1222 Metall-Industrie. welchen durchschnittl. 140 Arbeiter beschäftigt sind, betrieben. Die Fabrikat. umfasst die fabrikmässige Herstell. sämtlicher, früher mit Handverfahren hergestellter Artikel mittel chem. Atzung. Die Artikel sind zum grossen Teil Gebrauchsartikel, teilweise auch Luxus- artikel u. werden von einer grossen Anzahl von Verbrauchern benötigt. Für die Elektro- technik werden Skalen für Elektrizitätsmesser u. sonst. Messinstrumente, Tasterplatten, Ver- deckteile, Schalter etc. hergestellt, ferner ähnliche Artikel, wie Skalen für Gas, Wasser u. Druckmesser als Massenartikel; ferner für die Uhrenindustrie Zifferblätter, Skalen, Pendel u. Gewichtsteile in kunstgewerblicher Ausführung; für die Emailindustrie eine ganze Anzahl Artikel, die vorgraviert werden. Eine besondere Abteilung der Fabrikat. bilden die Reklame- artikel, Plakate u. Schaufensterschilder, sowie eine grosse Menge von Bezeichnungsschildern für Masch. u. Apparate. Bei Ausbruch des Krieges wurden die Betriebe eingestellt, doch sind dieselben seit Ende 1914 wieder aufgenommen; 1915 wurde der bisherige Haupt- geschäftszweig der Ges. durch die Beschlagnahme der Metalle fast völlig ausgeschaltet, doch konnte der Betrieb durch Verwendung vom Ersatzmaterial. aufrecht erhalten werden. Um die zur Verfüg. stehenden flüssigen Mittel nutzbringend zu verwenden, hat die Ges. die Fabrikation von Kriegsartikeln aufgenommen. Seit 1916 Herstellung des Dichtungsmaterials Mawagit. Nach M. 66 242 Abschreib. resultierte für 1914 ein Verlust von M. 31 927, gedeckt aus R.-F. Für 1915 betrug der Fehlbetrag nach M. 35 502 Abschreib. M. 12 261, der durch Abschreib. von M. 150 000 auf deutsche Beteil. auf M. 162 261 anwuchs, davon M. 121 345 aus R.-F. gedeckt u. M. 40 916 vorgetragen. Dieser Verlust konnte aus dem Gewinn von 1916 getilgt werden; 1917 M. 182 644, 1918 M. 124 552 Reingewinn erzielt, nachdem auf Beteil. im Ausland M. 100 000 bezw. 50 000 abgeschrieben. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 5./3. 1909 um M. 550 000 in 550 Aktien zu pari. Fabrikant Moritz Lustig in Wien legte auf das erhöhte Kapital gegen Gewährung der neuen 550 Aktien die ihm gegen die Ges. zu- stehende Darlehnsforderung zu M. 550 000 ein. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 17./12. 1910 um M. 150 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911. Von diesen neuen Aktien wurden von der Bankfirma Karl Wallach, München für ein Konsort. M. 120 000 zu 200 % plus Spesen mit der Verpflicht. übernommen, den alten Aktionären ein Bezugsrecht im Verhältnis von 9: 1 zum Kurse von 205 % plus Spesen anzubieten (geschehen), restl. M. 30 000 Aktien wurden zur vollständigen Ablös. eines älteren Bezugsrechtes zu pari ausgegeben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), 4 % Div., event. Spezial-Rückl., 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. etc., Rest zur Verfüg. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Debit. 1 185 980, Wertpap. 354 540, Kassa 4480, Wechsel 5254, Masch. u. Fabrikeinricht. 1, Modelle 1, Schnitte 1, Patente 1, Waren 27 119, Rohstoffe 70 595, Beteilig. 172 139, Mobiliar 2. – Passiva: A.-K. 1 200 000, Kriegsrückl. 120 000, ordentl. R.-F. 72 000 (Rückl. 12 000), Rückl. für neue Gewinnanteilscheine 6000, Ge- winnanteile 1760, Kredit. 307 802, Div. 96 000, Vortrag 16 552. Sa. M. 1 820 115. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Herstell.-K.: Betrieb, Löhne, Anderungen, Kraft, Licht, Miete etc. 344 863, Unk. 62 697, Abschreib. 75 459, Gewinn 124 552. – Kredit: Vortrag 26 644, Gewinn aus Waren und Erträgnisse aus Beteilig. 520 171, Zs. 60 756. Sa. M. 607 572. Kurs Ende 1911–1918: 280, 241.50, 114, 100*, –, 65, 147, 121* %. Die Aktien wurd. am 2./6. 1911 an der Frankfurter Börse zu 325 % eingeführt. Dividenden 1907–1918: 20, 24, 24, 24, 20, 16, 7, 0, 0, 0, 8, 8 %. Coup.-Verj.: Gesetzliche. Direktion: Jul. Loewengart. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Max Rob. Wieland, Ulm; Stellv. Komm.-Rat Kar Freih. v. Michel-Raulino, Rechtsanw. Dr. Otto Kahn, München. Zahlstellen: München: Ges. Kasse, Dresdner Bank; Frankf. a. M.: Dresdner Bank. Metallwerke Neheim Akt.-Ges. in Neheim a. d. Ruhr. Gegründet: 10./10. 1900; eingetr. 26./11. 1900. Firma bis 11//4. 1905 Akt.-Ges. f. Metall- Industrie, Armaturen- u. Apparatebau vorm. F. J. Bergmann. Übernahmepreis M. 750 000. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Erzeugnissen der Metallgiesserei, Armaturen, Apparaten u. sonst. Erzeugnissen der Metall- u. Eisenindustrie. Kapital: M. 1 500 000 in 400 abgest. St.-Aktien u. 1100 neuen Aktien von 1907 bezw. 1908 à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000. Die G.-V. v. 11./4. 1905 beschloss zur Sanierung der Ges. (Unter- bilanz Ende 1904 M. 1 100 000) Herabsetzung des A.-K. durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 15: 4, also auf M. 400 000 in 400 abgest. Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 18./4. 1907 beschloss zur Abstossung von Bankschulden u. Beschaffung weiterer Betriebe- mittel, das A.-K. durch Ausgabe von M. 1 100 000 auf M. 1 500 000 zu erhöhen; hiervon wurden zunächst M. 600 000 ausgegeben. Die alten Aktionäre konnten vom 22./4.–15./5. 1907 je 1 neue Aktie, div.-ber. ab 1./5. 1907, zu pari plus 3 % für Stempel etc. beziehen. Rest- liche M. 500 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1908 wurden 1908 zu 110 % begeben. Geschäftsjahr: Kalenderjahr, bis 1904: 1./7.–30./6. Das Geschäftsjahr 1904 lief vom 1./7. 1904 bis 31./12. 1904. Gen-Vers.: Bis Ende Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.