1192 Metall-Industrie. Direktion: Max Bast. „ Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanwalt Dr. Ludwig Davidsohn, Stellv. Dr. Erhard Vollmer, Bank-Dir. Joh. Britz, Düsseldorf; Kaufm. Karl Hassiepen, Velbert. Press- & Walzwerk-Akt.-Ges. in Düsseldorf-Reisholz Gegründet: 15./4. 1899. Auf das A.-K. eingebracht hat die Firma C. Schlesinger-Trier & Co., Berlin, das von ihr von der Fahrzeugfabrik Eisenach erworbene, auf den Namen des Geh. Baurats H. Ehrhardt lautende deutsche Reichspatent auf Kesselschüsse Nr. 86 375, bezw. gewisse Anrechte von diesem Patente für Deutschland, sowie einen Anteil an den ausländ. Patenten auf Kesselschüsse. Wert dieser Einlage M. 90 000. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Fabrikation von Metallgegenständen, Masch. u. Masch.-Teilen aller Art, von Zy- lindern für Kessel u. dergl., sowie von schweren Hohlkörpern, nahtlosen Kesselschüssen. Anlagen: Walzwerk, Presswerk, Schmiedepresswerk, Stahlwerk, Rohrzieherei, Rohrwalz- werke, Wassergasschweisserei. Die Unterbilanz stieg 1904/05 von M. 1 490 064 auf M. 2 103 164, u. bis Ende 1905 auf M. 2 255 560 (Sanierung s. bei Kap.). Zugänge auf Anlagen erforderten 1906–1910 M. 981 416, 987 942, 1 355 143, 692 612, 697 297 u. zwar speziell für den Bau eines im grossen Stile angelegten Rohrwalzwerkes, das 1908 bezw. 1909 in Betrieb kam u. 1911 u. 1912 erheblich vergrössert wurde. Zugänge 1911–1914: M. 961 246, 2 460 738, 1 228 176, 1 465 767. 1915 erforderten Neuanlagen zur Herstellung von Kriegsbedarf M. 2 109 309, davon bereits M. 783 182 abgeschrieben. Zugänge 1916: M. 76 000, 1917 M. 2 193 812, Ab. schreib. M. 3 126 791. Nach Kriegsausbruch musste wegen Arbeitermangel ein grosser Teil des Rohrwerkes stillgelegt werden, dagegen Steigerung der Erzeugung von Kriegsmaterial. Sofern in den früheren Jahren Gewinne erzielt, wurden dieselben zur Stärkung der finan- ziellen Lage vorgetragen. Der Reingewinn des J. 1914 M. 319 181, einschl. Vortrag M. 630 725, wurde mit zus. M. 949 907 vorgetragen. Gewinn 1915 M. 1 921 496 einschl. Vor- trag, welcher Betrag zu Rücklagen verwendet wurde. 1916–1918 ergab M. 2 625 899, 2 769 617, 956 752 Reingewinn. Kapital: M. 4 690 000 in 890 abgest. St.-Aktien u. 3800 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000, Die ab 1./1. 1906 div.-ber. Vorz.-Aktien erhalten 6 % Div. vorweg, die event. nachzahlbar ist, sodann erhalten die St.-Aktien 4 % u. einen etwaigen Rest beide Aktienarten gleichmässig. Im Falle Auflös. der Ges. werden die Vorz.-Aktien zuerst befriedigt. Urspr. A.-K. M. 4 000 000 in gleichwertigen Aktien à M. 1000, beschloss die G.-V. v. 16./12. 1905 zur Deckung der Unterbilanz (Ende 1905 M. 2 255 560) Herabsetzung um M. 3 000 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 4:1; sodann wurde Erhöh. des A.-K. durch Ausgabe von M. 3 800 000 Vorz.-Aktien beschlossen, deren Emiss. zu part zuzügl. 2 % Aktienstemp. erfolgte. Von den Vorz.-Aktien waren M. 2 500 000 voll einzuzahlen, die restl. M. 1 300 000 mit 25 o%%, weitere 50 % 1906, restl. 25 % am 10./1. 1907 eingezahlt. Von den Vorz.-Aktien sind zunächst den Aktlonären M. 2 000 000 zum Bezuge angeboten. Das Bezugsrecht für die übrigen Vorz.- Aktien war ausgeschlossen. Soweit das vorerwähnte Bezugsrecht nicht ausgeübt ist, haben die Buch- u. Hypoth.-Gläubiger der Ges. die nicht gezeichneten Vorz.-Aktien in entsprech. Anrechnung auf ihre Buch- u. Hypoth.-Forder. übernommen. Die gegen bar zu zeichnenden M. 1 300 000 Vorz.-Aktien aber sind von dem Geh. Baurat Hch. Ehrhardt, sowie von einem Bankenkonsort. übernommen u. dienten zur Ergänz. u. Neuanlagen sowie zu Betriebsmitteln. Aus der finanziellen Umgestalt. verblieben ult. 1906 noch M. 734 887, die zu a. o. Abschreib. auf Masch.-Kto, Patente u. Gebrauchsmuster etc. Verwendung fanden. Die Gew. Deutscher Kaiser (Thyssen) besitzt seit Anfang 1911 den grössten Teil der Vorz.-Aktien. Die St. Aktien sind teilweise noch in anderem Besitz. Die Firma Thyssen & Co. in Mülheim-Ruhr erbot sich im Juni 1917 die noch nicht in ihrem Besitz befindlichen St.-Aktien zu 120 % franko Zs. zu erwerben. Die a. o. G.-V. v. 22./3. 1919 beschloss, das St.-A.-K. von M. 1 000 000 auf M. 890 000, also um M. 110 000 herabzusetzen, und zwar so, dass je 100 St.-Aktien zu 89 St.-Aktien zus.gelegt werden (Frist 19./4. 1919). Hypoth.-Anleihe: M. 2 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1911 à M. 1000. Tilg. zu 103 % ab 1916 in 26 Jahren durch Auslos. im März-April auf 1./8. Aufgenommen zur Deckung der Kosten der Neuanlagen sowie zur Stärk. der Betriebsmittel. In Umlauf Ende 1918 M. 2 398 000. Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Frankf. a. M.: Fil. der Deutschen Bank, Gebr. Sulzbach; Essen: Disconto-Ges.; Cöln: Fil. der Deutschen Bank, A. Schaaffhaus. Bankverein A.-G.; Düsseldorf: Fil. der Deutschen Bank, C. G. Trinkaus. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1905: 1./10.–30./9.). Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. a. o. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, bis 6 % Div. an Vorz.-Aktien, die event. nachzuzahlen sind, bis 4 % Div. an St.-Aktien, vom Übrigen 8 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von M. 1500 für jedes Mitgl.), Rest weitere Div. an alle Aktien bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundstücke 791 706, Gebäude 2 017 738, Wohnhäuser 160 459, Masch. 941 231, Kassa 80 713, Reichsbankguth. 106 940, Postscheckguth. 8777, Wertp. 1 036 225, Aussenstände 18 586 849, Material u. Fabrikate 3 290 834, Bürgschaften 41 679. – Passiva: St.- u. Vorz.-Aktien 4 800 000, R.-F. 399 095, a. o. R.-F. 2 120 860, Arb. u. Beamt.-Unter- stütz.-F. 115 762, Anlagenerneuer.-F. 1 000 000, Bestand f. verwund. Kriegsteiln. u. Hinterblieb-