Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 1281 Firma Braunschweigische Mühlenbauanstalt Amme, Giesecke & Konegen bestandenen offenen Handelsges. zum Gesamtpreise von M. 6 749 749. Dagegen übernahm die A.-G. die Schulden im Betrage von M. 3 749 749. Weitere M. 500 000 wurden mit Forder. der Firma Gebr. Löbbecke & Co. verrechnet, so dass die Eröffnungsbilanz an Passiven nur M. 3 249 749 aufwies. Als Gegenwert für den Überschuss der Aktiven über die Passiven zu M. 3 000 000 übernahm jeder der Mitgründer Ernst Amme, Karl Giesecke u. Jul. Konegen 1000 Aktien der Ges. zu pari. Restl. 500 Aktien übernahmen Gebr. Löbbecke & Co. für oben genannte Forder. von M. 500 000. Zweck: Fabrikation von Masch. aller Art u. Handel mit solehen; Herstellung von industriellen Anlagen, Erwerb u. die Verwert. von Erfindungen etc. Die Ges. übernimmt den Bau von kompletten Zementfabriken, Getreidemühlen, Silo- u. Speicheranlagen, Hart- zerkleinerungsanlagen u. Turbinenanlagen, sowie aller zugehöriger Masch. u. Apparate. Der Ges. wurden 1914/18 Kriegslieferungen übertragen. Die Betriebsanlagen des Werkes sind auf einem an der Landes-Eisenbahn, Haltestelle Zellerstrasse gelegenen eigenen Grund- stücke errichtet u. etwa je Stunde von dem Zentrum der Stadt Braunschweig u. dem Haupt- bahnhof entfernt. Von dem Grundeigentum der Ges. von 1d. 12 ha 20 a ist der überwiegende Teil für Fabrikzwecke bestimmt, lediglich rd. 20 a bilden abseits gelegene Hausgrundstücke. Von dem Fabrikterrain sind 42 000 am bebaut. Das Werk ist mit einer elektr. Kraft- u. Lichtanlage von etwa 800 PS. ausgestattet, alle Werkstätten werden elektr. betrieben. Die Werkstätten-Ein- richt. bestehen in der Hauptsache aus der Dreherei, aus der Maschinenhalle mit Werkzeugschmiede u. Vernicklungsanstalt, der Walzenstuhlbauerei, der Blechwerkstatt, der Tischlerei, der Schmiede mit 24 Schmiedefeuern u. der Eisengiesserei mit drei Kupolöfen für 6000 kg stündl. Leistungen, Sandstrahlgebläse, sowie den zugehörigen Trockenkammern, Gussputzerei ete. Vorhanden Bahnanschlüsse, sowie Fabrikschmalspurbahn. Ca. 3500 Arb. Der weitere Ausbau des Werkes u. Anschaffungen erforderten 1907–1918: M. 1 217 965, 638 580, 356 215, 646 517, 529 224, 481 681, 671 928, 718 097, rd. 574 849, 505 848, ca. 300 000, 202 754. Fakturierung 1907–1913: H. 12 346 108, 10 874 002, 13 205 678, 17 229 189, 16 681 189, 19 774 379, 18 876 839; später nicht veröffentlicht. Die Ges. ist im Besitze fast der gesamten Anteile der in Wien im J. 1912 mit einem St.-Kap. von K 500 000 gegründeten Amme, Giesecke & Konegen G. m. b. H. Die Wiener Fabrik arbeitet für Österreich-Ungarn u. einen Teil des Balkans. Ferner gehören der A.-G. Amme, Giesecke & Konegen fast die sämtl. nom. M. 200 000 An- teile der Amme, Giesecke & Konegen G. m. b. H., Braunschweig. Sie ist eine Vertriebsges. der Fabrikate der Ges. für die südlichen Länder Südamerikas. 1919 stark beschäftigt. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 8./4. 1914 um M. 500 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1914, übern. von der Deutschen Bank in Berlin zu 110 %. Hypoth.-Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. à M. 1000 u. 500 auf Inhaber lautend, lt. behördl. Genehm. v. 15./4. 1914. Tilg. ab 1919 zu 103 % mit jährl. mind. 5 % des urspr. Anleihebetrages. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste Vergüt. von M. 1500 pro Mitgl., der Vors. aber M. 2500), Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundstücke 850 000, Gebäude 1 600 000, Kessel u. Dampfmasch. 1, elektr. Kraft- u. Lichtanlagen 1, Arb.-Masch. u. Kräne 200 000, Transmission 1, Hobil. u. Utensil. 1, Werkzeuge 30 000, Modelle 1, Fuhrwerk 1, Rohmaterial. u. Handelsartikel 3 090 400, Halbfabrikate u. Fertigfabrikate 909 600, Effekten 2 154 306, Kassa 9795, Wechsel 15 448, Debit. 7 315 703, Beteilig. 171 905. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Teilschuldverschreib. 2000 000, do. Zs.-Kto 26 054, R.-F. I 400 000, do. II 450 000, Delkr.-Kto 300 000, Disp.-F. 150 000, Beamten-Disp.-F. 50 000, Arb.-Disp.-F. 50 000, Talonsteuer-Res. 50 000 (Rückl. 33 000), Personal- Versich. 50 000, do. -Wohlfahrts-F. 50 000, unerhob. Div. 12480, Kredit. 7 614 005, Beamten- Kaut. 153 546, Div. 600 000, Tant. 73 847, Zuführ. auf Sonder-Kto zu gunsten Werksangehöriger 100 000, Vortrag 217 231. Sa. M. 16 347 165. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Steuern, Feuer- usw. Versich. 250 650, Beamten-, Kranken- usw. Versich. 117 894, Insertion u. Reklame 32 244, Unfall- u. Haftpflicht-Versich. 47 381, Abschreib. u. Abgang 608 893, Gewinn 1 024 078. – Kredit: Vortrag 281 919, Fabrikat.- Überschuss 1 799 673. Sa. M. 2 081 593. Kurs Ende 1906–1918: 137, 131, 129, 146, 160, 164, 165, 165, –*, –, =–=―― 117 % in Braunschweig. – Die Zulassung der Aktien in Berlin erfolgte im Juni 1914; erster Kurs 30./6. 1914: 165 %. Ende 1915– 1918: –, 130, –, 117* %. Kurs am 25./7. 1914: 145 %. Dividenden 1906–1918: 9, 9, 9, 9, 9, 9, 10, 11, 8, 8, 9, 10, 15 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K). Direktion: Komm.-Rat Ernst Amme, Stellv. Dan. Bohman, P. Töpffer, G. Bergen, O. Soiné. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Alfred Löbbecke, Stellv. Bank-Dir. a. D. Ludw. Bewig, Geh. Baurat Dr.-Ing. H. Büssing, Bankier Dr. phil. Rud. Löbbecke, Dipl.-Ing. Otto Amme, Braun- schweig; Komm.-Rat Paul M. Herrmann, Berlin; Komm.-Rat Paul Klaproth, Hannover. Prokuristen: F. Amme, O. Grenzer, E. Kiesow, C. Petersen, G. Dehn, M. Ehrenberg, F. Kerner, A. Koch, A. Leggemann, H. Mävers, Dr.-Ing. O. Moog, Dr.- Ing. K. Müller, W. Münchhoff, F. Steinmetz, P. Strohbach, O. Szitnick & H. Warnecke. 3 Zahlstellen: Braunschweig: Ges.-Kasse,. Gebr. Löbbecke & Co., Braunschweigische Bank u. Kreditanstalt; Berlin: Deutsche Bank; Hannover: Hannov. Bank. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1919/1920. I. 81