./12. 1901 um M. 2 000 000, übernommen vom Schles. Bankverein in Breslau, angeboten den Aktionären 1:1 v. 12./7.–1./8. 1902 zu 103 %, Aktienstempel u. Kosten zu PFasten der Ges. Die G.-V. v. 12./3. 1904 beschloss die Erwerbung sämtl. Geschäftsanteile der Bergwerks-Ges. Glückauf Sarstedt, G. mi b. H. gegen Gewährung von M. 1 250 000 in neuen Aktien von 1904. Die G.-V. v. 12./3. 1904 beschloss zu diesem Zwecke, sowie behufs Niederbringung eines Schachtes auf Sarstedt-Giften die Erhöhung des A.-K. um M. 2 250 000, div.-ber. ab 1./1. 1905. Die nicht zum Erwerb von Sarstedt benötigten 1000 Aktien wurden den alten Aktionären zu 103 % angeboten. Die G.-V. v. 2 /6. 1905 erteilte die Genehmig. an den Vorst., die sämtlichen Anteile der Bergwerksgesellschaft Glückauf Sarstedt m. b. H. an die durch die Ges. Friedrichshall neu gebildeten Kaliwerke Sarstedt Act.-Ges. in Sehnde gegen Gewährung von nom. M. 1 650 000 Aktien dieser Ges. und M. 600 000 bar abzutreten. Diese Sarstedt-Aktien wurden Ende 1910 an die Handelsvereinigung A.-G. in Berlin zu 120 % verkauft. Die Valuta wurde am 1./4. 1912 geleistet. Hypoth.-Anleihe: M. 3 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. von 1910, Stücke à M. 1000, rückzahlbar zu 102 %; Tilg. lt. Plan von 1916–1933. Auslos. im Sept. auf 2./1. Zs. 2./1. u. 1./7. Sicherheit: I. Sicherungshyp. auf die Bergwerksgerechtsame nebst Schacht, Bergwerks- u. Fabrikanlagen. Aufgenommen zur Abstoss. von Bankschulden, zum Bau des zweiten Schachtes etc. Im Umlauf Ende 1918 M. 2 537 000. Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank, Deutsche Palästinabank; Breslau: Schles. Bankverein (Fil. d. Deutschen Bk.), E. Heimann Kurs Ende 1912–1918: 99.25, 96, 96*, –, 94, –, 987 %. Eingeführt in Berlin am 13./6. 1912 zu 100.25 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. besondere Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., vom Rest 10 Tant. an A.-R. (ausser einem Fixum von M. 1500 für jedes Mitgl, der Vors. das Doppelte), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundstücke: Anlage I 157 000, do. II 40 000, Berg. werk: Anlage I (Schacht u. Grubenbaue, Gebäude, Masch. u. Apparate) 2 709 001, do. II 1 638 601, Fabrik (Gebäude, Masch. u. Apparate) 446 000, Hilfswerke: Anlage I: masch. An- lagen u. Bahnanlage, Plätze, Wege u. Einfriedig. 906 500, Verwalt.-, Betriebs- u. Wohngebäude 416 462, Inventar, Geräte, Werkzeuge, Werkstättenmasch. 19 104, zus. 1 342 066, abz. 121 750 Abschreib. bleibt 1 220 311, Anlage II do. 1 366 915, Kalisalze, Kohlen u. sonst. Material 296 987, Kalisyndikat-Stammeinlagen 22 170, Salzausfuhr G. m. b. H. Stammeinlage 4375 Beteilig. 100 500, Kaut. 239 332, Effekten 2 579 250, Kassa 22 153, Debit. einschl. Bankguth. 2 756 240. – Passiva: A.-K. 6 250 000, Anleihe 2 537 000, do. Einlös.-Kto 134 640, do. Zs.-Kto 47 825, R.-F. 290 000 (Rückl. 60 000), Spez.-R.-F. 150 000, Rückl. für Aufgeld der Anleihe 50 740, Talonsteuer-Res. 60 000, Syndikatskosten u. Preisausgleiche 487 889, Verpflichtungen