1148 Petroleum-Industrie. Danubia-Akt.-Ges. für Mineralölindustrie in Regensburg. Büro in München, Landsbergerstr. 182. Gegründet: 26./9. 1917 mit Wirkung ab 1./1. 1917; eingetr. 27./10. 1917. Gründer: Danubia Ges. für Mineralöl-Ind. m. b. H. in Liqu. in Regensburg; Geheimrat Ernst Ritter von Fromm, München; Kgl. Hofrat Heinr. Osel, Pasing bei München; Dr.-Ing. Wilh. Ruckdeschel, Rechtsanw. Dr. Otto Kahn, München. In die Akt.-Ges. wurde von der Danubia Ges. für Mineralöl-Ind. m. b. H. in Liqu. in Regensburg das von dieser Ges. betriebene Unternehmen eingebracht auf Grund der für den 31. Dez. 1916 errichteten Vermögensaufstell. mit allen in dieser aufgeführten Aktiven u. den Passiven in beschränkter Höhe sowie dem Rechte der Firmenfortführung gegen voll einbez. Aktien im Betrage von M. 1 500 000 zum Nennwert. In der Eröffnungsbilanz v. 31./12. 1916 stehen die Immobilien mit M. 70 000, die Gebäude mit M. 362 000, die Fabrikeinricht. mit M. 750 000 u. die Kesselwagen mit M. 250 000 zu Buch, während die Schiffe, die Eisenfässer u. die Mobil. u. Utensil. mit je M. 1 eingesetzt sind. Die Warenvorräte sind mit M. 330 721 bewertet. Debit. betrugen M. 62 196 u. Kredit. M. 330 244. An Kassa u. Bankguth. waren M. 375 324 vorhanden. Zweck: Übernahme u. Fortbetrieb des Geschäftsunternehmens der Danubia Ges. für Mineralöl-Ind. m. b. H. in Regensburg; Fabrikation u. Handel mit Ölen, Benzin, Petroleum u. chemischen Produkten sowie ähnlichen Gegenständen jeder Art, Erricht. von Anlagen, die zur Erreich. u. Förder. dieses Zwecks dienen; die Beteilig. bei anderen industriellen u. gewerbl. Unternehm. des In- u. Auslands jeder Art sowie der Betrieb solcher Unternehm. Am Regensburger Petroleumhafen wurde in den letzten Jahren eine Tankanlage, eine Benzin- u. Mineralölraffinerie erbaut. Das Unternehmen ist mit eigenen Donautankschiffen u. mit einem Kesselwagenpark ausgestattet. Zu dem Grundbesitz von etwa 6 Tagw. wurden weitere 10 Tagw. hinzuerworben. Die Firma stellt die erste Raffinerie Bayerns dar, welche in der Lage ist, vom Rohöl angefangen, alle von der Industrie benötigten Fertigerzeugnisse zu erzeugen. Mit Ausnahme der Benzinfabrik, die auch in 1918 mangels Rohbenzin noch nicht in Betrieb gesetzt werden konnte, waren die Anlagen der Ges. zur Gewinnung von Schmier- ölen und für die Herstellung von Spezialölen in vollem Umfang beschäftigt. Die Fertig- stellung der neuen Destillations- und Raffinations-Anlagen steht bevor. Um nicht vollständig von ausländischen Rohstoffen abhängig zu sein, wurde der Bau einer Anlage zur Ver- gasung von Braunkohlen unter Gewinnung der Nebenerzeugnisse begonnen. Beteil. an der Mineralöl-Handels- u. Beteil.-Ges. m. b. H. in Hamburg. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Von diesen Aktien lauten 1500 Aktien, tragend die Nr. 1–1500, auf den Inhaber; die Zahl. dieser Aktien ist durch Sacheinlage erfolgt. Von den weiteren 1500 Aktien, tragend die Nr. 1501–3000 u. lautend auf den Inhaber, waren vorerst 25 % eingezahlt, restliche 75 % am 1./7. 1918 eingez. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Der Vors. des A.-R. erhält eine feste Vergütung von M. 6000, die übrigen Mitglieder des A.-R. je M. 3000, die auf die Tant. in Anrechnung kommen, mit Rückwirkung auf die Geschäftsjahre 1917 u. 1918. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundstücke 209 093, Fabrikgebäude 347 760, Wohn- haus Regensburg 17 635, Fabrikeinricht. 600 000, Fabrikneueinrichtung 924 659, Möbel u. Geräte 32 510, Einrichtung Berlin 9415, Kesselwagen 159 000, Lokomotive 8400, Schiffe 42 033, Fässer 10 891, Vorschüsse auf Neueinricht. 788 093, Beteilig. 20 900, Wertp. 371 930, Barmittel 6598, Aussenstände einschl. Bankguth. 560 337, Vorräte und Betriebsstoffe 1 114 180. — Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 20 000, Kriegssteuerrücklage 571 620, Ausfallrücklage 10 152, Gläubiger 1 400 463, Reingewinn 221 200. Sa. M. 5 223 436. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. 331 821, Zs. 18 717, Versich. 67 287, Steuern und öffentliche Abgaben 136 967, Abschreib 259 798, Kriegssteuerrückl. 282 495, Reingewinn 221 200. – Kredit: Vortrag 4326, Ergebnis aus Betrieb 1 275 803, Kesselwagenmieten 20 078, Schiffsmieten 18 080. Sa. M. 1 318 289. Dividenden 1917–1918: 15, 8 % = M. 80 (Nr. 1501–3000 M. 50). Direktion: Karl Reumuth, Dr.-Ing. Wilh. Ruckdeschel. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Joh. A. Ruckdeschel, Kulmbach; Stellv. Komm.-Rat Max Noack, Geheimrat Ernst Ritter von Fromm, München; Bankdir. Michael Ziegler, Nürn- berg; Fabrikbes. Albert Ruckdeschel, Kulmbach. Prokuristen: Techn. Leitung: Ober-Ing. Jul. Wrede, Regensburg; Ludw. Neubert, Karl von Trentini, München. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Nürnberg: Bayer. Disconto- u. Wechselbank; München: Dresdner Bank, Filiale.