Schachtbau- u. Tiefbohr-Gesellschaften etc. 1155 flusst. Insbesondere haben die immer merkbarer in die Erscheinung tretenden Schwierig- keiten bezüglich Material- u. Arbeiterbeschaffung den Fortgang der im Bau befindlichen Schächte empfindlich gehemmt. Nach Abbuchung von M. 416 383 für Minderergebnisse u. Rückstell. auf Schachtbauten wies deshalb die Gewinn- u. Verlustrechnung für 1916/17 nach Heranziehung des bereits früher zur Deckung von Kriegsschäden gebildeten Kriegs- R.-Kontos einen Verlust von M. 1 682 465 aus. Zur Deckung desselben wurde der Spez.- R.-F. in Höhe von M. 500 000 herangezogen u. der restliche Betrag von M. 1 182 465 dem gesetzl. R.-F. entnommen, sodass derselbe nach Abbuchung dieses Betrages mit noch M. 482 751 bestehen blieb. Im Geschäftsi. 1917/18 betrugen die Verluste auf Schachtbauten M. 1 219 405, die Abschreib. wurden auf M. 251 488 bemessen. Es ergab sich ein bilanz- mässiger Verlust von M. 2 170 527. Zur teilweisen Deckung wurde der gesetzl. R.-F. in Höhe von M. 482 751 in Anspruch genommen. Die restlichen M. 1 687 775 verblieben als Unterbilanz. Mit diesem Verlustabschluss scheint die Verlustperiode bei der Ges. noch nicht abgeschlossen, denn der Jahresabschluss für 1918/19 wies nach Abschreibungen von M. 247 717 einen Verlust von M. 543 928 aus, wodurch sich der Verlustvortrag aus dem Vorjahr auf M. 2 231 703 erhöhte. Im Geschäftsjahr 1919/20 ist die Beteilig. an der Belgi- schen Foraky-Gesellschaft mit Gewinn abgestossen worden. Die Ges. besitzt Werkstätten bezw. Maschinenfabriken in Nordhausen. Die Anlagen daselbst umfassen einen Gesamt-Grundbesitz von 2 ha 93 a 68 qm u. dienen zur Herstellung der in den Schachtbetrieben der Ges. benötigten Werkzeuge etc., sowie zum Bau der für die Schachtbetriebe notwendigen Gefriermaschinen. Die Werkstätte dient im wesentlichen den Bedürfnissen der jeweils im Bau befindlichen Schachtanlagen u. der im Betriebe befindl. Tiefbohrapparate der Ges. Während des Krieges waren die Werkstätten mit Ausführung von Heeresaufträgen beschäftigt. Kapital: M. 4 500 000 in 4500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 250 000, hiervon dienten M. 1 050 000 mit Div.-Recht ab 1./2. 1903 zur Übernahme der füheren Firma (s. oben), restliche M. 200 000 mit Div.-Ber. ab 1./2. 1904 wurden von den Gründern zu pari gegen Barzahlung übernommen. Die G.-V. v. 25./3. u. 27./6. 1905 beschlossen Erhöhung um M. 1 250 000. Hiervon dienten M. 1 050 000 mit Div.- Ber. ab 1./8. 1905 zum Erwerb sämtl. Aktiva der Hannov. Tiefbohr-Ges. G. m. b. H. per 31./12. 1904 mit allen lauf. Aufträgen dieser Ges., ferner zur Erwerbung von 4 neuen kompletten Bohr-Einricht. nach dem System Racky; Erwerbung von Licenzen aus den Patenten u. sonst. Schutzrechten der Internat. Bohr-Ges. Die restl. M. 200 000 Aktien der Em. 1905 (ab 1./8. 1905 div.-ber.) wurden an ein Konsort. zu 125 % begeben und den alten Aktion. zu 135 % angeboten. Noch- mals erhöht lt. G.-V. v. 30./10. 1910 um M. 500 000, div.-ber. für 1909/10 für ein Viertel, ab 1./2. 1910 voll div.