Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 1385 Artikeln, die zu dem Gebiet der Verbrennungsmotoren gehören. Der Ges. ist auch der Handel in allen Rohstoffen, Halb- u. Ganzfabrikaten gestattet, die mit dem Gegenstand ihres Geschäftsbetriebes zus. hängen. Sie ist ferner berechtigt, andere industrielle Erzeug- nisse herzustellen u. zu verkaufen. Die Zentrale Untertürkheim befasst sich mit der Fabri- kation von Personen-Kraftfahrzeugen, Krankenwagen, Nutzwagen, Vierräderantrieb- wagen, Luftschiff-, Fliegermotoren (Marke Mercedes) usw. Sie besitzt als vor- bereitende Werkstätten: Modellschreinerei, Aluminium- und Gelbgiesserei, Gesenk- schlosserei, Schmiede, Rahmenpresserei; als bearbeitende Werkstätten: Dreherei, Auto- matenabteil., Fräserei, Flaschnerei u. Kupferschmiede, Motoren- u. Wagenschlosserei, Wagen- montierung; ausserdem eine Karosseriebauabteil. u. Reparaturwerkstätte, ferner eine Gas- anstalt für Betriebszwecke. In Sindelfingen O.-A. Böblingen ist eine neue Fabrik im Bau; ein Teil des Werkes ist schon in Benutzung, ein anderer Teil wird in Bälde fertiggestellt. Einzelne Anlagen sind nur behelfsmässig ausgeführt. Unter der Firma „Daimler-Motoren- Ges., Zweigniederlassung Berlin-Marienfelde“ betreibt die Ges. seit 1902 die damals als Ganzes übernommene „Motorfahrzeug- u. Motorenfabrik Berlin“ als Zweignieder- lassung, die sich mit der Fabrikation von Lastwagen, Omnibussen, Schiffsmotoren, stationären Motoren, Lokomobilen, Motorschienenfahrzeugen, Motorpflügen u. Ulmotoren befasst. Die Zweigniederlassung Berlin-Marienfelde besitzt ein Verwaltungsgebäude, eine Probierstation, mehrere Hallen- u. Shedbauten, ein Wagenmontierungsgebäude, em Magazin, ein Ökonomiegebäude und eine eigene Reparaturwerkstätte. Grundstücke besitzt die Ges. in Cannstatt, Untertürkheim, Sindelfingen, Stuttgart, Berlin, Marienfelde, Breslau, Dresden, Hamburg, Cöln. Durch eigene Aussenbeamte geleitete Verkaufsstellen bestehen in Berlin, Frankf. a. M., Breslau, Cassel, Danzig, Magdeburg, Hamburg, Dresden, Leipzig, Strassburg, Düsseldorf, Cöln, Dortmund, Erfurt, Mannheim, Posen, Zürich, Moskau, Odessa, Stuttgart. Eigene Verkaufsgesellschaften sind errichtet in Wien mit Filialen in Prag, London u. Paris. Den meisten Verkaufsstellen sind auch Re- paraturwerkstätten u. Garagen angegliedert. Gesamtumsatz der Daimler-Ges. 1909: M. 12 458 458, 1910: M. 20 264 868; später nicht veröffentlicht. 1912 Erwerb von Grundstücken in Berlin Unter den Linden 50/51, durchgehend nach Mittelstr., behufs Baues eines eigenen grossen Geschäftshauses für Ausstellungs- u. Büroräume; Eröffn. am 30./9. 1913. Auch in Untertürk- heim u. Marienfelde fanden 1912 Erwerbungen von Grundstücken statt. 1915 Erwerb von Terrain in Sindelfingen, um daselbst eine neue Fabrik zu errichten (s. oben). Die Ges. hat seit Ausbruch des Krieges ihre Produktion fast ausschliesslich in den Dienst der Heeresverwalt. gestellt. Die Werke waren 1914–1918 sehr stark beschäftigt. Aus dem Ge- winn für 1916 wurden vorweg die sämtl. Anlage-Konten am 1./1. 