1234 Metall-Industrie. Im Nov. 1917 erwarb die Schneider-Ges. die gesamten in französischem Besitze befind- lich gewesenen St.-Anteile der Zenith-Vergaser G. m. b. H. in Berlin-Halensee aus der Zwangsverwalt. (St.-Kap. jetzt M. 300 000). Dieses Unternehmen beschäftigt sich mit der Herstell. von Vergasern für Automobil-, Flugzeug- u. sonst. Motore. Anfang März 1918 ist ferner durch Kauf die Kupferwerk G. m. b. H. in Halle a. S.-Trotha, ein Werk zur Ver. hüttung von Kupfer und anderen Metallen, in den Besitz der Ges. übergegangen u. wird als Zweigniederlass. der Firma in Halle a. S. weitergeführt. Im April 1918 Erwerb der Armaturenfabrik u. Metallgiesserei Richard Weidner, Leipzig-Sellerhausen. Sie wird unter der Bezeichnung: „Hugo Schneider A.-G, Abt. Richard Weidner“ weitergeführt. Um das Geschäft in Vergasern für Automobile usw. weiter für die Ges. zu befestigen, wurde eine Vereinbarung mit der einzigen massgeb. Wettbewerberin, der Pallas-Vergaser G. m. b. H., B.-Charlottenburg, in der Weise getroffen, dass diese den Vertrieb der Zenith- u. der Pallas- Vergaser unter Anderung ihrer Firma in Pallas-Zenith-Ges. m. b. H. übernahm. Die der Ges. gehörige Zenith-Vergaser G. m. b. H. änderte unter Beibehaltung lediglich der Fabrikat. der Zenith-Vergaser ihre Firma in Hasag-Apparatebau G. m b. H., B-Halensee. An der Pallas-Zenith-Ges. m. b. H. ist die Schneider-Ges. beteiligt, ebenso seit 1918 bei der Firma Vereinigte Jaeger, Rothe & Siemenswerke A.-G., Leipzig-Eu., durch Übernahme von Aktien. Kapital: M. 7 000 000 in 7000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 750 000, erhöht lt. G.-V. v. 5./5. 1900 um M. 750 000, begeben an die Aktion. zu 110 %, lt. G.-V. v. 5./5. 1904 um M. 625 000, übernommen von einem Konsort. zu 113.50 %, angeb. den Aktion. zu 120 %, It. G.-V. v. 15./11. 1905 um M. 1 000 000, begeben an ein Konsort. zu 152 %, angeb. den Aktion. zu 160 %, lt. a. o. G.-V. v. 14./12. 1910 um M. 875 000, übernommen von einem Konsort. zu 155 %, hiervon angeb. M. 825 000 den alten Aktion. zu 160 %. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 26./1. 1918 um M. 2 000 000 (auf M. 7 000 000 in 2000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1918, übernommen von einem Konsort. (Allg. Dt. Credit-Anst. etc.) zu 175 %, angeb. den alten Aktion. M. 1 667 000 v. 28./2.–14./3. 1918 im Verh. von 3:1 ebenfalls zu 175 %; der Rest der neuen Aktien von M. 333 000 wurde dem Bankenkonsort. u. einer Anzahl von Werk- beamten gleichfalls zum Kurse von 175 % zur Verf. gestellt. Hypotheken (Ende 1918): M. 550 000 zu 4½ % mit halbj. Kündig.-Frist. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt aus 1904), etwaige weitere Rücklagen, bis 15 % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, sodann 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung von M. 2000 pro Mitgl.), Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Gebäude 2 630 300, Grund u. Boden 1 721 000, Masch. 1 elektr. Kraft-Zentrale 1, Giesserei 1, Mobil. 1, Werkzeuge 1, Beleucht.-Anlage 1, Speise- kantine 1, Fuhrwerk 1, Bahngleis 1, Feuerlöscheinricht. 1, Patente 1, Modelle 1, Schleusen 1, Kläranlage 1, Feuerversich. 10 200, Haftpflichtversich. 4000, Waren 5 847 025, Kassa 65 211, Postscheck-Kto 34 575, Wechsel u. Scheck 83 934, Effekten 3 093 962, do. II 2 494 982, Be. teilig. 2 255 752, Debit. einschl. Bankguth. 11 139 434. – Passiva: A.-K. 7 000 000, R.-F. I 2 600 000, do. II 450 000, Rückstell-Kto 1 000 000, Disp.-F. 400 000, Delkr.-Kto 160 000, Huge Schneider-Stiftung 300 000, Schneider- Dörffel- Beamten-Stiftung 200 000, Altersunterstütz- Kasse 200 000, Hypoth. 550 000, Kredit. 13 653 191, unerhob. Div. 11 982, Talonsteuer-Res. 58 125 (Rückl. 14 000), Div. 2 100 000, Tant. an Vorst. etc. 403 998, do. an A.-R. 202 222, Vortrag 90 872. Sa. M. 29 380 391. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk., Gehält., Vergüt. an Vorst., Reisespesen, Hypoth.-Zs., Steuern, Wohlf.-Einricht., Kriegsunterstütz. etc. 3 595 278, Abschreib. 892 909, Gewinn 2 811 093. – Kredit: Vortrag 103 768, Bruttogewinn 7 195 512. Sa. M. 7 299 280. Kurs Ende 1900–1918: In Berlin: 123.75, 114.50, 119.80, 145.50, 157.25, 187, 175.10, 123.50, 144, 152, 185.25, 175.60, 141, 150.25, 139*, –, 235, 362.50, 171* %. – In Leipzig: 125, 114.25, 119, 146, 159.50, 187, 176, 124, 145.90, 152.50, 186.50, 177, 141.50, 149.50, 137*, –, 235, 368.50, 171* %. Eingef. an beiden Plätzen 26./9. 1900 zu 125 %. Dividenden 1899–1918: 8, 8, 4, 8, 9½, 10, 11, 10, 7, 8, 9, 10, 7, 7, 9, 6, 20, 20, 20, 30 % Ausserdem f. 1917 eine weitere Zuteil. von M. 100 in 5 % Kriegsanleihe für jede Aktie. C.-V.: 4 J. (F. Vorstand: Gen. Dir. : Komm.-Rat Johs. Schneider-Dörffel, Dir.: Gust. Tilger, Emil Klemann, Carl Hoehn. Prokuristen: E. Brennecke, Fritz Hübner, Paul Heinlin, Th. C. Evelbauer. Aufsichtsrat: (5–10) Vors. Rechtsanwalt Dr. Felix Zehme, Stellv. Bank-Dir. Hugo Keller, Bankier Wilh. Meyer, Leipzig; Dr. Max Hager, Hamburg; Justizrat Alwin Elsbach, Geh. Oberfinanzrat M. von Klitzing, Berlin. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt George Meyer; Berlin u. Leipzig: Bank f. Handel u. Ind. (Darmstädter Bank). Allgemeine Gold- u. Silberscheide-Anstalt in Pforzheim. Gegründet: 20./1. 1891. Zweck: Scheidung von gold- u. silberhaltigen Barren, Ankauf derselben, Verkauf von Feingold und Feinsilber, sowie der in der Bijouterie- fabrikation erforderl. Unedelmetallen u. Chemikalien. Verarbeitung von Gekrätzen u. allen sich ergebenden Rückständen. Umsatz 1908–1909: M. 17 707 800, 21 846 000; später nicht veröffentlicht.