Metall-Industrie. 1199 Reichelt-Metallschrauben-Akt.-Ges. in Finsterwalde. Gegründet: 3./4. 1900 mit Wirk. ab 1./1. 1900; eingetr. 16./5. 1900. Sitz bis 22./3. 1905 in Berlin. Die Ges. übernahm als Einlage des Ferd. Jul. Reichelt in Charlottenburg die von ihm seit 1870 unter der Firma F. J. Reichelt Metallschraubenfabrik u. Facondreherei in Berlin u. Finsterwalde betriebenen Fabriken u. Geschäfte. Für diese Einlage ist dem gen. Inferenten der Betrag von M. 1 868 000 in Aktien gewährt worden. Zweck: Herstellung von Metallfabrikaten aller Art, insbes. von schwarzen u. blank- bearbeiteten Metallschrauben, Muttern, Facons und präzis gezogenen Profilen, von zur gehörigen Rohmaterialien und Zwischenfabrikaten, sowie von Apparaten und Masch. Das Etablissement in Finsterwalde, unmittelbar am Bahnhof, hat Geleisanschluss. Grund und Boden umfasst ca. 125 900 am, wovon ein Teil noch unbebaut. An Gebäuden sind vor- handen: div. Wohngebäude, 1 Verwalt.-Gebäude, 1 Kraft- u. Lichtzentrale, bebaute Arbeits- räume ca. 30 000 qm, ferner div. Lager u. Schuppen etc. Die Arbeitsabteil. bestehen 1. aus der Abteil. für Herstell. blanker Schrauben u. Muttern u. der Nebenfabrikat. Zieherei, Glühanlage, Härterei, Schraubendreherei für Hand- und automat. Betrieb, Facondreherei, Werkzeug- und Masch.-Bau: letzterer dient für Reparaturzwecke u. Neubau der Arbeits- maschinen, 2. aus der Abteil. für die Herstell. schwarzer Schrauben u. Muttern etc. Arbeiter- zahl ca. 1500 Mann. Ausgaben für Neuanlagen u. Anschaff. 1910–1918: M. 404 216, 393 497, 161 754, 429 261, 248 543, 94 774, 385 455, 94 102, 446 688. 1915–1918 belangreiche Aufträge von Staatsbehörden u. priv. Unternehm. Kapital: M. 2 100 000 in 2100 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Vexteilung: 5 % z. R.-F., event. bes. Abschreib. u. Rückl., hierauf bis 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 8 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundstücke 1, Gebäude 1, Werkseinr. 12, Lager 1 242 945, Kassa 110 196, Wechsel 63 319, Wertp. 14 058 625, Bank. und Postscheckguth. 1 069 400, Debit. 3 196 371, vorausbez. Versich. 21 688, Beteilig. an fremden Unternehmen 1. – Passiva: A.-K. 2 100 000, Kredit. einschl. Kriegsgewinnsteuer-Rückl. 12 325 004, Hypoth. auf neu erworbenen Grundstücken 44 541, Rückl. für Berufsgenossenschaft 13 128, R.-F. 210 000, bes. R.-F. 1 140 000 (Rückl. 200 000), Rückl. für zweifelh. Ford. 209 020, do. zur freien Verfüg. 138 241, Gewinnbogensteuer-Res. 21 000, Rückl. für Erhaltung u. Erweit. des Werkes 1 938 106, do. für Übergang z. Friedenswirtschaft 902 013, Div. 525 000, Tant. 38 347, Vortrag 158 157. Sa. M. 19 762 561. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Unk. einschl. Steuern 5 660 428, Verlust an Kriegsanleihe 1 070 084, Abschreib. 446 688, Gewinn 921 504. – Kredit: Vortrag 110 990, Rohgewinn 7 987 714. Sa. M. 8 098 705. Kurs Ende 1903–1918: 147, 184, 216, 217.25, 200, 190, 211.50, 222, 216.90, 216.10, 207.50, 205*, –, 330, 390, 249* %. Erster Kurs in Berlin 2./5. 1903: 140 %. Dividenden 1900–1918: 11, 6, 7, 9, 11, 12, 12, 14, 12, 12, 12, 14, 15, 15, 15, 20, 25, 25, 2598 Ausserdem für 1918 einen Bonus von M. 500 in Kriegsanleihe auf jede Aktie verteilt. Direktion: Fritz Reichelt, Charlottenburg; K. Joschinski, Finsterwalde. Prokuristen: Ing. Franz Bach, Ing. R. Barschel, Alfred Wessel, Ing. B. Ulbricht, E. Friedebach, J. Lindgens. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Dir. Cuno Feldmann, Stellv. Fabrikbes. Otto Schultz Berlin; Bankdir. Adolf Brackebusch, Charlottenburg, Reg.-Rat Gust. Koch, Hannover. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Deutsche Bank. Nordische Ofenfabrik u. Giesserei Akt.-Ges. (früher Flensburger Eisenwerk, Akt.-Ges., vorm. Reinhardt & Messmer) in Flensburg. Gegründet: 29. 4. 1899 mit Wirkung ab 1./1. 1899, eingetr. 4./6. 1899. Übernahmepreis M. 1 341 226. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Firma bis 17./4. 1909: Flensburger Eisen- werk vorm. Reinhardt & Messmer. Die Ges. bezweckt den Fortbetrieb der bis 1899 unter der Firma „Flensburger Eisenwerk Reinhardt & Messmer“ betriebenen Eisengiesserei und Fabrikation von Öfen u. Molkereimaschinen (Centrifugen), Herstellung von Meiereianlagen u. verwandter Unternehm. 1900 wurde eine neue grosse Ofenfabrik erbaut. Am 9./1. 1903 wurde der Konkurs über das Vermögen der Ges. eröffnet, doch am 23./2. 1904 nach Annahme eines Zwangsvergleiches wieder aufgehoben. Bei ca. M. 1 000 000 Forderungen erhielten die Gläubiger unter M. 2000 35 % bar, diejenigen über M. 2000 50 % in Aktien, gedeckte Forderungen wurden in Höhe des Wertes der Deckung voll in Aktien beglichen. Die Reorganisation auf dieser Basis ging jedoch über den Wert der Masse hinaus, so dass eine per 10./3. 1904 auf- gestellte Zwischenbilanz bereits einen Fehlbetrag von M. 340 933 ergab, der sich bis Ende 1904 um M. 168 383 auf M. 509 317, bis Ende 1905 um M. 275 277 auf M. 784 594 erhöhte. 1904 wurde die Ges. reorganisiert u. der Betrieb lt. G.-V. v. 10./4. 1904 wieder in vollem Umfang aufgenommen. Die Unterbilanz erhöhte sich infolge der Beteil. an der Firma Vereinigte Nordische Ofenfabriken, G. m. b. H. in Flensburg um M. 181 092 auf M. 956 686, 1907 auf M. 984 331 u. 1908 auf M. 997 120, obwohl die Bankenpruppe der Gesellschaft 1907 u. 1908 Gutschriften von M. 120 000 bezw. 56 000 bewilligten u. ein Hypoth.-Gläubiger M. 25 900 nachgelassen hatte. Zur Rekonstruktion des Werkes wurde 1909 eine Verein