Metall-Industrie. 1161 Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Rentier Adolph Heegewaldt, Stellv. Gen.-Konsul Eug. Landau, Komm.-Rat Hugo Landau, Dir. Max Strauss, Bank-Dir. Justizrat Th. Marba, Dr. Martin Goldschmidt Berlin. Prokuristen: Max Weier, Ernst Friedländer, Emil Strunz. Zahlstellen: Berlin: Eig. Kasse, Nationalbank f. Deutschl., Braun & Co., Commerz- u. Disconto-Bank. Actien-Gesellschaft Schaeffer & Walcker in Berlin, SW. Lindenstr. 18/19. Gegründet: 13./6. 1871. Die Firma lautete früher Berliner Akt.-Ges. für Centralheizungs- Wasser- u. Gasanlagen. Übernahme des Etablissements von Schaeffer & Walcker, Lindenstr. 18 ab 1./1. 1871 für M. 2 250 000. 1884 wurde das Nachbargrundstück Lindenstr. 19 für M. 85 800 angekauft. Auf beiden Grundstücken sind 1887 die Vorderhäuser durch einen Neubau ersetzt. 1888 wurde die Kunst-Bronze- u. Bildgiesserei von Beyschwang & Beyer erworben. 1889 Erwerb des rückseitig anstossenden 9 a 88 qm grossen Grundstücks Alte Jakobstrasse 133 für M. 260 000; 1890 ward auf demselben ein Fabrikneubau ausgeführt; wegen Verkauf siehe unten. Zweck: Ausführung, Erwerb u. Betrieb von gewerbl. Gegenständen, Dampf-, Wasser-, Beleucht.- u. gesundheitstechn. Anlagen, sowie die Beteiligung an der Errichtung oder dem Betriebe derselben. Herstell. u. Vertrieb aller zu techn. Anlagen erforderl. sowie kunst- gewerbl. Gegenstände. Im Besitz der Ges. befinden sich nach der 1907 erfolgten Reorganisation noch das Grundstück Lindenstr. 18/19 (25 a 66 qm), 1907 verkaufte die Ges. das Grundstück Alte Jakobstr. 133, gleichzeitig wurden die verlustbringenden Abteil. (Klempnerei, Giesserei, Armaturen) aufgelöst u. die nicht mehr marktgängigen Bestände dieser Branchen veräussert. Beibehalten wurden die Bau- u. Beleucht.-Abteil. in einem Neubau des ersten Quergebäudes des Grundstücks Lindenstr. 18/19, der 1907 bezogen wurde; das zweite Quergebäude wurde 1908 errichtet. Der grösste Teil des Neubaues (Zugang hierfür 1908–1910 M. 411 919, 114 365, 40 365) ist vermietet. Die Ges. litt 1908–1913 an der ungünst. Lage des Baumarktes u. an scharfer Konkurrenz. Seit Ausbruch des Krieges 1914 stockte das Geschäft in Be- leuchtungskörpern ganz, dagegen hat die Ges. nach Möglichkeit Kriegsartikel angefertigt, auch wurden eine Anzahl Lazarette u. Gefangenenlager mit Heizung u. hygien. Einricht. versehen. 1917 auch Kraftstrohanlagen hergestellt. Mit Rücksicht auf ihre bedeutenden Aussenstände in Russland u. sonstige Verluste hat die Ges. 1914 M. 372 834 abgeschrieben. Das Geschäftsj. 1914 ergab eine Unterbilanz von M. 538 040, die sich 1915 auf M. 606 548 u. 1916 auf M. 655 316 erhöhte. Wegen Sanierung s. bei Kap. Kapital: Bis 1919: M. 1 200 000 in M. 1 071 600 Vorz.-Aktien (1786 Stücke à M. 600) u. M. 128 400 in St.-Aktien (214 Stück à M. 600). Von den Vorz.-Aktien waren bis 1919 M. 501 600 be- geben worden, während die restlichen M. 570 000 noch im Besitze der Ges. sind und daher nicht an der Div. teilnahmen. Urspr. M. 2 250 000; über die Wandlungen des A.-K. siehe Jahrg. 1913/14 ds. Buches. A.-K. danach bis 1917 M. 1 680 000 in 2800 abgest. Aktien à M. 600. Zur Sanierung der Ges. besonders zur Deckung des Bilanz- verlustes aus 1916 (M. 655 316) sowie zu Abschreib. u. Rückl. beschloss die a. o. G.-V. v. 27./9. 1917: 1) Das A.-K. der Ges. wird um höchstens M. 1 260 000 auf mindestens M. 420 000 durch Zus. legung von 4 Aktien in 1 Aktie u. durch entsprechende freiwillige Überlassung herabgesetzt. Der Vorstand wird ermächtigt, mit Genehm. des A.-R. die der Ges. freiwillig überlassenen Aktien, welchen Vorrechte eingeräumt werden, bis zum Höchst- betrag von M. 780 000 zum Preise von M. 618 für jede Aktie zu M. 600 zu veräussern. Den Besitzern von gültig gebliebenen Aktien wird das Recht eingeräumt, auf je 2 dieser Aktien eine der zu veräussernden Vorz.-Aktien beziehen zu können. Gültig gebliebene Aktien, auf welche das Bezugsrecht ausgeübt wird, werden ebenfalls Vorz.-Akt. Die Vorz.-Akt. erhalten eine Vorz.-Div. von 6 % mit dem Recht auf Nachzahlung. Der nach Zahlung der Vorz.-Div. verbleibende Gewinn wird unter die Vorz.-Aktien und die Aktien gleichmässig verteilt. Im Talle der Liquidation erhalten die Vorz.-Aktien zunächst 150 % aus der Liquidationsmasse zuzügl. 6 % Zs. vom Tage der Liquidationseröffnungsbilanz, alsdann die Aktien 100 %. Der danach verbleibende Rest wird unter die Vorz.-Akt. und die Aktien gleichmässig verteilt. Die a o. G.-V. v. 29./3. 1919 beschloss behufs Vereinheitlichung des A.-K. auf die St.-Aktien eine Zuzahlung von 33½ % des Nennwerts einzufordern bezw. die St.-Aktien, auf welche die Zuzahlung nicht geleistet wird, im Verhältnis von 3: 2 zus. zulegen. Es wird dann nur eine Kategorie Aktien ohne jede Vorrechte vorhanden sein. Des weiteren wurde der Vertrag mit der Apparatebau und Metallwerke A.-G. (vorm. Gebr. Schmidt & Rich. Bauer) in Weimar genehmigt, wonach dieses Unternehmen ohne Liquidation gegen Gewährung von M. 750 000 Aktien der A.-G. Schaeffer & Walcker und einer Barvergütung von M. 150 auf je M. 3000 der Apparatebau und Metallwerke A.-G. auf die A.-G. Schaeffer & Walcker übergeht. Das anzugliedernde Unternehmen ist eine wertvolle Ergänzung der eigenen Tabrikation, die sich nach Abstossung der Beleuchtungsbranche, nur mit der Herstellung von Zentralheizungen befasst, während die andere Ges. Badeöfen, Desinfektionsapparate und andere Artikel, die in den Gesamtrahmen passen, produziert. Die finanzielle Transaktion ist ein reiner Umtausch von Aktie gegen Aktie. Im Zusammenhang hiermit wurde be- schlossen, das Aktienkapital der Ges. um M. 300 000 durch Ausgabe von 250 Stück Aktien