— Schachtbau- u. Tiefbohr-Gesellschaften etc. 1149 Schachtbau- u. Tiefbohr-Gesellschaften etc. Deutsche Tiefbohr-Akt.-Ges. in Aschersleben. (Firma bis 3./6. 1919: Heinrich Lapp A.-G. für Tiefbohrungen). Gegründet: 20./2. 1899; eingetr. 7./4. 1899; Übernahmepreis M. 1 220 394 abzügl. M. 95 394 Passiva, also M. 1 125 000. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Ausführung von Tiefbohrungen, Betrieb der Masch.-Fabrikat. Lieferung von Tiefbohr-Einricht., Tiefbohr-Werkzeugen und Fanggeräten aller Art. Laut G.-V. v. 14./9. 1907 kann die Ges. für eigene und fremde Rechnung Tiefbohrungen ausführen. Das Bergwerks- beteilig.-Kto der Ascherslebener Ges. enthält lediglich den niedrig bewerteten Besitz an 210 Kuxen der Halberstädter Kaliwerke, die über 7 Steinsalzmutungen verfügen, u. einige kleinere frühere Beteilig., gegen welche entsprechende Rückstell. auf Abwickelungs-Kto bestehen. Die Gesellschaft verfügt über eine Anlage in Aschersleben und eine in Gleiwitz. Anfang 1908 wurden Ölterrains in Tustanowice Stefa (Galizien) erworben, auch wurde eine Beteilig. von 15/40 an dem schon in Bohrbetrieb befindl. Olbohrunternehmen Hungaria in Tustanowice genommen. Diese Petrolbohrungen haben Erfolge nicht gebracht. Beide Petrolschächte, Hungaria u. Stefa, hatten bei den Bohrungen mit techn. Schwierigkeiten zu kämpfen. Auf beide Unternehm. kamen 1913 M. 501 140 u. 1914 M. 505 972 zur Abschreib., sodass sich nach Entnahme von M. 209 684 aus dem R.-F. für 1913 eine Unterbilanz von M. 237 309 ergab, die sich 1914 auf M. 915 700 erhöhte. Wegen Sanierung siehe bei Kap. Die Bohrung Stefa wurde 1914 von den Russen niedergebrannt; eine Entschädigung war noch nicht zu erlangen. Diese galizischen Unternehmungen konnten 1917 mit Nutzen verkauft werden. Infolge des Krieges ruht das Bohrgeschäft fast gänzlich, erst 1917 u. 1918 brachte wieder Beschäftigung, so wurden 1918 7 Tiefbohrungen betrieben. Die Masch.- Fabrik der Ges. war 1915 zeitweilig mit Anfertig. von Granaten beschäftigt, auch 1916 u. 1917 hat die Ges. Kriegsmaterial gearbeitet. Kapital: Bis 1919: M. 186 000 in 120 Vorz.-Akt. u. 66 St.-Akt. à M. 1000. Urspr. M. 1 150 000. Die a. o. Generalvers. vom 8./1. 1910 beschloss Erhöhung um M. 270 000. A.-K. somit von 1910–1912 M. 1 420 000. Zur Sanierung der Ges. spez. zu Abschreib. auf Aktien der Ungar. Heinr. Lapp Akt.-Ges. für Tiefbohrungen in Budapest (s. ds. Handb. 1912/13) beschloss die a. o. G.-V. v. 26./1. 1912 die Herabsetzung des A.-K. von M. 1 420 000 auf M. 710 000 durch Zusammenlegung der Aktien 2: 1. Gleichzeitig wurde beschlossen das A.-K wiederum um M. 750 000 zu erhöhen durch Ausgabe von bis 750 Vorz.-Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1912 mit 8 % Vorz.-Div. u. Recht auf Nachzahl. Im ganzen wurden M. 719 000 in Vorz.-Aktien umgewandelt; es verblieben M. 393 000 in St.-Aktien; A.-K. also von 19128– 1914 zus. M. 1 112 000 in 719 Vorz.-Aktien u. 393 St.-Aktien à M. 1000. Die a. o. G.-V. v. 10./10. 1914 beschloss zur neuerlichen Sanierung die Herabsetz. des A.-K. auf M. 186 000 durch Zus. legung der Vorz.- u. der St.-Aktien 6:1. Der Buchgewinn (M. 926 000) wurde zur Deckung der Unter- bilanz (Ende 1914 M. 915 695) u. zur teilweisen Deckung des Fehlbetrags von 1915 ver- wendet. Der restl. Verlustsaldo aus 1915 M. 59 516 wurde vorgetragen; derselbe verminderte sich aus dem Gewinn des J. 1916 auf M. 49 645, 1917 auf M. 38 984, 1918 aber auf M. 173 002 erhöht A.-K. also v. 1914–1919 M. 186 000 in 120 Vorz.-Aktien und 66 St.-Aktien à M. 1000. Der Buchgewinn aus der Zus. legung der Aktien betrug M. 677 604, wovon M. 633 196 auf das ungar. Unternehm. zu Abschreib. kamen, das jetzt ganz abgewickelt ist. Durch Beschluss der G.-V. v. 3./5. 1919 wurde das St.-Kap. durch Zus. legung der St.-Aktien von 6: 1 u. der Vorz.-Aktien von 5: 1 von M. 186 000 auf M. 35 000 unter Wegfall aller Vorzugsrechte der alten Vorz.-Aktien, auch des Rechts auf Nachzahlung von Dividende herabgesetzt u. der hierdurch erzielte Buchgewinn zur Tilgung der Unterbilanz (Ende 1918 M. 173 002) benutzt (Frist 20./9. 1919.) Gleichzeitig wurde beschlossen, das A.-K. auf M. 100 000 zu erhöhen. Geschäftsjahr: Kalenderj.; bis 1907 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Jan.-April. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige ausserord. Abschreib. u. Rücklagen, vom verbleib. Betrage vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, dann Div. an St.-Aktien wie oben. Der A.-R. erhält 7½ % Tant. Ausserdem erhält unter Anrechnung auf obige Tant. jedes Mitgl. des A.-R. eine feste jährl. Vergütung von M. 1000, der Vorsitzende und dessen Stellv. aber je M. 1500. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 59 506, Fabrik-Masch. u. Werkzeuge 3761, Tiefbohr-Masch. u. Werkzeuge 256 836, Modelle u. Patente 1, Diamanten 63 670, Pferde u. Wagen 1, Kassa 2451, Mobil. 1, Material. 8714, Aktien-Hinterleg.-Kto 646, Berg- werksbeteilig. 1, Debit. 68 532, Verlust 173 002. – Passiva: Vorz.-Aktien 120 000, St.-Aktien 66 000, Hypoth. 150 000, R.-F. 2883, Res. f. Debit. 23 270, Resterlös nicht abgehobener Aktien 646, Kredit. 274 325. Sa. M. 637 127. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 38 984, Abschreib. 37 421, Zs. 19 482, Betriebsunk. 112 139, Bohrbetriebskto 2374. – Kredit: Fabrikkto 29 585, Ölgewinnung 7814, Verlust 173 002. Sa. M. 210 402.