-ber., übernommen von einem Konsort. zu 250 %, angeb. den alten Aktion. zu 260 %; Agio mit rund M. 700 000 in R.-F. Die a. o. G.-V. v. 11./1. 1912 beschloss Erhöh. des A.-K. zwecks Stärkung der Betriebsmittel u. zwecks Beteilig. an belgischen u. französ. Schacht- bau-Unternehm. um M. 1 500 000 (auf M. 4 500 000) durch Ausgabe von 1500 Aktien à M. 1000, mit Div.-Ber. ab 1./2. 1912. Von diesen neuen Aktien erhielt die Internat. Bohr- Ges. in Erkelenz M. 1 000 000 u. zwar als Entschädig. für die folg. Einlagen: frs. 1 000 000 Aktien der Foraky Société anonyme Belge d'Entreprise le Forage et de Foncage in Brüssel; krs. 1 137 000 Aktien der Société Francaise de Forage et de Recherches minières (Brevets Raky) in Paris, nom. frs. 800 000 Aktien der Entreprise Genérale de Foncage de Puits, Etudes et Travaux de Mines in Paris, sowie eine Forderung der Internat. Bohr-Ges. an das zuletzt genannte Unternehmen in Höhe von M. 832 000. Die restlichen M. 500 000 neuen Aktien übernahm das Bankenkonsort. A. Schaaffhaus. Bankverein etc. zu 260 %, zuzüglich halben Schlussnotenstempel; alle übrigen Kosten gingen zu Lasten der Ges. Das Konsort. bot diese M. 500 000 sowie weitere M. 320 000 neue Aktien, die ihm von der Internat. Bohr-Ges. zu 260 % überlassen wurden, den alten Aktionären derart zum Bezuge an, dass auf 4 alte eine neue Aktie zu 265 % zuzüglich ganzen Schlussnotenstempel bezogen werden konnte, ge- schehen 23./1.–6./2. 1912. Agio mit M. 659 827 in R.-F. Geschäftsjahr: 1./2.–31./1. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. 0 Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. bes. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, hierauf 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt. von M. 1000 pro Mitgl.), Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Jan. 1918: Aktiva: Grundstücke 160 272 abz. 49 830 Hypoth. bleibt 110 442, Gebäude abz. 27 000 Hypoth. bleibt 355 000, Anschlussgleis 1, Handwerkzeuge 1, Bohrwerkzeuge 351 000, Tagesbauten für Schachtanlagen 1, Diamanten 14 490, Fabrik-Masch. 153 000, Schachtbau-Masch. 1 117 000, Fabrikat.-Kto 522379, Patente 1, Modelle u. Zeichnungen 1, Pferde u. Wagen 1, Utensil. 1, Röhren 820 366, Kassa 10 298, Debit. 817 160, in Ausführ. begriff. Arbeiten 2 649 708, Effekten 39 970, Einzahl. auf ausländ. Beteilig. 1 888 717, Kto für begonnene Bohrungen 4354, Verlust 2 170 527. – Passiva: A.-K. 4 500 000, R.-F. 482 751, rückst. Div. 470, Bankschuld. 4 661 734, Kredit. 256 726, Rückstell.-Kto 122 739. Sa. M. 10 024 423. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 251 488, Verluste auf Schachtbauten 1 219 405, Gen.-Unk. 698 698, Zs. 366 756, Löhne (Fabrik) 304 245. – Kredit: Gewinn aus Fabrikat.-Betrieb u. Materialverkäufen 670 067, Verlust 2 170 527. Sa. M. 2 840 594. Kurs Ende 1907–1918: 216, 220.90, 347.75, 336, 385, 323.50, 204, 180*, –, 102, 165, 82 %. Die Zulassung der Aktien zur Notiz an der Berliner Börse erfolgte im März 1907; davon M. 900 000 am 13./3. 1907 zu 250 % zur Zeichn. aufgelegt. 73*