1232 Metall-Industrie. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikationskosten 256 141, Warenverbrauch 1 265 011, Abschreib. 21 719, Gewinnübertrag 24 902. – Kredit: Vortrag 1045, Verkaufskto 1 566 729. Sa. M. 1 567 774. Dividenden 1907/08–1917/18: 5½, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 4, 6 %. Direktion: Jos. Kampschulte, Ing. Alex. Grodzinski. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Bernh. Dyckhoff, Osnabrück; Stellv. Bergwerksunter- nehmer Wilh. Pattberg, Berg-Ing. Wilh. Grewen, Kaufm. Heinr. Grewen jun., Essen a. d. Ruhr; Fabrikant Alfred Schöller, Frankfurt a. M.; Kreisschul-Insp. Ph. Egert, Osnabrück; Mark- scheider Fritz Vossieck, Katernberg. Eisenhütte Silesia Act.-Ges. in Paruschowitz b. Rybnik, O.-Schl. General-Direktion in Berlin, W. 56, Markgrafenstr, 53/54. Werke in Paruschowitz u. Breslau. Zweigniederlassungen in Berlin und Breslau. Gegründet: 21./5. 1898 mit Wirk. ab 1./1. 1898; eingetr. 13./7. 1898. Firma bis 30./4. 1904: Emaillirwerk u. Metallwarenfabrik Silesia. Gründung s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Betrieb des der Kommandit-Ges. Emaillirwerk Silesia, Caro, Hegenscheidt & Comp. früher gehörigen Etabliss. Paruschowitz b. Rybnik (übernommen für M. 3 000 000); Verarbeitung und Verwertung von Montanprodukten, insbes. von Walzwerksfabrikaten aller Art, Handel mit Metallen und den daraus herzustellenden Fabrikaten. Gesamtumsatz 1910–1918: M. 8 586 262, 9791 854, 10 708 061, 11 246 240, 8 266 245, 11 034 286, 19 399 580, 30 192 633, 27795 322. Die Ges. besitzt Werke in Paruschowitz und Breslau. Das Paruschowitzer Werk fabriziert Feinbleche und Qualitätsbleche aller Art, sowie emaillierte und verzinnte Haushaltungsgeräte. Das Breslauer Werk betreibt die Herstellung emaillierter Haushaltungsgeräte. Das Paruschowitzer Werk besteht aus: a) den Blechwalzwerken. Dieselben umfassen 5 Walzen- strassen mit zus. 18 Gerüsten mit den dazu gehör. Gaserzeugern, Ofen, Kessel- u. Glüh- häusern, Appretur- u. Reparaturwerkstätten, sowie Beizen, ferner elektr. Licht- u. Kraftanlage Zentralpumpstation, Lagerräume u. Zubehör; b) der Geschirrfabrik. Dieselbe umfasst Stanz- werk, Planierwerk, Klempnerei, Anschlagschmiede, Glühhäuser, Beizen, Schmelze, Mühle, Emaillierwerk, Gaserzeugeranlagen, Tischlerei u. Kistenfabrik, Verzinnerei, Masch.-u. Kessel- gebäude, elektr. Licht- u. Kraftanlage, Reparaturwerkstätten, Laboratorium, Lagergebäude u. Zubehör. 419 Hilfs- u. Arbeitsmasch. für Kraftbetrieb, 75 Arbeits-Öfen, 19 elektr. Krahne, Aufzüge u. Elektro-Hängebahn, eigene Hauptbahnanschlüsse; 38 Wohnhäuser für Beamte Arb., ausserdem sind 2 grosse Arb.schlafhäuser bezw. Kasernen u. ein Gasthaus vorhanden. Das Breslauer Werk besteht aus der Geschirrfabrik mit Klempnerei, Emaillierwerk, Lager- gebäude u. Zubehör. Das Grundeigentum des Paruschowitzer Werkes beträgt 110 ha 61 a 54 qm, das des Breslauer Werkes 29 a 46 qm. Anzahl der Arbeiter zirka 2745. Gesamtabschreib. 1898–1916 M. 8 799 918. Die Ges. gehört dem Verband europ. Emaillierwerke an. Bei der Ges., die grossen Export betreibt, hat der Ausbruch des Krieges 1914 zu einer grossen Stockung des Absatzes und zu umfangreichen Betriebsverminderungen geführt; eine Div. für 1914 wurde nicht verteilt. 1915 Besserung der Absatzverhältnisse, zumal Lieferungen für die Heeresverwalt. auszuführen waren, die bis 1918 anhielten. Die Nickelmetallwarenfabrik in Paruschowitz ist 1902 an die A.-G. Ver. Deutsche Nickel-Werke vormals Westfäl. Nickelwalzwerk Fleitmann, Witte & Co. in Schwerte abgetreten. Die Ges. hat im Mai 1908 mit dem Düsseldorfer Emaillier werk Wortmann & Elbers in Düsseldorf-Oberbilk ein Abkommen getroffen, wonach unter Umwandlung der genannten Düsseldorfer Firma in eine Akt.-Ges. die rheinisch-westfäl. Unternehmungen der Eisenhütte Silesia, nämlich das frühere Rheinische Emaillierwerk zu Köln-Ehrenfeld und das Schwelmer Emaillierwerk in Schwelm, in diese neue Ges. eingebracht wurden. Die neue Ges. firmiert „Rhenania Ver. Emaillierwerke“ mit Sitz in Düsseldorf, A.-K. M. 3 000 000 (jetziger Aktien- besitz noch M. 2 014 000). Div. der A.-G. Rhenania 1908/09–1917/18: 7, 8, 10, 10, 8, 0, 0, 0, 10, 12 %. Für eine hypoth. Anleihe der Rhenania von 1913 im Betrage von M. 1 500 000 leistete Silesia Bürgschaft. Die Ges. Silesia ist ferner beteiligt an der Dellarocca- Akt.-Ges. in Berlin (A.-K. 1912 herabgesetzt), an dem Emaillierwerk Germania G. m. b. H., Rosenthal b. Breslau, und an der Ges. Franz Glinicke Sohn & Co. G. m. b. H. in Berlin. Das Effektenkto (Div.-Werte) stand Ende 1918 mit M. 3 920 547 zu Buche. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 250 000, erhöht lt. G.-V. vom 20./3. 1899 um M. 1 750 000, angeb. den Aktionären zu 140 %; die a. o. G.-V. v. 20./11. 1906 beschloss nochmalige Erhöh. um M. 3 000 000, übernommen von einem Konsort., angeb. den alten Aktionären zu 114 %, eingez. 25 % u. das Agio bei der Zeichnung, restl. 75 % waren spät. bis 31./12. 1909 einzuzahlen. Anleihe: M. 3 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 29./4. 1905, rück- zahlbar zu pari, Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Berl. Handels-Ges. Zs. 2./1., 1./7. Tilg. ab 1910–34 durch jährl. Ausl. im April auf 1./7.; ab 1910 auch verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist zulässig. Aufgenommen zur Abstossung von Bank- u. Hypoth.-Schulden. Sicherheit: I. Hypoth. in Höhe von M. 3 500 000 auf den Grundbesitt u. das Werk in Paruschowitz-Rybnik (ca. 98 ha). Verj. der Coup. in 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst. wie bei Div.-Scheinen. Kurs in Berlin Ende 1905–1918: 102.10, 101,