Metall-Industrie. 1185 ständen, sowie die Herstell. von Masch. u. Apparaten, die zur Fabrikation solcher Artikel bestimmt sind. Sie ist berechtigt, ähnliche u. verwandte Geschäfte neu zu errichten, von PDritten zu erwerben oder sich an schon bestehenden in irgendwelcher Form zu beteiligen. Desgleichen ist die Ges. zum Handel in allen Rohstoffen, Halb- u. Ganzfabrikaten, Masch. u. Werkzeugen, welche mit dem Gegenstand ihres Geschäftsbetriebes im Zus. hang stehen, berechtigt. Die Ges. befasst sich auch mit dem Betrieb der von der Hassia gebauten Gas-, Wasser- u. Elektrizitätswerke. Die Hauptfabrikations-Anlagen der Ges. befinden sich in Cassel u. bestehen in einer Federstahlfabrik, Korsettfeder- u. Munitionsmaterialien- fabrik u. einem Kaltwalzwerk. In Cassel werden zurzeit 400 Arbeiter u. 55 Beamte beschäftigt. Ausserdem besitzt die Ges. Filialen in Aschersleben sowie in Wiesensteig i. Württ. Die Fabrikation der Ges. beschränkte sich bei ihrer Gründung auf Korsettfedern, ist aber seitdem erweitert worden auf Feinwalzwerksprodukte, technische Federn aller Gattungen, Fahrrad- u. Militärbedarfs-Artikel u. umfasst heute die Erzeugung von Band- stahlen aller Qualitäten u. der daraus herzustellenden Artikel. Die Hassia, Gas- u. Elektrizitäts-Betriebsges. G. m. b. H. in Cassel, von der die Federstahl-Ges. das ganze St.-Kap. von M. 500 000 besitzt, betrieb bis 1912 im wesentlichen die Projektierung, Bau u. Einricht. von Gas-, Wasser- u. Elektriz.-Werken u. führte namentlich auf letzterem Gebiet grosse Installationsarbeiten aus, während der Fabrikationsbetrieb auf den Bau von Apparaten u. leichteren Eisenkonstrukt. zugeschnitten war. Der Betrieb dieser Gas-, Wasser- u. Elektr.- Werke wurde nach Fertigstell. von der Hassia-Ges. selbst übernommen. Der Anteil der Xkt.-Ges. für Federstahl-Ind. am Reingewinn der „Hassia“ betrug 1908–1911: M. 12 167, 113 350 293 574, 109 334; 1912–1918: Nichts. Die Beleucht.-Unternehmungen umfassen Beteiligungen an nachfolg. Ges. m. b. H.: Gaswerk Steinau in Hessen-Nassau, Gaswerk Oberaula in Hessen- Nassau, Gaswerk Lorsch a. d. Bergstr., Elektr.-Werk Goldbach-Hösbach b. Aschaffenburg, Elektr.-Werk Ostheim v. d. Röhn, Elektr.-Werk Uder, Prov. Sachsen, Licht- u. Kraftwerke Harz G. m. b. H. Osterode a. H., Gaswerk Plochingen in Württ., Gaswerk Ebersbach-Reichenbach in Württ., Gaswerk Sieglar, Spich bei Troisdorf, Freigerichter Gaswerk Somborn (Bez. Cassel), Gaswerk Turn bei Teplitz, Wasserwerk Karlstadt in Bayern. Mit den betreffenden Gemeinden sind ausschliessliche Konz.-Verträge auf 30–50 Jahre abgeschlossen worden. Nach Ablauf der Konz. sind die Gemeinden berechtigt, die Betriebe zu bereits jetzt festgesetzten Kaufpreisen zu übernehmen. Die „Hassia- Werke“ stehen Ende 1918 mit M. 3 171 658 zu Buch, nachdem darauf 1911–1918 M. 4 497 111 abgeschrieben bezw. zurück- gestellt sind. 2 Werke wurden 1918 verkauft. Im J. 1912 resultierte aus der Beteilig. an der „Hassia“ ein Verlust von M. 517 404; auf die Hassia-Werke wurden M. 500 000 der Res. f. Beleuchtanl. abgeschrieben, dagegen M. 516 505 Gewinn durch Verkauf der Beyenburger Aktien verdient. Der Gewinn des J. 1913 M. 231 868 wurde auf Res. f. Hassia-Werte zurückgestellt u. M. 81 867 vorgetragen. 1914 machte sich auf die Hassia-Werke eine weitere Rückstell. von M. 1 500 000 notwendig, sodass sich nach Berücksichtigung des Reingewinns für 1914 M. 143 648 eine Unterbilanz von M. 1 356 351 ergab, gedeckt aus R.-F. 1915 nochmals M. 183 533 abgeschrieben bezw. M. 300000 zurückgestellt, 1916 bei Hassia M. 131 493 Jahresverlust, ausserdem noch M. 177 059 abgeschrieben u. M. 300 000, zurückgestellt. 1917 bei Hassia M. 79 407 Jahresverlust, ausserdem M. 241 445 abgeschrieben u. M. 300 000 zurückgestellt. In 1914–1918 hatte die Akt.-Ges. f. Federstahl-Ind. umfangreiche Lieferungen von Munitionsartikeln. Auch 1919 gut beschäftigt. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht 1889 um M. 500 000, übernommen von einem Konsort. zu 145 %, angeb. den Aktionären zu 150 %. Die a. o. G.-V. v. 11./6. 1908 beschloss nochmalige Erhöh. um M. 500 000, übernommen von der Dresdner Bank zu 140 %, angeboten den alten Aktionären zu 145 %. Weiter erhöht behufs Ausdehnung des Unternehmens lt. G.-V. v. 7./4. 1911 um M. 1 000 000 (auf M. 3 000 000) in 1000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1911, übernommen von der Dresdner Bank zu 195 %, angeboten den alten Aktionären zu 200 %. Agio mit M. 871 392 im R.-F. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V. v. 27./9. 1909, rückzahlbar zu 102 % ab 1915–1944. Die Anleihe wurde an die Dresdner Bank zu 98 % begeben. Die neuen Mittel dienten zur Vergrösserung der Abteil. für den Bau von Gasanstalten u. Beleuchtungs- anlagen, welche die Hassia Masch.-Fabrik betreibt. Noch in Umlauf M. 930 000. Hypoth.-Anleihe: M. 1 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. vom Sept. 1912, rückzahlb. zu 103 %. Zs. am 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1916. Sicher:: Hypoth. von M. 1 600 000 bestellt zur I. Stelle auf den Grundbesitz der Hassia, sowie auf 10 Gas- u. Elektrizitätswerke der A.-G. für Federstahlind., sowie auf die Zweigfabriken in Aschersleben u. Wiesensteig. Die Anleihe, emittiert zur Abstoss. der Bankschuld, wurde übernommen von der Dresdner Bank, Fil. Kassel u. Hannover zu 96.50 %. In Umlauf Ende 1918 M. 1 352 000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 10 % des A.-K., 4 % Div., nach Vornahme aller event. besonderen Abschreib. u. Rücklagen die vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, 10 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grund u. Boden 171 414, Fabrikgebäude 202 300, Wohnhäuser 142 765, Masch. 1, Werkzeuge 1, Utensil. 1, Modelle 1, Mobil. 1, Pferde u. Wagen 1, Betriebsmaterial. 6213, Kassa 15 960, Debit. 409 080, Wertp. (einschl. Rückl. f. Kriegsgewinn- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1919/1920. I. 75