Metall-Industrie. 1165 H. Berthold Messinglinienfabrik u. Schriftgiesserei, A.-G. in Berlin, Belle-Alliancestrasse 87/88, mit Filialen in Stuttgart, Wien, Petersburg und Moskau. Gegründet: 11./3. 1896. Zweck: Fortbetrieb der Messinglinienfabrik und Schriftgiesserei von H. Berthold mit 1895 errichteter Filiale in Petersburg ab 1./1. 1896. Ubernahmepreis M. 2 968 198. 1897 Erwerb der Schriftgiesserei Bauer & Co. in Stuttgart nebst Filiale in Düsseldorf (aufgelassen 1899) für M. 560 000. 1899 in Petersburg ein eig. Fabrikgebäude errichtet, ebenso 1902 in Stuttgart. Um den Wirkungen des für die Branche ungünstigen neuen Zolltarifs zu begegnen, wurde 1905 die Schriftgiessereifirma J. H. Rust & Co. in Wien angekauft. Dieses Unternehmen wurde 1907 in eine Ges. m. b. H. mit einem Stamm-Kap. von K 450 000 umgewandelt, wovon die Berliner Ges. K 430 000 besitzt, mit M. 365 500 zu Buch stehend. Das Wiener Grundstück verblieb im Besitz der Berliner Ges. Auch beteiligt bei der Firma Ferd. Theinhardt G. m. b. H., Berlin, mit M. 40 000 (mit M. 20 000 verbucht). In Berlin wurde 1908/10 ein Neubau auf- geführt, der rund M. 336 000 erforderte. 1911 Neubau in St. Petersburg mit ca. M. 430 000 Kosten- aufwand. Der Grundbesitz der Ges. besteht z. Z. aus folg. Grundstücken: In Berlin, Belle-Alliance- strasse 87/88, Grösse 3482 qm, deren Hinterland mit den Fabrikbauten besetzt ist; in Stuttgart, Roetestr. 17 (Grösse 1159 qm); in St. Petersburg, Meschtschanskaja 13 u. 15 (Grösse 2285 qm); in Wien, Margaretenstr. 94 (Grösse 660 qm). Nach Kriegsbeginn erheblicher Rückgang des ganzen Geschäftes, speziell Stocken desselben nach dem feindl. Auslande; auf Debit. 1914 abgeschrieben M. 100 618, 1915 M. 21 546, 1916 M. 11 840 1917 M. 7100 abgebucht. Im Herbst 1917 hat die Ges. die Berliner Schriftgiesserei Emil Gursch erworben. Preis der Fabrik-Einricht. annähernd M. 500 000, die im Laufe des J. 1918 gezahlt wurden. Für den Wert des Lagers u. der Aussenstände sind langfristige Abtragungen vereinbart worden. Gleichzeitig erwarb die Ges. das dazu gehörige Fabrik-Grundstück Gneisenaustr. 27 für M. 1 050 000, dessen Auflassung u. Übernahme innerhalb der nächsten fünf Jahre erfolgen wird. Die Wirksamkeit der Verträge hat mit 1./1. 1918 begonnen. Zur weiteren Stärkung des deutschen Geschäftes erwarb die Ges. mit Wirkung vom 1./7. 1918 ab die Schriftgiessereien Gottfried Böttger, F. A. Brockhaus, C. F. Rühl in Leipzig u. A. Kahle Söhne in Weimar, welche Betriebe zu einer Zweig-Niederlassung der Ges. in Paunsdorf bei Leipzig vereinigt wurden. Soweit die Zahlungen für den Erwerb nicht aus bereiten Mitteln erfolgten, wurden langfristige Termine für die Tilgung vereinbart. Auf das bisherige Fabrikgrundstück in Paunsdorf, das die Ges. auf 10 Jahre gemietet hat, ist ein Vorkaufsrecht für dieselbe eingetragen. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 200 000, erhöht lt. G.-V. vom 31./12. 1897 um M. 800 000, wovon M. 550 000 den Aktionären zu 120 % u. Stempel ange- boten wurden. Die G.-V. v. 28./3. 1912 beschloss Erhöh. um M. 1 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1912, übernommen von Jacquier & Securius zu 152.50 %, angeboten den alten Aktionären 3:1 vom 16.–30./4. 1912 zu 160 %. Agio mit M. 450 000 in R.-F. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (erfüllt aus 1905), event. Dotation von Spez.-R.-F. (Gr. 20 % des A.-K.), vertragsm. Tant., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser- dem zus. M. 20 000 feste Vergüt.), Überrest lt. G.-V.-B. Super-Div. und Vortrag auf neue Rechnung. Aus dem Spez.-R.-F. kann die Div. event. auf 6 % ergänzt werden. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundstücke 857 700, Gebäude 975 800, Maschinen 172 251, Stempel u. Matrizen 140 001, Werkzeuge u. Mobil. 25 001, Druckproben 1, Kassa 24 551, Wechsel 179 136, Wertp. 80 090, Debit. 1 779 630, Bankguth. 416 971, Bestand fertiger, halbf. Waren u. Rohstoffe 2 986 669, dauernde Beteilig. 385 500. – Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 750 000, Spez.-R.-F. 750 000, Delkr.-Kto 250 000, Kredit. 1 732 228, Steuer-Res. 16 000, Beamten-Unterst.-F. 59 483 (Rückl. 30 000), unerhob. Div. 2240, Div. 320 000, Tant. 41 702, do. an A.-R. 14 582, Vortrag 87 066. Sa. M. 8 023 303. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 156 028, do. auf Aussenstände 6051, Handl.- Kto 732 093, Zs. 30 681, Gewinn 493 351. – Kredit: Vortrag 115 826, Hausertrag 29 354, Waren 1 273 025. Sa. M. 1 418 206. Kurs Ende 1901–1918: 144, 158.50, 170, 171.25, 171.50, 172.50, 174, 192.50, 211.75, 240, 294.80, 251, 256, 261.50*, –, 150, 206, 140* %. Aufgel. 25./4. 1896 zu 140 %. Notiert Berlin. Dividenden 1902–1918:10, 10, 10, 10, 10, 12, 12, 12, 15, 15, 15, 15, 8, 4, 4, 4, 8 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Dr. O. Jolles, Erwin Graumann, Stellv.: Gust. Mohr, Gust. Prietzel, Berlin; Eug. Schmidt, Leipzig. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Komm.-Rat Herm. Frenkel. Berlin; Komm.-Rat Felix Krais, Stuttgart; Franz Fischer Stockholm; Stadtrat Eugen Panofsky, B. Kohler, Berlin. Prokuristen: O. Krause, C. Thier, Berlin; Fr. Hohlscheit, R. Hohlscheit, Stuttgart. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Jacquier & Securius; Meiningen: Bank f. Thür. vorm. B. M. Strupp. Boehm-Werke Akt.-Ges., Berlin NW. 87, Gotzkowskystr. 20. Gegründet: 15./6. 1918 mit Wirkung ab 1./1. 1918; eingetr. 1./8. 1918. Gründer: Wilh. Boehm Charlottenburg; Hardy & Co. Ges. m. b. H., Berlin; Bankdir. Alfred Daus, Charlottenburg; Robert Behrens, Berlin-Schöneberg; Ferd. Meyer, Berlin. ―