1916 mit M. 3 337 004 verbucht, sowie alle Zugänge im J. 1916 bis auf 1 M. abgeschrieben, ebenso 1917. 1918 betrugen die Zugänge M. 48 713 803, wovon M. 29 860 000 zur Abschreib. kamen, auf Kriegs- anleihen wurden ca. M. 3 000 000 abgeschrieben. Für 1916 ergab sich ein Reingewinn von M. 8 085 444, woraus einem Kriegsunk.-F. M. 1 500 000 u. einem a. o. R.-F. M. 1 000 000 über- wiesen u. die Aktionäre erhielten 35 % = M. 2 800 000 Div. Reingewinn für 1917 M. 5 932 037, wovon M. 2 500 000 dem Kriegsunk.-F. zugewiesen. Reingewinn f. 1918 nur M. 3 503 219 woraus 6 % Div. = M. 1 920 000 ausgeschüttet wurden. In der G.-V. v. 30./5. 1919 erklärte die Verwaltung, dass die Ges. z. Zt. infolge der geringen Produktivität u. der hohen Löhne u. Unk. mit bedeutenden Betriebsverlusten arbeife. Diese Verluste seien so gross, dass sie auf die Dauer nicht getragen werden könnten. Die G.-V. möge sich damit einverstanden erklären, dass die Verwalt. bei Fortdauer der geringen Produktivität u. der Betriebsverluste entsprechende Massnahmen treffe. Kapital: M. 32 000 000 in 32 000 gleichber. Aktien à M. 1000, davon 3111 neue Aktien von 1911 u. 24 000 neue Aktien von 1917. Urspr. M. 600 000, erhöht 1895 um M. 300 000, also auf M. 900 000. Die ausserord. G.-V. v. 29./7. 1902 beschloss 1) Genehm. des Fusionsvertrags mit der Motor- tahrzeug- und Motorenfabrik Berlin, A.-G., Marienfelde bei Berlin, betr. die Übertragung des Vermögens der Motorfahrzeug- und Motorenfabrik Berlin, A.-G. auf die Daimler-Motoren-Ges. ohne Liqu.; 2) Erhöhung des A.-K. a) um M. 1 100 000 durch Ausgabe von 1100 Aktien Lit. A à M. 1000 gegen Barzahlung des Nennbetrages, b) um M. 1 166 000 durch Ausgabe von 1166 Aktien Lit. B à M. 1000 u. Gewährung derselben an die Aktionäre der Motorfahrzeug- u. Motoren- fabrik Berlin, A.-G., gegen Hingabe von deren Aktien im Betrage von nom. M. 2 332 000 in Gemässheit des oben erwähnten Fusionsvertrages. Die M. 900 000 alten Aktien und die neu ausgegebenen M. 1 100 000 Aktien, an Geh. Kommerz.-Rat M. von Duttenhofer zu pari über- lassen, waren den übrigen Aktien gegenüber bevorrechtigt. Näheres über die jetzt hin- füllig gewordenen Vorzugsrechte der Aktien A siehe in den früheren J ahrgängen dieses Handbuches. A.-K. somit von 1902–1908 M. 3 166 000 in 2000 Vorz.-Aktien Lit. A (Nr. 1 bis 2000) u. 1166 Aktien Lit. B sämtl. à M. 1000. Lt. G.-V. v. 8./2. 1908 wurden die Aktien Lit. B zur Gleichstellung mit den Aktien Lit. A um nom. M. 834 000 also auf M. 332 000 herabgesetzt. Lt. G.-V. v. 6./4. 1908 wurde dann das A.-K., u. a. zwecks Ablös. der besond. Gewinnanteilsrechte der Aktien Lit. A Nr. 1–900, um M. 2 557 000 Aktien wieder erhöht. A.-K. somit 1908–1911 M. 4 889 000 in 4889 gleichber. Aktien à M. 1000. Die G.-V. v. 25./4. 1911 beschloss behufs Abstossung von Kredit. u. zur Verstärk. der Betriebsmittel weitere Erhöh. des A.-K. um M. 3 111 000 (also auf M. 8 000 000) in 3111 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911, begeben an ein Konsort. (Württ. Vereinsbank u. Deutsche Bank)