Petroleum-Industrie. 1143 Kalisalz- u. Olbohr-Vertrag ab 1910 noch 90 Jahre läuft, steht mit noch M. 1 000 000 zu Buche, nachdem darauf 1910 M. 200 000 zur Abschreib. gelangten. Das Grundeigentum der Ges. in den Gemeinden Edemissen, Ödesse (Bohrwerk OÖlheim) u. Obershagen umfasst zus, 16 ha 40.88 a. Die nicht benutzten Ölheimer Flächen sind verpachtet. Auf dem Werke in Ölheim waren 1915–1917 17 Bohrlöcher in Betrieb. Die G.-V. v. 16./5. 1905 beschloss Verkauf von 210 Anteilen der Bohrges. Hänigsen für M. 126 000, für die der Ges. verbleib. 50 Anteile erhielt dieselbe Beteilig. mit 50 Kuxen an der neuen Kaligewerkschaft Riedel u. ausserdem im Austausch Ölgerechtsamen um Hänigsen gegen die dingl. Rechte Oldhorst nebst M. 3000 Pachtvergüt. (siehe oben). 1908 Verkauf dieser 50 Riedel-Kuxe, die 1906 u. 1907 eine Zubusse von je M. 250 bezw. 50 erforderten. Sämtliche seit Jahren schwebenden Prozesse wegen der Hypoth.- u. Grundschulden kamen 1913 durch Vergleich zur Erledigung. Rohöl-Prod. in Ölheim 1909–1915: 768 969, 503 301, 355 865, 317 666, 291 409, 301 569, 265 747 kg. Einnahme für Rohöl 1913–1918 M. 34 761, 42 033, 50 940, 97 950, 126 429, 114 956. Die a. o. G.-V. v. 6./8. 1907 beschloss die Übernahme einer Beteilig., d. h. den Erwerb von sogen. Bruttoanteilen im Betrage von M. 350 000 einer galizischen Erdölunternehm., nämlich der Karpathen-Akt.-Ges. in Tustanowice. Das Lieferungsabkommen mit der Raffinerie Steyj wurde 1910 gelöst, da es sich für die Ges. verlustbringend gestaltete, ein weiterer Teil 1913 für M. 106 353 verkauft. Aus der Beteilig. an den galizischen Gruben flossen der Ges. im J. 1908–1911 1 918 156, 1 586 610, 1 130 000, 1 200 000 kg Rohöl zu. Die Einnahmen aus Tustanowice-Nafta betrugen 1913–1918: M. 43 144, 33 801, 52 029, 102 067, 125 673, 114 875. Da seit Anfang Sept. 1914 bis Mai 1915 der östl. Teil Galiziens mit den Rohölgruben Tustanowice— Boryslaw durch die Russen besetzt war, so gingen die Einnahmen daselbst in dieser Zeit zurück, zumal ein Teil der Gruben, an denen die Ges. beteiligt ist, durch die Russen zer- stört wurde. Neuerdings sind die Gruben in polnischen Händen. Kapital: M. 1 006 000 in 1006 gleichber. abgest. Vorz.-Aktien Lit. A (Nr. 1–1000) à M. 1000. Urspr. M. 2 175 000 in St.-Aktien u. M. 2 300 000 in Prior.-Aktien. Über die Herabsetz. u. Wandlungen des A.-K. siehe Jahrg. 1912/13 dieses Handbuches. Genussscheine: Die Ges. kann zur Amort. eigene Aktien erwerben oder durch Auslos. al pari zurückzahlen. Für jede al pari zurückbez. Aktie erhält der Besitzer einen Genuss- schein, welcher zum Bezuge der Super-Div. berechtigt. Hypotheken: M. 8000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), bis 4 % Diyv., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (u. ausserdem eine jährl. Vergüt. von M. 6000), verbleib. Überschuss zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Dingliche Rechte in Oldhorst u. Tustanowice 782 372, Ländereien: Grundeigentum in Ölheim u. Hänigsen 10 746, Gebäude 20 100, Bohrtürme u. Röhren 5000, Masch., Werkzeuge, Bohr- u. Pumpgeräte, Tanks 3000, Röhrenleit., Bahnanlage, Fuhrpark u. Mobilien 1, Materialien 9143, Ölheimer Rohöl 254, Kassa 362, Wertp. 209 247, Bankguth. 253 864, Debit. 22 497. – Passiva: A.-K. 1 006 000, R.-F. 100 600, Hypoth. 8000, Kredit. 12 690, Aktien-Erlös 915, Wartegelder Oldhorst 1535, unerhob. Div. 3600, Neubohrres. 100 000, Rentensteuer Galizien 30 000, Talonsteuer-Res. 1006, Gewinn 52241. Sa. M. 1 316 588. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-Unk. 64 517, Gen.-Unk. 25 087, Hypoth.-Zs. 480, Abschreib. 136 262, Rückl. f. Neubohrres. 20 000, Gewinn 52 241. – Kredit: Vortrag 52 247, Ölheimer Rohöl 114 956, Tustanowice-Naphta 114 875, Wasserliefer. 132, Pacht und Miete 303, Zs. 16 074. Sa. M. 298 589. Kurs: Abgest. Vorz.-Aktien Ende 1904–1918: 81.60, 103.50, 85.75, 49.75, 56, 12.60, 21.50, 13.50, 7.25, 19.25, 23.75*, –, 60, 108, 70* %. Zugel. Mai 1904; erster Kurs 25./5. 1904: 66.25 %. Dividenden 1904–1918: 4½, 5, 1, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 5, 0 %. C.-V.: 4 J. (F), Direktion: Wilh. Bösche, W. Hackmann. Aufsichtsrat: (Bis 7) Vors. Rechtsanwalt Paul Hennig, Stellv. Bankier Albert Küster, Berlin; Kaufm. Max Grünbaum, Charlottenburg. Zahlstellen: Berlin: Ges.-Kasse, Bergmann & Fraedrich Nachf. Petroleum-Raffinerie vorm. August Korff in Bremen mit Zweigniederlassungen unter der Firma: „Kaiseröl Fabrik-Niederlage der Petroleum-Raffinerie vorm. August Korff, Bremen“ in Berlin, Breslau, Braunschweig, Dresden, Frankfurt a. M., Leipzig u. Magdeburg. Gegründet: 21./5. 1887. Gründung siehe Jahrg. 1900/01 ds. Buches. Zweck: Ein- und Verkauf von Petroleum, Betrieb von Petroleumraffinerien, Handel mit den in den Raffinerien hergestellten Fabrikaten und Betrieb aller damit in Verbindung stehenden Geschäfte. Die Ges. besitzt in Bremen mit Bahnanschluss versehene Grundstücke, Gebäude, Betriebsanlagen u. Masch., 3 Leichterfahrzeuge und eine grosse Anzahl Cisternen- Pagen. In Nordenham wurde 1888 eine Bassinanlage errichtet, von der die Piers 1902/1903 von der Oldenburg. Regierung übernommen wurden; der Wert der verbliebenen Bassin- anlage u. 4 anderer Bilanzposten ist auf je M. 1 abgeschrieben. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Inh.-Aktien à M. 1000. Die Aktien können gegen Er- legung einer Gebühr in Namen-Aktien umgewandelt werden und umgekehrt. Hypothekar-Anleihe: M. 1 000 000 in 4 % Oblig. von 1892 à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. durch jährl. Ausl. im Jan. auf 1./4. Die Anleihe diente zur Tilg. von Hypoth. u. Ver- gröss. des Betriebes. Zahlst.: Bremen: Disconto-Ges. Am 31./12. 1918 noch in Umlauf M. 179 000.