Petroleum-Industrie. 147 konnten aus den galiz. Petroleum-Unternehmungen, an denen die Ges. beteiligt ist, Gewinne noch nicht erzielt werden. Es werden drei aussichtsreiche Tiefbohrungen niedergebracht. Die Bilanz per 1913/14 schloss mit M. 113 171 Verlust ab. Die Ges. wurde von der Auf- stellung einer Bilanz für 1914/15 befreit, da ihre Ölfelder im militärischen Operationsgebiet lagen. Aus gleichem Grunde konnte die Ges. auch für 1916/17 einen Abschluss nicht vor- legen und tat dies erst 1919 mit dem Jahre 1917/18 zusammen. Es ergab sich ein Verlust von M. 323 713, der auf neue Rechnung vorgetragen und damit der Verlustsaldo auf M. 476 364 erhöht wurde. Ausser den grossen Schäden durch Stillegung der gesamten Anlagen der Ges. ist ihr durch Kriegsmassnahmen ein Schaden von etwa K. 125 000 ent- standen. In der G.-V. v. 21./3. 1919 wurde bemerkt, dass die im J. 1916 beabsichtigte Kap.-Erhöh. bis zur Klärung der wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse noch in der Schwebe bleiben müsse. Eine Grube der Ges. sei fündig und die monatliche Produktion betrage 10 Waggons. Die Petroleumterrains seien stark im Preise gestiegen. Kapital: M. 1 800 000 in 1800 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari, eingez. bis 31./3. 1913 25 %; restl. 75 % am 2./5. 1913 eingez. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: 1913 am 4./6. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1918 (1916/17 u. 1917/18): Aktiva: Dauernde Beteilig. an galiz. Petroleumunternehm. 1 738 454, div. Ölterrains 17 015, Bankguth. 152 919, Mobil. 1, Verlust 476 364. – Passiva: A.-K. 1 800 000, Kredit 500 000, R.-F. 84 754. Sa. M. 2 384 754. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 152 651, Handl.-Unk., Reisespesen des A.-R. usw. 38 492, Steuern 30 963, Verlust aus Beteilig. an galiz. Petroleum-Unternehm. 255 916. – Kredit: Zs. 1659, Verlust 476 364. Sa. M. 478 024. Dividenden 1912/13–1917/18: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Herm. Waldeck, Mannheim. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Joseph Hohenemser, Mannheim; Stellv. Diplom-Ing. Herm. Wolf, Homburg v. d. Höhe; Fabrikbes. Paul Compes, Dr. Herm. Friederich, Düsseldorf; Bankier Dr. Gustav Hohenemser, Mannheim; Geo von Kaufmann, München; Chemiker Dr. Ernst Schmid, Ludwigshafen a. Rh. Zahlstellen: Mannheim: Ges.-Kasse, H. L. Hohenemser & Söhne; Frankf. a. M.: M. Hohenemser. Actiengesellschaft für Petroleum-Industrie, Nürnberg 13, mit Zweigniederlassung Breslau; Fabriken in Nürnberg. Gegründet: 29./4. 1896. Zweck: Gewinnung u. Verarbeitung von Erdöl u. seinen Proukten, Betrieb der damit in Zus. hang stehenden Handelsgeschäfte, Erwerb. ähnlicher Unternehm. oder Beteilg. daran. Auch Betriebe in Cosel, Schmiedefeld (Schlesien) u. in Mannheim-Rheinau. Die Geschäftsbetriebe der Ges. wurden 1914 durch den Kriegszustand ungünstig beeinflusst, doch konnten 1915–1917 wieder günstige Gesamtergebnisse erzielt werden. 1918 resultierte nach Abschreib., Kursverlusten etc. ein Fehlbetrag von M. 111 663. Kapital: M. 1 150 000 in 1150 Aktien à M. 1000. Bis 1913: M. 400 000. Die a. o. G.-V. v. 11./8. 1913 beschloss behufs Ankauf der Raffinerie Ploesti in Rumänien Erhöhung des A.-K. um M. 400 000. Ferner wurde in der G.-V. v. 11./8. 1913 beschlossen, weitere M. 350 000 zum Parikurse zu begeben, um Ölfelder in Rumänien zu erwerben. Das rumänische Unter- nehmen in Ploesti wurde im Juli 1916 verkauft. Die Aktien der A.-G. für Petroleum-Ind. zen 1918 an die Th. Goldschmidt A.-G. in Essen über, u. zwar in Umtausch gegen Aktien ieser Ges. Geschäftsjahr: Kalenderj., bis 1906 vom 1./5.–30./4. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige a. o. Abschreib. u. Rückl., 5 % Div., vom übrigen Gewinn die vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. zilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 414 191, Fabrik- u. Lager- einricht. 90 993, Kesselwagen 8390, Eisenfässer 12 028, Werkzeug- u. Laboratoriumsgeräte 508, Bureaueinricht. 5720, Pferde u. Fuhrwerk 1649, Kaut. 1480, Patente 1312, Kassa 220, Wertp. 766 140, Buchforder.: Guth. b. Banken u. Verschied. 234 949, Beteilig. 30 000, Vorräte 130 478, Verlust 111 663. – Passiva: A.-K. 1 150 000, Hypoth. 172 000, Buchschulden 96 285, Rückl. 371 299, besond. Rückl. 20 000, Vortrag 140. Sa. M. 1 809 726. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 166 412, Steuern 48 400, Abschreib. 22 762. – Kredit: Rohgewinn 125 912, Verlust 111 663. Sa. M. 237 575. Gewinn: 1902/03–1905/06: M. 307 437, 189 977, 311 991, 305 346; 1906 (8 Mon.): M. 190 948; 1907–1917: M. 429 397, 197 303, 51 849, 124 691, 184 644, 126 889, 218 188 (12 %), 135 040 (0 %, 589 329 (20 %), 422 008 (17½ %), 110 307 (15 %). Ausserdem für 1917 einen Bonus von M. 100 auf jede Aktie gewährt. Div. in früheren Jahren durchschnittlich 38 %. Div. 1918: 0 %. Direktion: Dr. Ludw. Landsberg, Peter Deiglmayr; Stellv. Simon Lieb. Prokuristen: Herm. Hausser, Jos. Herrmann. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Dr. Karl Goldschmidt, Seeheim a. Bergstrasse; Dr. Hubert Vierling, München; Dr. Friedr. Bergius, Berlin; Rob. Friedländer, Dr.-Ing. Richert von Koch, Gen.-Dir. Heinr. Brückmann, Berlin. B Ges.-Kasse; München u. Nürnberg: Bayer. Vereinsbank; Nürnberg: Deutsche ank Fil.